Forum der Rasur

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Shavent, deutscher Hobel aus München mit 3-fach Klingen zum Wechseln

Der Shavent hat mich wieder verlassen und ich gebe mal meine Eindrücke kurz zum Besten.

Der Zusammenbau lief nach kurzem Studium der Anleitung völlig problemlos und alle Teile fielen fast von alleine in die vorgesehene Position. Da ich keine halben Klingen in meinem Fundus habe wurden die beiden Sputnik mit einer kräftigen Küchenschere geteilt.

Durch die vorhergehenden Berichte gewarnt, habe ich Klebeband an die Kontaktstelle zwischen Kopf und Griff angebracht, was das metallische Klackern auf ein nicht störendes Niveau absenkte.

Wie schon von anderen Nutzern angesprochen, bestätigte sich die gute Gründlichkeit des Shavent.
Meinem Empfinden nach liegt er in Sachen Gründlichkeit und Nachhaltigkeit knapp unter dem Rockwell 6S mit R5-Platte.
Etwas störend fand ich den Druck, den ich aufbringen musste um den Schwenkkopf zum arbeiten zu bringen. Es ist jetzt nicht so dass er übermäßig Kraftaufwand erfordert, aber doch mehr als ich üblicherweise bei einem Hobel aufbringe.
Ich hätte mir für das Gesicht eine leichtgängigeren Federwiderstand gewünscht, aber die Testrasur unter den Achseln liess keine Wünsche übrig, da ich den Federdruck dort als passend emfand.
Andere Körperstellen habe ich aus Respekt vor nachfolgenden Testern nicht ausprobiert... :lol
Störend bei den Gesichtsrasuren war die Größe des Kopfes.
Zum einen hatte ich etwas Schwierigkeiten die Haare unter der Nase zu erwischen, zum anderen hatte ich bei meinen Tests etwas Probleme den Haaransatz an den Ohren sauber zu treffen. Letzteres lässt sich mit ein wenig Übung bestimmt verbessern.
Zugesetzt hatte er sich zu keinem Zeitpunkt, allerdings musste er sich auch nicht durch wochenalten Bewuchs kämpfen.

Da der Shavent zu groß für mein USB ist, musste eine für den Zweck vorgesehene Zahnbürste herhalten. Dabei stellte sich der Shavent als anspruchsvoller in der Reinigung als ein Hobel heraus, da er doch viele Winkel und Ecken hat, die gereinigt werden wollen.


Ich bedanke mich für die Möglichkeit ihn zu Testen.

Gruß
Michael
 
Moin,

ich habe noch mal eine Frage zum Shavent: Benutzt jemand den für die Rückenrasur?

Derzeit benutze ich den Mach3 mit so einer Kunststoff-Armverlängerung, was auch gut klappt. In die Armverlängerung kann man jeden beliebigen Rasierer einspannen, daher kam mir nun die Idee des Shavent. Kann dazu jemand etwas berichten?

Ich habe den Strang hier durchsucht, konnte aber nichts erleuchtendes finden.
Besten Dank für eine eventuelle Rückmeldung.

Gruß Marco
 
Ich mag ihn wirklich gern zum ausputzen, aber man sollte die Rändelschrauben vor Benutzung anziehen :rolleyes:

20220120_190615.jpg
 
Sodele der Shavent ist zum nächsten Tester unterwegs. An dieser Stelle ganz großen Dank für die Möglichkeit. Da ich ja auch den Leaf in Verwendung habe war ich ganz besonders gespannt wie er sich schlägt. Die Vorredner haben eigentlich schon alles gesagt. Da gibt es nix neues von mir und ich will das nicht wiederholen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass, sobald der Schmierfilm abreißt, der Kopf anfängt zu hoppeln. Das macht der Leaf nicht. Das ist hauptsächlich beim Ausputzen der Fall. Irgendwie komme ich mit dem Leaf auch besser zurecht. Der Kopf vom Shavent ist schon groß - da ich aber unter der Nase nicht rasieren muss kann ich dazu nichts sagen kann mir aber gut vorstellen, dass es da schon eng wird. Ich hatte zuerst die empfohlene Besetzung mit 3 x Permasharp - auch im Leaf. Eine Kopfseite jeweils behandelt. Nachhaltigkeit war nicht so dolle mit 3 Klingen, das hatte ich aber beim Leaf auch schon gemerkt. Nächster Test mit 2 x rote Personna. Da ging es schon deutlich besser. Aber beide liegen da gleich auf.

