Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

jNats - japanische natürliche Wassersteine

So the key is slurry!?

Eine kleine jnat Schärfanleitung in Bildern, frei nach der Anleitung von Jim Rion auf
https://sharprazorpalace.com/honing/117145-japanese-honing-manuals-fyi.html
20231116_081416.jpg
20231116_081448.jpg
20231116_081437.jpg

Man nehme einen feinen jnat und erzeuge mit Wasser etwas slurry. Der slurry sollte von der Viskosität her nicht zu wässrig aber auch nicht zu pastös sein. Ich verwende hierfür meistens eine Atoma 1000 Diamantplatte, weil die damit freigesetzten Schärfpartikel genau dem honzan (Basisstein) entsprechen. Andere feine "tomo" - Naguras eignen sich natürlich auch, solange sie fein genug und hart genug sind um auch vom Basisstein Schärfpartikel freizusetzen. Für ein Bevelsetting bzw. Facette setzen würde man hier einen etwas "gröberen" Nagura (Botan, Meijiro, Tenjou, Koma) verwenden. Wenn es aber nur darum geht das Messer scharf zu halten bzw. wieder auf Topschärfe zu bringen so ist die Verwendung von diaslurry bzw. eines Tomonaguras ausreichend. Sich beim Anreiben mit Nagura Zeit lassen und wenig bis keinen Druck ausüben - solang bis eine schön milchige "Schleifpaste" entsteht.
20231116_081733.jpg


Jetzt können wir mit dem Schärfen beginnen. X-Strokes, Circle Strokes, ... ganz egal - Hauptsache die Binder in der Matrix brechne dabei ein. Slurry breakdown bezeichnet das zunehmende Einbrechen und Verfeinern der Bindematrix. Auch wenn die abrasiven Partikel an sich nicht kleiner und damit feiner werden, so verändert das Einbrechen der Bindematrix doch die Anordnung und das Verhalten der Schleifpartikel und damit ganz wesentlich das Endergebnis.
Wir schärfen nun solange bis die Farbe des Slurrys dunkler wird und der Slurry klebrig.
20231116_082919.jpg

Zeit den Slurry erneut mit Diaplatte oder Tomonagura anzureiben um den Slurry aufzufrischen. Wir wollen verhindern, dass durch das feiner werden der Bindematrix wir beim Schärfen zu früh in das Polieren hineinkommen - deshalb reiben wir den Basisstein erneut an um frischen Slurry freizusetzen.
20231116_083015.jpg

Nun schärfen wir weiter bis der Slurry wieder dunkler und klebriger wird. Dann erneuern wir den Slurry wiederum. Diesen Vorgang wiederholen wir abhängig von der Abrasivität des Steines und der Härte des Messers solange bis wir über die gesamte Kingenlänge eine wolkige Politur erzielen. (ca. 3 mal)
Ab jetzt lassen wir die Bindematrix des Slurrys weiter einbrechen und polieren solange bis der Slurry wieder klebrig. Sollte der Slurry zu schnell antrocknen so gibt man 1-2 Tropfen Wasser dazu um die Viskosität während des Poliervorganges milchig zu halten. Wir sind nun fertig.
20231116_084022.jpg
20231116_084242.jpg

MIch persönlich, der ich meine Klingen davor immer unter fließend Wasser abgezogen habe, hat verwundert wie stark sich jnats hier von Belgiern unterscheiden.
Dass man mit solchem Slurry finish feine Schneiden hinbekommt die sanft rasieren, das war für mich eine komplett neue Erfahrung.
Gerne hätte ich nun von euch gewusst wie euer Schärfvorgang mit jnats aussieht und was ihr von der Schärfanleitung von Jim Rion - der das ja seinerzeit bei einem japanischen Barbier so gelernt hat - haltet? Worin seht ihr die Unterschiede zu Iwasakis Schärfanleitung (abgesehen vom Chromoxid und dem false edge removal)? Welchen Weg nehmt ihr auf euch um an die feinsten Schneiden zu kommen?
 
Danke für den schönen Bericht!
Ich habe das bisher auch so gehandhabt dass ich den Slurry sukzessive zum Ende hin verdünnt habe - finish dann nur mit Wasser, selten mal auch unter dem Wasserhahn.
Dicker Slurry geht mir dabei ein bißchen gegen die Intuition, aber ich versuche es gerne mal.
Habe mir auch schon was dazu hergerichtet:
20231116_212436.jpg

Ein Hatanaka Mizu Asagi Awasedo, ein sehr feiner Finisher.
20231116_212500.jpg

Seitlich sieht man dass der Stein mit Handsägen geschnitten wurde, was man seit den 1920er Jahren eigentlich nicht mehr macht.

20231116_212927.jpg


Ein großes Kamisori von Henkotsu, auf "westlich" umgearbeitet.
 
