Rasur am Donnerstag, dem 06.02.2020
The Captain's Weapons of Beard Destruction (WBD), Season 20, Episode 0206: "The Latest Ultimate Stubble Killer"
Pinsel: Mühle Silvertip Fibre M (Synthetik)
Rasiercreme: Weleda
Rasiertiegel: - - -
Rasierer: Mühle Rocca R94
Rasierklinge: Voskhod (1)
Vorbereitung: Gesichtswäsche mit Lavendel-Seife und warmem Wasser
Durchgänge: von oben nach unten, von unten nach oben, nur am Hals von rechts nach links
Nachbereitung: Gesichtswäsche mit warmem und kaltem Wasser, dann trocken tupfen
Rasierwasser: Pitralon Classic
Angebrochene Woche, neuer Rasierer mit frischer Klinge: Heute Morgen durfte der gerade bei mir eingetroffene Mühle Rocca R94, bestückt mit einer ganz frischen Voskhod, endlich ans Werk. Zudem gab es die bewährte Weleda, die sich bei mir durch besonders guten Hautschutz ausgezeichnet hat und von welcher ich reichlich gleich im Gesicht mit dem Mühle STF zu einem feinen, dichten und schön schlotzigen Rasierschaum mit der Konsistenz von Joghurt aufschäumte. Herrlich!
Rasurtechnisch gab es das beinahe volle Programm, d. h. Rocca und Voskhod mussten von oben nach unten, von unten nach oben und und am Hals auch von rechts nach links den Barthaaren an den Kragen. Dabei straffte ich die Haut mit den Fingern und sorgte dafür, dass die Klinge sämtliche Stoppeln erwischen konnte. Über die beinahe schon legendäre Sanftheit und sehr gute Schärfe der Voskhod muss ich wohl nicht mehr viel schreiben. Zwei-Komma-fünf Durchgänge sorgten für eine absolut spiegelglatte Rasur. Die Sanftheit der Voskhod war übrigens der Hauptgrund, warum ich meinen neuen Rasierer, der im Ruf steht, ein gründlicher, aber nicht übermäßig sanfter Abräumer zu sein, mit dieser Klinge bestückte.
Welchen ersten Eindruck hinterließ denn nun der neue Rocca bei mir? Zunächst einmal: Der R94 ist makellos verarbeitet, innen wie außen, da gibt es gar nichts zu bestanden. Das ist genau das Qualitätsniveau, das man von Mühle gewohnt ist und daher auch erwartet. Weiterhin: Der Rasierer liegt fantastisch in der Hand. Der Griff ist recht schwer und dick, aber gerade das verleiht dem Hobel eine gute und sichere Handlage. Die schön gearbeitete Riffelung des Griffs sieht nicht nur edel aus, sondern macht den Griff auch rutschfest, selbst mit seifigen Fingern. Das sogenannte Handling bei der Rasur empfinde ich als sehr gut.
Der Rocca mit der geschlossenen Schaumkante und dem verhältnismäßig üppigen Klingenspalt rasierte gründlich, gar keine Frage. Auch wenn man ihn nur aufs Gesicht legt und im richtigen Winkel vorsichtig gleiten lässt und dabei führt, signalisiert er jederzeit: Ich schneide alles ab, was mir in die Quere kommt. Ein echter Sänftling ist er nicht, übertrieben aggressiv allerdings auch nicht. Er ist in Sachen Gründlichkeit näher am R41 als am R89, in Punkto Hautschonung ist es genau umgekehrt, da erscheint er mehr wie ein etwas kräftiger zupackender R89 denn als bissiger R41. In jedem Fall hinterließ der Rocca am Ende nichts als spiegelglatte Haut, die sich allerdings etwas beansprucht und angespannt (an)fühlte.
Nach der Kaltwasser-Spülung ging es meinem Gesicht etwas besser. Rötungen und Verletzungen gab es keine, wie nicht anders zu erwarten war. "Doktor Pitralon" brannte ein wenig mehr als nach einer Rasur mit dem Giesen & Forsthoff Timor, aber ich habe schon etliche Rasuren erlebt, bei denen es am Ende deutlich stärker prickelte als nach der heutigen.
Fazit: Die heutige Rasur war gründlich, verletzungsfrei, aber nicht gerade super sanft und streichelzart. Ich schiebe dies aber auf meine Unerfahrenheit im Umgang mit dem Mühle Rocca R94, nicht auf den Rasierer selbst. Hier sind also etwas Übung und Durchhaltevermögen angesagt.
Allen Kollegen im Dienst eine ruhige, ereignislose Schicht und einen sicheren Heimweg.
Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch allen! 