Fazit: das Klappern fand ich jetzt nicht so schlimm und klobig wirkt er nicht. Allerdings werde ich ihn mir nicht kaufen. Ich bleibe beim Leaf.

Liebe Grüße Lutz
 
Meine Eindrücke zum Shavent

Vorweg auch von mir ein herzlicher Dank an die Firma Shavent und Dirk und die Moderatoren, dass ich den Rasierer testen durfte. Gerade bei Hardware ist diese Möglichkeit sehr willkommen.

Ich habe den Shavent getestet mit: Kneipp Trockenöl, Dr. Dittmar RS, Weleda ASB, ASP-Klingen. Es waren immer drei Kingen eingesetzt und ich kann keinen Vergleich mit aktuellen Systemrasierern ziehen. Vermutlich liegt meine letzte Rasur mit Systemies (2 Klingen) mehr als 20 Jahre zurück. Der Mühle Rocca ist seit mehr als einem Jahr meine Wahl.

Zum Shavent:
Der Rasierer ist länger und breiter als ein 'normaler' Hobel, was aber hier gut zusammen passt. Vor allem den längeren Griff fand ich zum Kopf passend und ich habe den bei einigen Rasierbewegungen auch gebraucht, da der Griff recht dünn ist. Rutschig fand ich ihn nicht. Das Gewicht ist recht hoch und der Shavent fühlt sich wertig an. Die Verarbeitung fand ich ebenfalls gut. Die Distanzstücke zwischen den Klingen haben auf einer Seite einen fühlbaren Grat – vermutlich von Stanzen – was mich aber nicht stört.
Für einen Klingenwechsel hilft ein Blick in die beiliegende Anleitung. Ich glaube, das ist nach kurzer Zeit kein Problem mehr. Ich habe die Klingen noch im Papier mit einer Schere durchgeschnitten und dann die Hälften ausgepackt. Da war der Kleber echt nervig. Für einen morgendlichen Schnellstart wäre ein Klingenwechsel nichts für mich, aber das kann bei andern Klingen natürlich deutlich besser sein. Die Klingen sitzen gut ausgerichtet im Rasierer, das hatte ich mir schwieriger vorgestellt.
Das Saubermachen nach der Rasur geht schnell wie sonst auch, ich nehme den Hobel aber auch nicht nach jeder Rasur auseinander. Zwischen den Klingen wird es schwieriger, das dürfte bei den Systemies aber auch so sein.

Nun zur Rasur: Mit dem Strich und auch quer/gegen den Strich im Halsbereich und am Kinn geht hervorragend. Das Ergebnis nach zwei Durchgängen ist sehr gut, glatt ohne Irritationen. Gerade am Kinn hat der Shavent Vorteile durch den beweglichen Kopf. Ich habe da Stellen wo einige Hobel nicht gut rasieren. Das hat mich positiv überrascht.
Das Klappern während der Rasur ist vorhanden, stört mich aber nicht.
Was mich aber stört: Ich vermisse etwas das Gefühl der Klinge auf der Haut und die Rückmeldung, die dadurch gegeben wird. Ein wenig mehr Druck als beim Hobel muss ich ausüben, um eine gute Rasur zu bekommen. Ist der Schaum richtig cremig, schwimmt der Shavent manchmal auf und gleitet über den Schaum ohne richtig zu rasieren. Das liegt vielleicht auch am recht hohen, flachen Teil des Kopfes vor den Klingen. Das lässt sich durch Schaumkonsistenz und Übung sicherlich vermeiden. Was mir gar nicht gelang, war die Partie zwischen Oberlippe und Nase. Hier mache ich ein paar Züge nach oben Richtung Nase wo der Shavent gar nicht rasieren wollte, wohl auch wegen der Kopfgeometrie. Dafür müsste ich also immer einen zweiten Rasierer bereithalten.

Insgesamt bin ich positiv überrascht bezüglich der Gesamtleistung. Die ist meiner Meinung nach sehr gut und angesichts der eigentlichen Zielgruppe Systemrasierer auch überzeugend.
Als Hobelrasierer fehlt mir aber der Anreiz den Shavent zusätzlich anzuschaffen, unter anderem wegen des Preises.
 
