Beim Rockwell 6s muss ich passen. Noch nie im Gesicht gehabt. Da warte ich auf den Bericht von
@Herne
Der Herr haben geläutet?
Wenn du meinst, daß meine Einschätzung erhellend für dich sein könnte, dann will ich es mal versuchen.
Wie du ja weißt, bin ich beim Thema Hobel absolut nicht mehr 'aptudeit' und habe seit Jahren keine neuen Hobel mehr probiert geschweige denn gekauft. Zudem habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, daß ich die Bezeichnung 'Adjustable' für diesen Wechselplattenhobel für irreführend und nicht korrekt halte. Außerdem muß ich zugeben, daß mir eine ordentliche Portion Skepsis, wenn nicht gar Voreingenommenheit gegenüber all diesen jüngeren Rasurfirmen aus Übersee mit ihrem ganzen Gesülze von 'Best Shave Ever', 'Perfect Shave' usw. innewohnt. Desweiteren bevorzuge ich eher leichtere und wendige Hobel und nicht solche schweren Edelstahlbrummer über 100g, ganz zu schweigen davon, daß mir deren Anmutung generell nicht und dieses matte Oberflächendesign erst recht nicht gefällt. Also alles in allem beste Voraussetzungen für einen Verriss erster Güte.
Aber trotz alledem komme ich nicht umhin zu sagen - dies ist so ziemlich der ausgewogenste Hobel, den ich jemals im Gesicht hatte!
Völlig idiotensicher (im positiven Sinne), sehr gut ausbalanciert, äußerst winkeltolerant, extrem sanft und absolut leicht zu handhaben. Selbst die 117g stören mich jetzt nicht großartig, auch wenn mir 20-30g weniger grundsätzlich lieber wären.
Zudem eine angesichts der Sanftheit außergewöhnliche Gründlichkeit und Effizienz. Und wenn ich das sage, will das was heißen , gehöre ich doch zu denjenigen, die anderen 'sanften' Hobeln wie EJ, G&F und Co. auch unverhohlen mal mangelnde Gründlichkeit oder ein 'da geht beim Dreitagebart einfach nix weg' attestieren.
Komischerweise hat mich auch die 'bremsende' matte Beschichtung (wie es manche berichtet haben) nicht gestört, obwohl ich als bekennender Chrom-Fan extra drauf geachtet und damit gerechnet habe.
Auf jeden Fall scheinen die Jungs von Rockwell bei der Konstruktion irgendwas richtig gemacht zu haben, denn diesen Hobel würde ich ohne Umschweife sowohl jedem Anfänger nahe legen, der keine Lust auf dieses langwierige Spiel hat, 10 oder mehr Hobel probieren zu müssen, bis man zufällig den richtigen gefunden hat, wie auch jedem Fortgeschrittenen, der den ganzen 'Hobelwechselzirkus' satt hat hat und einen sogenannten Exit-Hobel sucht.
Kurz zum technischen: Absolviert habe ich 4 Rasuren, alle mit der selben schwarzen 7 o'clock, jeweils Dreitagebart, erst Platte 5, dann 6, dann 4, und zu guter letzt die 3, weil ich schauen wollte, ob da beim Dreitagebart überhaupt noch was 'passiert' (was es zu meiner Verwunderung immer noch anständig tat). Drunter muß ich nicht probieren, ist für mich witzlos.
Da ich mich in der Regel alle drei Tage, in Ausnahmefällen jedoch auch mal erst nach fünf Tagen oder einer Woche rasiere, könnte man für meinen Geschmack sogar ruhig noch eine Schippe, sprich 1-2 Platten drauflegen.
Mit dem Progress rasiere ich in letzter Zeit fast nur noch auf 4 oder 4,5, und schon da kommt keine der Rockwell Platten mehr hin. Die 6er Platte würde ich allerhöchstens knapp mit 3,5-4 beim Progress gleichsetzen. Mit der 6er kriegt man zwar sicher auch einen Wochenbart weg, jedoch wahrscheinlich etwas mühseliger, zumal auch der Abfluss nicht sonderlich gut ist, obwohl unten offen. Aber das muß die meisten jetzt nicht kümmern, sondern ist mehr meinem persönlichen Anforderungsprofil geschuldet.
An Hellas nochmals abschließend folgende Botschaft:
Du darfst meine 'Jubelarien' jetzt keinesfalls falsch verstehen, dieser Hobel wird dir weder neue Erkenntnisse bringen, noch wirst du mit ihm irgendwas erleben, was du nicht schon mit anderen Hobeln erlebt hast.
Aber so wie ich dich kenne, wird dich jetzt alleine schon die Neugier zu einem Kauf oder zumindest einem Ausleihen bei einem Kollegen bewegen.
Bei diesem Stichwort gleich herzlichen Dank an den Kollegen
@blexa für das großzügige 'Bildungslückenschließungstestpaket'.