Forum der Rasur

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Tatara

Kann mir jemand sagen wie man aktuell die Masamune Top Cap von der Nodachi Top Cap unterscheidet? Es geht also um den Teil mit dem Gewinde daran und nicht um die Base Plates! In internationalen Foren habe ich gelesen, dass die Masamune Top Cap ein kürzeres Gewinde hätte, ich bin nun nur etwas verwirrt weil die Masamune und Nodachi Top Cap aus meine Lieferung gleich ausschauen? Könnte vielleicht jemand der beide hat dazu etwas sagen/ ein Foto einstellen? Ich danke euch ganz herzlich!
 
Seit Ende September besitze ich einen Tatara mit Masamune-Griff und Nodachi-Kopf. Seit Ende November kommt noch ein reinrassiger Masamune dazu. So möchte ich nun hier auch meine Erfahrungen teilen.

Das Design und die Verarbeitung der Hobel gefallen mir sehr gut. Die Hobel sind erstaunlich filigran und der Masamune-Griff ist kurz und dünn. Tatara ist stolz auf ihre Präzision und kleinen Fertigungstoleranzen. Das dürfen sie meiner Meinung nach sein. Da passt Alles. Die Griffe und Köpfe der Dreiteiler werden zwar jeweils mit einem M5 Gewinde verbunden, trotzdem sind Standardgriffe nur bedingt kompatibel. Das liegt daran, dass der Griff nicht auf der Basisplatte aufliegt, sondern durch ein etwas grösseres Loch in der Basisplatte durch diese hindurchgeführt ist. Erst die kugelförmige Verdickung am Griff liegt auf der Platte auf. Ich kann mir vorstellen, dass diese Konstruktion etwas mehr Stabilität bringt. Aber ob’s nötig ist?

Da die Gewinde in den beiden Deckplatten auch unterschiedlich gearbeitet sind, ist nur der Nodachi-Deckel einigermassen kompatibel zu anderen Griffen. Mit einigen meiner Griffe hatte ich Erfolg. Die Stabilität ist dann aber eher noch kleiner als bei einer üblichen Konstruktion mit kleinerem Loch. Mit dem Masamune-Deckel hatte ich keinen Erfolg. Ich konnte den Griff nicht fest genug anschrauben. Die Unterschiede der Deckplatten werden im Badger & Blade Forum gut dargestellt

Nicht nur das optische Design gefällt bei den Hobeln. Ich finde es spannend, dass alle Basisplatten (mit geschlossener oder offener Schaumkante) mit beiden Deckplatten kompatibel sind. Das ergibt ein System mit variablem Klingenspalt und variabler Klingenexposition nach folgender Tabelle. In der Tabelle habe ich nur die Platten mit geschlossener Schaumkante berücksichtigt.

DeckplatteBasisplatteKlingenspaltKlingenexposition
MasamuneMasamune0,63 mm-0,13 mm
MasamuneNodachi0,90 mm-0,03 mm
NodachiMasamune0,63 mm0,00 mm
NodachiNodachi0,90 mm0,13 mm

Nun werde ich das Rasierverhalten der verschiedenen Kombinationen etwas beschreiben.

Masamune-Kopf (Masamune-Platte und -Deckel):

Der Standard-Masamune-Hobel ist sehr mild und damit vergleichbar mit anderen milden Hobeln wie dem Mühle R89, dem Merkur mit geschlossener Schaumkante oder dem Timor auch mit geschlossener Kante. Mit der notwendigen Sorgfalt und mehreren Durchgängen ist damit eine sehr gründliche und doch sanfte Rasur möglich. Ich kann den Rasierer in dieser Form jedem Anfänger empfehlen, wenn der Preis keine Rolle spielt. Später kann dann auch bei Bedarf eine Nodachi-Platte bzw. ein Nodachi-Deckel dazugekauft werden.

Nodachi-Kopf (Nodachi-Platte und -Deckel):

Weil ich auf kleine, zierliche Griffe stehe, habe ich mir den Nodachi mit dem Masamune-Griff bestellt. Dies ist problemlos mit dem Konfigurator möglich. Der Nodachi ist effizient, aber auch etwas aggressiv. Ich würde seine Bissigkeit in etwa mit dem Mühle Rocca gleichsetzen. Eventuell ist er sogar ein wenig aggressiver. Ich mag den Rocca und den Nodachi sehr. Mit einer neuen Klinge ermöglichen sie beide eine ziemlich saubere (für mich alltagstaugliche) Rasur in nur einem Durchgang mit dem Strich. Für ganz glatt benötigen sie natürlich auch mehrere Durchgänge.

Masamune-Kopf mit Nodachi-Platte:

Diese Kombination erhöht vor Allem den Klingenspalt. Der Hobel wird so gründlicher und aggressiver wie der Standard-Masamune. Das Bladefeel wird nicht viel stärker. Ich mag die Kombi eigentlich, finde aber die nächste noch besser.

Nodachi-Kopf mit Masamune-Platte:

Auch dies ist ein Kompromiss zwischen Masamune und Nodachi. Hier wird aber mehr Gewicht auf die Klingenexposition und weniger auf den -Spalt gesetzt. Das Bladefeel ist aus meiner Sicht ähnlich zum Nodachi, aber der Hobel ist ein Stück tolleranter. Ich habe aber meine Präferenz zwischen diesem Kopf und dem Nodachi-Kopf noch nicht gefunden. Ich mag sie beide. Wer allerdings einen Hobel sucht, der zwischen Milden (R89 & Co.) und den Aggressiven (Rocca etc.) liegt, für den könnte dieser Hobel, der auch so bestellt werden kann, die Lösung sein.