Vorweg auch von mir ein herzlicher Dank an die Firma Shavent und Dirk und die Moderatoren, dass ich den Rasierer testen durfte. Gerade bei Hardware ist diese Möglichkeit sehr willkommen. :daumenhoch


Nachdem ich nun einige Tage Zeit hatte, den Shavent zu testen, möchte ich euch meine Gedanken dazu mitteilen. Vorab, ich gehe davon aus, dass ich nicht allzu viel Originelles und Neues zu vermelden habe.

Die Verarbeitung empfinde ich, wie die meisten, als sehr ordentlich. Ich konnte an dem Rasierer keinerlei Beschädigungen oder Nachlässigkeiten feststellen. Das Klappern des Kopfes ist zweifelsohne vorhanden, aber zum einen hat es mich nicht sonderlich gestört, zum anderen könnte man es sicherlich leicht mit einem Stück Isoliertape oder ähnlichem abstellen. Grundsätzlich finde ich das Konzept spannend, glaube aber, dass es in der Praxis, insbesondere für die Gesichtsrasur einige Schwierigkeiten aufweist. Was mir als erstes massiv auffiel war, dass ich von dem Rasierer keinerlei Rückmeldung erhalte. Es ist völlig unklar, wo man genau ansetzt, ab wo der Kopf tatsächlich rasiert und ich hatte die ganze Zeit lediglich ein diffuses Gefühl im Gesicht. Das ist etwas was ich als sehr, sehr unangenehm empfand. Der zweite Punkt wurde schon häufiger angesprochen und betrifft die Größe des Kopfes. Unter der Nase ist es einfach für mich nicht möglich gewesen, alles sauber auszurasieren, sondern da blieb immer was stehen. Das macht den Shavent als primären Rasierer für mich obsolet. Die Funktion des beweglichen Kopfes mag von der Idee her gut sein, einen tatsächlichen Vorteil im Gegensatz zu einem Hobel konnte ich nicht feststellen. Ebenso wenig einen positiven Effekt von drei Klingen im Gegensatz zu einer bei einem Hobel. Als besonders angenehm hätte ich die Rasur auch nicht beurteilt – das können alle meine Hobel angenehmer. Von daher bin ich sehr froh und vor allem auch dankbar, dass ich in dem Pass-around mitmachen konnte und mir dadurch eine Menge Geld gespart habe, da ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hab, den Shavent zu kaufen. Gerade auch, weil es den Preis für Druckguss recht ambitioniert finde. Edelstahl wäre das noch mal etwas anderes.

Ich möchte jetzt aber den Rasierer nicht in Bausch und Bogen schlecht reden, denn das ist er nicht. Ich glaube, es kommt einfach nur auf den Anwendungszweck an. Für die Beinrasur kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Shavent anständig funktioniert. Lange, möglichst gerade Flächen traue ich ihm zu, wirklich gründlich zu rasieren und auch bei großzügigen Rundungen, wie den Knie, sehe ich da keine Schwierigkeiten. Da meine Tage als ambitionierter Rennradler allerdings vorbei sind, sehe ich dafür bei mir keine Notwendigkeit mehr.

Ein letzter Gedanke noch zum Klingenwechsel: da ich seit gut 20 Jahren mit Rasierklingen hantiere, war das Einsetzen der Klingel kein großes Ding, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass Menschen, die noch nie mit DE oder SE klingen hantiert haben, damit gewisse Schwierigkeiten haben. Etwas fummelig ist das ganze schon. Ob es jetzt ein Ausschlusskriterium für den Rasierer ist, weiß ich nicht. Wie gesagt, die Idee finde ich irgendwie sympathisch, und ich bin mir sicher der Shavent wird seine Freunde finden.
 
Zuerstmal Danke an die Möglichmacher dieses Passarounds, habe mich sehr gefreut daran teilnehmen zu dürfen :)

Da mich der Shavent nun wieder verlassen durfte hier nun meine Eindrücke:

Die Bauart und Qualität find ich klasse. Ich mag es sehr, wenn Gewinde schön sauber gearbeitet sind, sodass die Schrauben mit nur ganz wenig Aufwang gestartet werden können und dann flüssig bis zum Ende durchlaufen. Den Griff finde ich ebenso super, auch wenn ich mir wünschen würde, dass das Loch für den Ständer nicht so tief wäre, damit sich da nicht so eine "Menge" Wasser ansammeln könnte.

