Forum der Rasur

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Rasiermesser des 18. und frühen 19. Jahrhunderts

Ein Wahnsinnsteil, meinen Glückwunsch zu diesem Fund
Dem schließe ich mich als genereller Oldtimer-Fan an. Da hat ein Fachmann und Künstler in seinem Handwerk sich damals richtig Mühe gegeben sein Können unter Beweis zu stellen. Der heutige Zustand ist Zeugnis davon, das jener Fachmann alles richtig gemacht hat und das sämtliche Besitzer in der gesamten Zeit pfleglich mit ihm umgegangen sind. So einen Oldtimer findet man nicht alle Tage.
 
Hab hier auch noch ein Messer welches zeitlich glaub ich hier hingehören könnte.
Ich vermute mal, das auf dem Erl "Wichard Andre" steht, was sich irgend wie französisch anhört.
Hab bis dato jedoch keinerlei Infos zum Namen oder der "Schmiedemarke" gefunden.
Hier gibt es doch garantiert welche, die diese "Messerrätzel" lösen können.
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Gruß Brille
 

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Ja das ist mal sowas von typisch französisch, mehr geht nicht. Wichard ist eine der bekanntesten Coutellerie Familien in den Schneidwaren-Hochburgen in Frankreich, besonders in Nogent.
Ich habe nicht direkt einen André Wichard in der Historie gefunden, der zeitlich passen könnte. Aber hier mal ein Zeitungsausschnit (leider unvollständig) der Firma Wichard&Conge - Schmiedewerkstatt aus Nogent von 1927 :

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Das Messer selbst würde ich in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts einordnen. Typisch hier ist der sogenannte französische "Dip at the toe" - also die Delle im vorderen Kopfbereich. Anders als bei den Sheffielder Messern, lässt diese aber keine zeitlich Einordnung ins 18. Jahrhundert zu, sondern ist wohl etwas später entstanden. Vermutlich aus ästhetischen Gründen.
Hier mal zwei Exemplare von mir mit teils sehr ausgeprägter Delle:

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Auch das Heft des Wichard Messer ist typisch französisch, ebenso die Nieten.
Es gibt auch heute noch eine Firma Wichard, die Messer produziert in Thiers.

Gut scharf! hatzicho
 
James Johnson 1818 - 1853
Könnte noch so gerade hier hingehören.
Hier ein Cast Steel mit "Dulce Prägung"
(Dulce = süß, angenehm???)
Leider hat man dem Messer einen "Nachschliff" verpasst.
Schalen müsste Elfenbein sein welche sehr sehr dünn sind.

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Gruß Brille
 
Da ich nicht 100%ig weiß wem dieses Messer zuzuordnen ist, stell ich es hier vor.

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Aber ich darf hier mal @Hatzicho's Kotten zitieren:
Ich hatte am Donnerstag noch Kontakt zur Cutleries Hall aufgenommen, wegen des Anker-Messers und gestern Abend Nachricht erhalten. Allerdings kann auch Joan hier nichts genaueres beitragen, der Anker war ein sehr gebräuchliches Markzeichen und wurde von vielen verwendet.
Ich erinnere mich, dass wir das ganze mit einem ähnlichen Messer - und ich besitze auch mehrere mit so einer Ankermarke - schon mal auf SRP diskuttiert hatten. Eine definitve Lösung gibt es aber auch hier nicht, die überwiegende Meinung war, dass es sich aufgrund der Ähnlichkeit des Symbols doch um ein George Brittain Messer handeln könnte. Die verschiedenen Symbole wurden manchmal auch unabhängig voneienander gebraucht oder weitergegeben. Auch das -GB+ maltese cross- besaß Brittain, Wilkinson & Brownell nur bis 1861, danach wurde es verkauft und von den neuen Eingetümern, von denen es einige gab im 19. Jahrhundert, auch verwendet. Die Formel GB+maltes Cross (+ Anker) = Brittain gilt also nur für wirklich alte Messer aus der 1. Hälfte des 19.Jahrhunderts.
Aufgrund des fett markierten Satzes habe ich zugeschlagen, da es dann neben meinem GB Platz nehmen darf.

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Es misst 5/8", ist derb geschliffen und wird von mir noch ein wenig "entrostet". Aber nicht hochglanzpoliert!
Ob das Heft echt ist mag ich zu bezweifeln, egal, trotzdem alt und passt :)
Rasur steht noch aus.
 
Da ich nicht 100%ig weiß wem dieses Messer zuzuordnen ist, stell ich es hier vor.



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Aufgrund des fett markierten Satzes habe ich zugeschlagen, da es dann neben meinem GB Platz nehmen darf.
Da der Anker alleine steht (bzw. liegt) dürfte es sich hier wohl eher um eine Klinge von WADE & BUTCHER, ähnlich der folgenden aus den 1860-70ern handeln... ;)

Wade&Butcher Sheffield ANCHOR 7-8 SQ Wedge Horn a.jpg


Scharfe Grüße aus der Klingenstadt
Rainer
 
Dann könnten auch die Griffschalen original sein. Wade and butcher verwendete den Werbespruch "universally approved" auch als Teil der Prägung.
 
Die Schalen sind definitv original! Nur ist der Hersteller des Messers sicher nicht Wade&Butcher. Für Wade&Butcher war ihr Name selbst immer die Haupterkennungsmarke. Den Anker als Ergänzung haben sie nur kurz verwendet. Es gab aber keinen Grund den Anker alleine ohen Wade&Butcher zu verwenden. Anders bei George Brittain, dessen Firma mehrfach verkauft wurde. Dabei wurden die Markzeichen auch aufgeteilt. So wurde gerade das bekannte "GB + Malterserkreus+Anker" zu nur "GB+ Malteserkreuz" und nur "Anker".
Außerdem ist das Messer selbst von der Form und mit Thumb notch kein typisches Wade&Butcher. Aber das Gespinnst hält sich hartnäckig. Haben wir bei SRP und Badger&Blade bereites 2011 kontrovers diskuttiert.
Hier mal auch aus dieser Zeit eine Liste mit britischen Cutleries, die alle den Anker in ihrem Markzeichen trugen:

Alldays & Onions
William & Samuel Butcher
Eagle Sterling Co.
Gorham Corp.
Homan Mfg. Co.
Robert Renton
Derby Silver Co.
Fessenger & Co.
Gorham Corp.
Army & Navy Cooperative Society
Z. Bostwick
Anchor Silver Plate Co.
Derby Silver Co.
Lee & Wigfull
G.W. Parks Co.
William Rogers Mfg. Co.
Joseph Ash & Son
Isaac Silverston & Co.
Wells, Gallimore & Taylor, Ltd.

Dank an Manah, der leider der Rasiermesserszene nicht mehr erhalten ist.

Gut scharf! hatzicho
 
Schönes Messer, vemutlich Charles MacDaniel, Oxford Street. Geboren 1778, gestorben am 28.5.1855. Wirkte als Messerschmied über 40 Jahre lang in der Oxford Street in London. Griffschalen vermutlich aus Elfenbein, Bleikeil. Kostenpunkt 8 Euro, ein vorzügliches Rasiermesser.
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