Ich habe es nicht lassen können.
Zwei Stirlings sind angekommen und zumindest eine davon nun seit einer Woche in Gebrauch. Ganz am Anfang des Strangs hatte ich erwähnt, dass Stirling bei mir die erste Unternehmung in Sachen US Artisan war. Zu einer Zeit, als das Angebot an US Seifen noch wirklich überschaubar gewesen ist. Das muss so 2014 - 2016 gewesen sein. Die Stirling hat mich damals teilweise begeistert, teilweise fand ich manches übertrieben für mich. Die Leichtigkeit der Schaumproduktion sowie die Qualität des Ergebnisses und die damalige Neuartigkeit der Düfte waren schon was feines. Dagegen empfand ich die anscheinend von vielen so gern gemochte hohe Duftintensität auf Dauer eher störend und mein Gesicht wurde von der für mich überpflegenden Wirkung der Seife nach der Rasur klebrig hinterlassen, was sich auch im Laufe des Tages nicht merklich abbaute. Das hat in der Summe dazu geführt, dass die Stirling wieder gehen musste, zumal in der Zeit gerade Massen an auszuprobierenden US Artisans auf den Markt kamen.
Jetzt sind, wie gesagt, mal wieder zwei Stirlings hier gelandet ( Gentleman und Vanilla Sandalwood ). Die von einigen beschriebenen Veränderungen der Stirling was Rezeptur und Duft anbelangt kann ich ebenfalls bestätigen. Allerdings schlägt diese Veränderung in meinem Fall absolut ins Positive aus. Ich kann dies aber natürlich jetzt nur für diese zwei Sorten sagen, aber „endlich“ wird man vom Duft nicht mehr erschlagen. Die Intensität empfinde ich bei beiden nach wie vor als recht hoch, würde bei beiden 6-7/10 geben. Dass es keine Duftbomben sind, wie dies damals zumindest bei einigen der Fall war, kommt mir entgegen. Wie dies bei frischeren Düften aussieht, kann ich nicht sagen. Es könnte sein, dass z.B. eine „Sharp dressed man“, welche damals mit zu meinen Favoriten gehörte, mit weniger der damaligen Intensität vielleicht etwas verloren wirkt.
Als weitere positive Veränderung empfinde ich die im Vergleich zu damals schon erheblich andere Rezeptur. Der Schaum ist anders, weniger dick, also joghurtartiger, aber gleich fett und reichhaltig. Die Qualitäten sehe ich auf gleichem Niveau, die Gleiteigenschaften sogar etwas höher. Um das ganz genau sagen zu können, ist aber seitdem doch zu viel Zeit und Seife ins Land gegangen.
Das Beste kam aber als Überraschung hinzu. Die Pflege ist nun ziemlich genau nach meinem Geschmack. Das klebrige Gesicht ist weg und die Haut fühlt sich rundum zufrieden, gepflegt und samtig trocken an.
Das hat dafür gesorgt, dass nun auch die „Duke“ und „Gatlinburg“ auf dem Weg hierher sind. Letztere könnte nach den Beschreibungen hier ein Reinfall sein. Aber im allgemeinen stehe ich auf „Erdiges“. Sogar leicht muffig darf es sein. Die „Adirondack Jack“ von MW ist so eine. Muffig erdiger Dachboden. Einer meiner Duftlieblinge, aber ansonsten bei den meisten nicht sehr beliebt. Wir werden sehen.
So, alles in allem muss ich sagen, dass Stirling sich aus meiner Sicht ins Positive verändert hat.
BTW, Proben der Stirling gibt es nach wie vor „nur“ bei Maggards?