Zum Kopf:
Von der Idee her super, die Umsetzung hat für mich aber ein paar Nachteile mit sich gebracht:
Sollten die Klingen mal nicht ganz optimal gerade abgeschnitten worden sein (nicht jeder hat halbe DE zuhause bzw. eine Schere die DE akkurat halbieren kann, ohne eine der beiden Hälfte zu verbiegen), rasiert der Shavent nicht perfekt. Die Schrauben lösen sich etwas zu leicht, sodass ich bevor ich mit dem Rasieren begann immer nochmal nachkontrollierte, ob die denn auch wirklich ganz angezogen waren. Beim Zentrieren der Klingen (es kann sein, dass ich mich auch einfach blöd anstelle:rofl) hatte ich auch so meine Bedenken, da ich es nicht auf Anhieb schaffte, die Klingen alle in einer Reihe auszurichten, was ich auf das "offene" Design zurückführe, welches ja auch Vorteile mit sich bringt.
Die Vorteile sind für mich ganz klar auf die Reinigung bezogen. Schrauben auf, Hand auf, und alles purzelt nach hinten in die Hand und kann wunderbar komplett gereinigt werden. Da fiel mir wiederum auf, dass die Zwischenlegeteile nur auf einer Seite glatt und auf der anderen Seite etwas rau waren, das hat meinem Poliertuch nicht ganz so gefallen. Das wäre etwas, was ich bei meinem eigenen "modifizieren" würde. Ich weiß jedoch nicht, ob diese raueren Kanten möglicherweise dafür da sind, den Halt der Klingen zu maximieren durch mehr Reibungswiederstand. Unter der Nase erwischte ich die letzten Bartstoppeln nicht, was mir persönlich aber nix ausmacht, ich hab ja genug andere Hardware um das zu bewerkstelligen. Zum Klingenwechseln bzw. testen ob jetzt 1, 2 oder 3 Klingen am besten für mich funktionieren, dauert mir das ganze Prozedere etwas zu lange mit dem perfekten Ausrichten - ich muss jedoch gestehen, dass ich das nicht gemacht hätte, wenn der Shavent mein einziger Rasierer wäre, dann wären da einfach 3 Klingen drin, die ich so lange benützen würde, bis sie mir nicht mehr gut genug sind und dann erst wechseln. Nicht nach jeder Rasur bzw. 2 Zügen im Gesicht.
Das hier schon oft erwähnte Klappern stört mich nicht, es ist für mich eher ein zusätzliches Feedback.

Vorteile des Shavents für mich:
Er rasiert sehr gut im Gesicht, das ist mal das wichtigste. Wenn auch nicht die ultimative Gründlichkeit mit minimaler Irritation, aber er tut was er soll. Ich war erstaunt, dass ich auch am Hals gegen den Strich rasieren konnte (eine Unmöglichkeit mit einem Systemie, da bekomm ich während der Rasuer schon sehr unangenehme Irritationen, die nach der Rasur noch schlimmer werden). Die paar Züge gegen der Strich waren nicht ganz angenehm, aber diese Gefühl legte sich nach der Rasur komplett und ein sehr gutes Gefühl der Glätte blieb.
Er lässt sich super reinigen und ich stell mir vor, dass es zum Reinigen viel weniger Gefriemel ist wie beim Leaf.
Körperrasurtechnisch (Achseln und Beine) ist auch auch super. Hier sehe ich die Stärke des Shavents.
Und zu guter letzt die Schaumverteilung auf dem Shavent. Ich find es einfach genial, wie sich der Schaum sammelt und ich beinahe mein ganzes Gesicht rasieren konnte, ohne abzuwaschen. Das ist für mich einfach "eyecandy", wenn sowas möglich ist:


Alles in allem eine weitere tolle Erfahrung auf dieser wunderbaren Reise der Nassrasur.
Die Kritikpunkte sind eher als "wäre das behoben, so wäre der Shavent noch besser für mich als Nassrasurfanatiker, wobei ich auch einsehe, dass ich wohlmöglich nicht die Kernzielgruppe bin" und nicht als "das Produkt ist nicht gut" zu verstehen.