Danke für den schönen Bericht!
Ich habe das bisher auch so gehandhabt dass ich den Slurry sukzessive zum Ende hin verdünnt habe - finish dann nur mit Wasser, selten mal auch unter dem Wasserhahn.
Dicker Slurry geht mir dabei ein bißchen gegen die Intuition, aber ich versuche es gerne mal.
Habe mir auch schon was dazu hergerichtet:
Anhang anzeigen 125301
Ein Hatanaka Mizu Asagi Awasedo, ein sehr feiner Finisher.
Anhang anzeigen 125303
Seitlich sieht man dass der Stein mit Handsägen geschnitten wurde, was man seit den 1920er Jahren eigentlich nicht mehr macht.

Anhang anzeigen 125304

Ein großes Kamisori von Henkotsu, auf "westlich" umgearbeitet.
Da bin ich ja schon gespannt auf das Ergebnis. Auch mir ging es so, dass ich mir ein solches finish nicht vorstellen könnte. Aber die jüngsten Versuche zeigen dass in dieser Art mit jnats zu schärfen sehr viel Potential liegt. Heißt nicht, dass ich das finish unter Wasser für schlecht erachte, vielleicht gibt es auch krasse Unterschiede je nach Härte des Steines. Bislang sind meine Versuche mit der Methode Jim Rion jedenfalls erfolgreich gewesen. Wäre schön wenn die "Alten Hasen" jetzt auch noch ihr Wissen mit uns teilen würden.
 
Ein kleiner Augenschmaus, für zwischendurch. Ist ein Suita, hart, mit Wasser sehr langsam, mit slurry wirds schneller. Aber was für ein Stein!
Goldene Kombo. Besser gehts glaub nicht. Sehr gut gefallen mir die gesägten Phasen, das sieht man auch nicht so häufig. Ach ja - der Stein poliert und poliert und poliert mit und ohne slurry.

20231123_172134.jpg

20231123_172644.jpg
 
So the key is slurry!?
Ich bin jetzt kein alter Hase... dafür bin ich zu jung :flucht1aber ja, das wahre Potential kitzelst du nur mit Slurry aus deinen Steinen. Und nicht nur bei JNats. Bei Thüringern macht das Anreiben auch Sinn. Es war nicht umsonst immer ein Tomo Nagura dabei. daumenh!

Ich reibe alle meine JNats an und mache nicht die volle aber eine sinnvolle Nagura Progression. Bei den extrem harten Steinen bekommst du auch gar kein vernünftiges Ergebnis ohne anreiben. Die setzen sich in der Regel sofort zu.

Auch bei den Naguras gibt es echte Unterschiede. Ich suche nur noch alte seltene feine Naguras. Da gibt es mehr als man glaubt.

Viele Grüße Marko
 
Vermutlich Ohira Renge Suita, Nakayama Kiita Ironomo Suita, Nakayama Asagi Kan Sunahshi Suita, Nakayama "Maccha Youkan" wenn du mich fragst. Das sind Vermutungen basierend auf Indizien und Halbwissen :)
 
Nur ein Cordovan? ;) Immerhin die 80000! NOS wie ich sehe. Hoffst den wieder zu verkaufen in ein paar Jahren, sozusagen als Wertanlage?
Ja den hab ich als Wertanlage gekauft. Ich hab die komplette Ausstattung und OVP noch da. ;)

Die anderen beiden sind aber auch Cordovan. Steht auf dem rechts auch drauf. daumenh!

Alles Riemen aus der Hand von Mr. Naomi.
Es gibt nix besseres als Cordovan für den Endabzug. rasierensmilie
 
Ja den hab ich als Wertanlage gekauft. Ich hab die komplette Ausstattung und OVP noch da. ;)

Die anderen beiden sind aber auch Cordovan. Steht auf dem rechts auch drauf. daumenh!

Alles Riemen aus der Hand von Mr. Naomi.
Es gibt nix besseres als Cordovan für den Endabzug. rasierensmilie
Sehr schöne Riemen, stilecht.
Mr Naomi empfahl wohl die Reihenfolge Leinen, Horse Hide, Cordovan. Weil Horse Hide schneller ist als Cordovan Shell. Wenn alle drei Cordovan Shell sind, dann musst du dir noch einen Riemen kaufen fürchte ich. :)
 
Sehr schöne Riemen, stilecht.
Mr Naomi empfahl wohl die Reihenfolge Leinen, Horse Hide, Cordovan. Weil Horse Hide schneller ist als Cordovan Shell. Wenn alle drei Cordovan Shell sind, dann musst du dir noch einen Riemen kaufen fürchte ich. :)
Schau doch noch mal auf das Bild bitte... Die Riemen unter dem Cordovan sind Leinen, Pferdeleder und beim 80k Suede... geschliffenes Schweineleder. Ist alles komplett da. Erst schärfen, dann polieren. :cool:

Das ist nur ein Viertel meiner Riemen... Ich empfehle da persönlich eine Progression von Leinen über Seehund, Elch, Bison, Pferdeleder und zum Schluß Cordovan. :cool:
 
Zurück
Oben