Also irgendwie scheinen wir da verschiedene Logiken zu haben.
Wie gewinnträchtig ein Produkt ist, und ich dachte eigentlich, daß es bei unserer Debatte darum ging, hat doch nichts mit den absoluten Kosten für den Verbraucher zu tun.
@Alvaro Ich bin zwar kein Wirtschaftsexperte, aber 'Gewinnmarge' ist doch nur ein anderes Wort für Gewinnspanne. Also das Verhältnis der eingesetzten Material-, Produktions- und Vertriebskosten eines Produktes zum erzielten Verkaufspreis.
Ein Brötchen aus dem Supermarkt, das im Laden 30 Cent kostet aber nur 10 Cent Herstellung gekostet hat, hat eine höhere Gewinnmarge als z.Bsp. ein Brötchen aus dem Bio-Markt, das zwar mit 60 Cent doppelt so teuer ist, aber dagegen den Biobäcker auch 30 Cent in der Herstellung gekostet hat.
@Hobel Stef Wir wissen halt nicht, ob die Gewinnspanne bei Lada pro Klinge nicht vielleicht doch noch höher ist, als die oben erwähnten 40% bei Gillette mit Systemen. Da befinden wir uns nach wie vor im Bereich der Spekulation.
Wenn ich mich daran erinnere, daß sich ein Kollege im GRF mal für 100 von einem Freund direkt aus Indien mitgebrachte 7 o'clock Super Platinum nur ca. 5 Euro bezahlt hat, könnte ich mir gut vorstellen, daß uns unser Gefühl, die DE-Klingen immer so günstig zu bekommen, etwas täuscht.
Aber unabhängig davon hat Alvaro im Grunde genommen das, was ich die ganze Zeit sagen will, einfach auf den Punkt gebracht, nämlich daß ALLE soviel verdienen wollen wie möglich!
Ich glaube halt nicht daran, daß Hobel-, Klingen- oder andere kleinere Hersteller weniger kapitalistisch agieren als Gillette, was hier schon das ein oder andere Mal angeklungen ist. Gillette hat es halt in seinem Bereich zum Marktführer geschafft, was sie einem natürlich nicht unbedingt symphatisch erscheinen läßt.
Nichtsdetotrotz, sollte unsere kleine Diskussion aus dem Bereich Wirtschaftsethik nicht darüber hinweg täuschen, was Alvaro bereits trefflich erkannt hat:
Das alles hat aber nichts damit zu tun ob ein Nutzer lieber Hobel, Messer oder Systemie nutzt.
Diese Wahl wird er immer danach treffen was ihm persönlich am ehesten liegt.
Das größte Problem ist dabei aber eher die Frage wer noch Hobel oder Messer kennt bzw wer sich daran traut.
Es gibt ja kaum noch "Lehrherren" in Form von Vater oder Großvater die man fragen kann.

Wobei ich zu letzterem noch folgendes anfügen muß: Ich erinnere mich noch an den 34c meines Vaters. Ab Mitte der 70er hat er sich dann aber bestimmt 25 Jahre mit dem GII rasiert und danach mit Mach3 und am Schluß Fusion. Als ich ihm dann vor ein paar jahren noch zu seinen Lebzeiten kurz davon erzählt habe, daß ich mich jetzt auch mit Rasierhobeln rasiere, hat er mich nur kurz und kommentarlos angeschaut - mit einem verdutzten, ungläubigen Blick nach dem Motto 'die kommen immer auf Ideen die jungen Leute ....

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