Danke nochmal fürs Möglichmachen, hat wirklich Spaß gemacht :)
 
Vielen Dank an @dirk , für den PA. Ich finde es richtig Klasse, daß jemand etwas kauft und dann anderen zum Testen zur Verfügung stellt. Großes Kino!

Mein erster Kontakt mit dem Shavent Rasierer. Die Verpackung ist ansprechend gestaltet. Die Kartonage im Pappschuber ist durchdacht aber sehr aufwendig. Für mich wäre mehr Schlichtheit gefragt. Ein Produkt, das für zero waste steht, könnte mit weniger Kartonage auskommen. Darüber täuscht auch nicht das ungebleichte Material hinweg. Da sollte man sich bei Mühle Rasurkultur etwas abschauen.
Es liegt eine Beschreibung in deutsch und englisch bei, die durch ihre Bebilderung sehr verständlich ist. Darauf ist ein QR code angedruckt, der auf die homepage zu einem Müllvermeidungsrechner führt. Meiner Meinung nach, hat sich der Käufer aus meist diesem Grund schon zum Kauf entschieden. Daher wäre es für mich weiters papiersparend, einen QR code auf der Verpackung anzubringen, der zur vorliegenden Beschreibung führt. Evtl. sogar zu einem kleinen Video.
Zum Shavent selbst. Der separate Standfuß ist mit der geschickten Griffaufnahme eine sehr gelungene Sache. Der macht Sinn und setzt den Rasierer schön in Szene. Der Rasierergriff liegt gut in der Hand, für meine grobmotorisch veranlagte Hand etwas zu dünn. Die glatt verchromte Oberfläche macht ihn erstaunlicherweise nicht rutschig und natürlich gut zu reinigen. Bauartbedingt ist der Shavent kopflastig, da die Klingenaufnahme ihren Platz für die drei Halbklingen braucht. Das Einlegen dieser Klingen hat sich entgegen meinen Befürchtungen sehr einfach und nur minimal „fummelig“ herausgestellt. Die Klingen sitzen fest und sicher.
Die Rasur selbst fing bei mir mit dem Suchen der „Wirkung“ an. Trotz der früheren Nutzung von Systemrasierern, bin ich als Hobler auf die Suche nach dem Ansetzwinkel konditioniert. Wer allerdings von den Systemies kommt, wird es intuitiv richtig machen. Mir als R41 Jünger fehlt natürlich sofort der direkte Klingenkontakt, den ich so liebe. Mein erster Gedanke war: Der lutscht mir die Stoppeln vom Gesicht. Wer also Sanftheit sucht, wird hier definitiv fündig. Allerdings habe ich mich recht schnell wieder daran erinnert, warum ich mit meinem Gillette GII keine Rasierseife mehr gebraucht habe. Ich habe nur den Rasurbereich nass gemacht. Ein schöner fester Schaum setzt schnell die Klingenspalten zu, daß man diese sehr häufig ausspülen muß. Das könnte man zwar als Seifenersparnis geltend machen, aber eine schaumfreie Rasur ist nicht für jeden die richtige Vorgehensweise. Nun kommt aber noch ein Seifenaspekt hinzu. Wenn eine RS/RC benutzt wird, die wenig Gleitwirkung aufweist, neigt der Shavent bei langen Zügen zum Hupfen. Ähnlich wie beim Stotterbremsen. Durch die flächige Metallauflage des Shaventkopfes, braucht es Gleitwirkung. Es wurde versucht, das mit den beiden runden, leicht balligen Punkten, in den Griff zu bekommen. Mit der Mitchell’s Wool Fat Soap ging es am besten. Das ist eh klar. Mit der Clubman Pinaud kam ich an die Grenze.
Das Rasurergebnis ist wirklich sehr sauber. Ein Durchgang und ausputzen waren ausreichend. Bartkonturen sind mit etwas Übung einigermaßen hinzubekommen. Allerdings kein Vergleich mit einem Hobel, oder gar einem Messer. Gründlich ist die Rasur, keine Frage, da kann er punkten, wenn man seine Klingenfavoritin gefunden hat. Bei der Nachhaltigkeit gibt es allerdings Abzüge. Nach erfolgter Handrückenprüfung am Abend wäre das kein Zustand für ein feines Hemd. Hier müsste ich kurz vor dem Ausgehen rasieren oder am Morgen meinen R41 bemühen. Wenn ich das oft machen würde, raspelte ich mir den Hemdkragen kaputt. Die Shaventrasur reicht bei mir max. 8h-10h.
Das komplette Reinigen nach jeder Rasur ist jetzt nicht so der Bringer, da es doch mit relativ großem Aufwand verbunden ist. Bei meinem Hobel mache ich das jedes Mal. Da ich das beim Shavent nicht auf mich nehmen möchte, ist das eines der K.O. Kriterien für mich.
Mein Fazit, das nicht überraschen wird. Für Umsteiger vom Kunststoffkartuschen Rasierer auf eine no waste Rasur, ein sehr empfehlenswerter Rasierer. Eingefleischte Hobler wird er kaum zum Wechsel animieren. Wer aber eine Rasur bevorzugt, die ohne viel Gedöns, schnell, effektiv, umweltfreundlich und im täglichen Bedarf kostengünstig ist, sollte sich einen Shavent zulegen. Je nach System lassen sich bis zu 100€ und teilweise sogar mehr einsparen. Das heißt, daß sich die Anschaffungskosten in ca. einem Jahr amortisiert haben. Abgesehen davon, ist dieses qualitativ hochwertiges Produkt made in Germany, seinen Preis wert.

Da meine Tochter den Shavent auch getestet hat, hier ihre Rezension:

Nach ausgiebigen Gesprächen mit meinem Vater über die Kultur der Rasierhobel und auch des Shavent, habe ich mich dazu entschieden, den Rasierer auch zu testen. Aktuell verpasse ich meinen Beinen mit einem Gillette Fusion Proglide einen Kein-Haar-Schnitt.
Hier meine Eindrücke zu den verschiedenen Aspekten des Shavent. Die Kartonverpackung ist unspektakulär, aber erfreulich plastikfrei. Die Schnellanleitung, die beiliegt, habe ich, zugegebenermaßen, erst im Nachhinein gelesen, nachdem ich eine persönliche Einweisung von meinem Vater bekommen habe, wie man den Rasierer Einsatzbereit macht. Aber grundsätzlich vermittelt der Beipackzettel alle wichtigen Informationen, ist gut verständlich und erfüllt definitiv seinen Zweck.
Der Rasierer selbst macht einen soliden Eindruck. Elegant wäre nicht das Wort meiner Wahl, um ihn zu beschreiben. Er ist simpel in der Gestaltung, gut verarbeitet und auf das Essenzielle reduziert. Die Beschreibung meiner Mutter, dass er an ein Utensil aus der Werkzeugkiste erinnert, kann ich nicht ganz teilen. Ich habe spontan an den Zahnarzt gedacht und mich sehr darüber gefreut, dass ich den Shavent dort nicht als Werkzeug finden werde.
Der Stand Fuß ist passend simpel und ergänzt den Shavent sehr gut.
Bei der Handhabung ist mir als Erstes der dünne Griff, im Verhältnis zum großen Kopf und dem merklichen Gewicht des Rasierers aufgefallen. Durch die Riffelung am Griff hat man dennoch guten Grip. Es ist ein ungewohntes Gefühl, aber sicherlich nicht schlecht. Allerdings habe ich auch recht kleine Hände, daher stört es mich nicht, dass der Griff doch sehr dünn ist.
Das Einbauen der Klingen ist spontan gelungen und hat keinerlei Probleme gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass eher grobmotorisch Veranlagte ihre Schwierigkeiten haben könnten, die Klingen und Platzhalter zu stapeln. Ich persönlich hatte aber ein gutes Gefühl damit.
Die Rasur selbst war vom ganzen Gefühl her sehr anders als das, was ich mit meinem Gilet kenne. Ich habe für diese Rasur Cella Rasiercreme genutzt. An Stellen, wo ich mit dem Rasierschaum nicht großzügig genug war, habe ich sofort gemerkt, dass der Shavent sich nicht mehr angenehm über die Haut hat ziehen lassen. Das ist beim Gillette definitiv angenehmer.
Generell habe ich bei der Rasur die Rückmeldung vermisst, die ich von meinem Systemrasierer kenne. Zwar habe ich ihn intuitiv richtig gehalten, im Winkel und auch beim Anpressdruck, jedoch wusste ich es nur, wenn ich anschließend die rasierte Stelle nochmal nachgefühlt habe. Der Punkt, der mir jedoch am deutlichsten aufgefallen ist, war, wie oft ich mich geschnitten habe. Meine Beine exzellieren nicht gerade durch glatte Haut und das straft der Shavent doch recht harsch. Ich habe, um möglichst gut vergleichen zu können, ein Beim mit dem Gillette rasiert, das andere mit dem Shavent. Die Seite mit dem Gillette hatte deutlich weniger der kleinen Schnitte abbekommen. Das kann sehr gut auch an mangelnder Übung mit dem Shavent liegen und damit mein Fehler und auch mein individuelles Problem sein, aber erwähnen wollte ich es dennoch.
Das Rasur Ergebnis steht dem Gillette in nichts nach. Wenn ich jetzt über die Haut fahre, sind beide Seiten gleich glatt. Da gibt es für mich keinen Unterschied.
Und nun zu meinem Fazit. Der Shavent ist ein Qualitätsprodukt und sicherlich sein Geld wert. Wer Wert auf Umweltfreundlichkeit und ein schlichtes Design und gute Verarbeitung legt, ist hier sicherlich gut aufgehoben. Ich persönlich habe nur einen sehr geringen Klingenverbrauch, nachdem ich nur sehr selten Bein-frei trage und die meiste Zeit mit einem elektrischen Rasierer einen „Kurzhaar-Schnitt“ pflege. Daher würde es für mich erheblich länger brauchen, damit sich der durchaus satte Kaufpreis amortisiert.
Nachdem das Gefühl des Gillette angenehmer und auch etwas blutfreier ist, ist der Shavent für mich nicht die richtige Wahl. Ich denke, der Shavent ist ein gutes Produkt, welches zurecht eine Anhängerschaft hat, auch wenn ich kein Teil davon sein werde.

Zum Schluß noch ein Mini-Schmankerl. Es gibt bei Shavent 5€ Rabatt mit dem Code: Insta-wel-20-5
 
Vielen Dank an @dirk , für den PA. Ich finde es richtig Klasse, daß jemand etwas kauft und dann anderen zum Testen zur Verfügung stellt. Großes Kino!
Wir schmücken uns nicht mit fremden Federn. Wie bereits in der Ankündigung des PA geschrieben, haben wir den Shavent vom Hersteller extra für den Passaround (kostenlos) zur Verfügung gestellt bekommen. Der Dank für den PA gebührt daher Romy Lindenberg und Ihrem Vater. Nur zur Klarstellung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir schmücken uns nicht mit fremden Federn. Wie bereits in der Ankündigung des PA geschrieben, haben wir den Shavent vom Hersteller extra für den Passaround (kostenlos) zur Verfügung gestellt bekommen. Der Dank für den PA gebührt daher Romy Lindenberg und Ihrem Vater. Nur zur Klarstellung.
Mann, Mann, Mann. In letzter Zeit bin ich total verplant.
 
So , nun ist er also angekommen.

Perfekt verpackt, nette Goodies dabei, ich glaub, so ein Pass around lohnt sich :)

Im Postmanns-Strang hab ich das Bild vom Shavent zusammen mit meinem größten und kleinsten/zierlichsten Hobel.

Da zeigt sich dann, dass der Shavent ein ganz großer ist.
Hoffen wir, dass er das auch „auf den Platz“ bringen kann.

Die netterweise beigelegten Klingen habe ich problemlos einlegen können, trotz der Bestellfinger- Schiene.
 
Noch kannst du dich an den Pass around anhängen.

Ich bin bis jetzt nominell letzter, das heißt ja nicht, dass der Rundlauf bei mir endet…
 
Interessanter Rasierer. Aber nichts für mich. Ich denke aber an meine Frau. Sie benutzt einen Systemrasierer mit 3 fach Klingenkopf. Vielleicht wäre dieser Shavent eine Alternative.
Meine Frau hat meinen Leaf geerbt. Sie ist mit dem Teil absolut zufrieden.
Vor kurzem hatte sie einmal wieder den alten Systemie genutzt, geflucht und ihn danach endgültig entsorgt.
Dafür aber bei Amazon 800 halbe PermaSharp für den Leaf gekauft… :rofl
 
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