Zum Schluss noch ein Wort zu den neuerdings mitgelieferten Tatatra-Klingen: Ich kann sie weder von der Verpackung noch vom Rasierverhalten von den tschechischen Tiger Platinum bzw. Tatras unterscheiden. Für mich sind sie identisch. Sie rasieren ähnlich scharf und gründlich wie meine Lieblings-Klinge, die Gillette Platinum, allerdings nur die ersten zwei Einsätze. Dann ist die Klinge zumindest bei mir meist durch.
 
Erstmal vielen herzlichen Dank für das tolle und hervorragend strukturierte Review @Oscar! :respect_schild

Da ich gerade selber noch vor der Entscheidung der Plattenzusammenstellung stehe würde mich nun natürlich noch brennend interessieren, ob du die genannten Kombinationen vielleicht mit den einzelnen Rockwell 6S Platten ins Verhältnis setzten könntest?
 
@Oscar: Sehr schöne Zusammenfassung. Vielen Dank dafür. Es freut mich zu lesen, dass Deine Erfahrungen sich mit meinen Erwartungen an den Tatara-Hobel decken. daumenh!

Ich habe mir auch den Masamune Griff mit Nodachi-Kopf und Masamune-Platte in Titan bestellt, da das für mich nach dem besten Mittelweg für meine Bedürfnisse aussieht.
Ich bin schon sehr gespannt auf die ersten Rasuren damit.

Leider gab es Probleme bei der Übergabe von portugiesischer Post zu deutscher Post, sodass das Paket erstmal wieder auf dem Rückweg zu Tatara ist. Daher wird sich die erste Rasur noch etwas verzögern bei mir.
 
Danke in die Runde für Euren Input!
Mein zweiter Anlauf einen Masamune zu bekommen, hatte mir nun ein Exemplar direkt vom Hersteller beschert. Frisch rasiert bin ich nicht nur von der Haptik und Verarbeitung begeistert: auch ist die Haut nach der Rasur sehr entspannt; der Einsatz des Alaun nach dem dritten Durchgang zwickte kein bisserl und selbst das wiederholte Bearbeiten meiner Problemzonen, nahm meine Haut im Ergebnis reizfrei hin!
Den Hobel hab ich damit spontan ins Herz geschlossen =) Ebenfalls erfreulich war der Kontakt mit Tatara an sich: superflinker und angenehm freundlicher Dialog, der einen kleinen FauxPas , der mir bei der Bestellung unterlaufen war, ohne großes Tamtam einfach klären konnte. Das gefällt mir in Summe ausgesprochen gut =D
Ein kleines bissi schade ist, dass die Klinge an den schmalen Seiten leicht übersteht.. aber das macht nix ;)
 
Erstmal vielen herzlichen Dank für das tolle und hervorragend strukturierte Review @Oscar! :respect_schild

Da ich gerade selber noch vor der Entscheidung der Plattenzusammenstellung stehe würde mich nun natürlich noch brennend interessieren, ob du die genannten Kombinationen vielleicht mit den einzelnen Rockwell 6S Platten ins Verhältnis setzten könntest?
Ich besitze zwar einen 6S, doch kann ich Dir nur zum Teil helfen. Ich habe den 6S schon lange nicht mehr im Gesicht gehabt und meine Technik hat sich sicher verändert. Damals, vor ca. einem Jahr, habe ich die Platten R1 und R6 gar nie benutzt. Die R2 war so mild, dass ich sofort nach nur einer Rasur auf R3 umgestiegen bin. Die R4 war danach meine Standardplatte. Mein Ausflug auf R5 habe ich auch nach nur einem Versuch beendet. Ich glaube aber die Gleichungen Nodachi=R5 und Masamune=R2 stimmen nicht. Ich denke auch, dass die S6-Platten, so beliebt der Hobel auch ist, nicht als standardisierte Aggressivitätsskala taugen.
 
Den Masamune gegriffen und wieder ne großartige Rasur erlebt.. das Rahmenprogramm war die Dusche als PreShave und geschäumt wurde mit Captain Fawcetts Scapicchio (BayRum mit Hauch Feige..), nem Schuss Layrite No9 als Aftershave. Der Masamune bleibt weiterhin mein persönlicher 'mag-ich-sehr' Spitzenreiter :herz1

Ab und an habe ich das Gefühl, dass die Klinge im Masamune im "passenden" Winkel leicht flattert.. gib es das beim Muramasa ebenfalls? Macht es für mich irgendeinen Sinn, über den Muramasa zu grübeln?
 
Ab und an habe ich das Gefühl, dass die Klinge im Masamune im "passenden" Winkel leicht flattert.. gib es das beim Muramasa ebenfalls? Macht es für mich irgendeinen Sinn, über den Muramasa zu grübeln?
Ich habe auch den Eindruck, dass die Klinge im Muramasa flattert, was ich aber nur am Hals und gegen den Strich bemerke…der Muramasa ist einfach ein verstellbarer Masamune, bleibt Dir überlassen, ob sich das Grübeln lohnt :flucht1
 
ahh.. da hab ich Deine erste Antwort fehl-gelesen. Großes Merci fürs klarstellen!!
Wenn das Flattern auch beim Muramasa auftreten kann, dämpft das das "Haben-wollen" für mich ein wenig.
 
Gibt es eigentlich irgendetwas neues zum Thema SE Hobel von Tatara? Wenn ich es richtig im Kopf habe, war der ja für 2023 angekündigt.
 
Ne, sie flattert definitiv im MURAMASA, den hab ich momentan im Einsatz, liegt wahrscheinlich an der Klemmung, die nur die Mitte der DE-Klinge richtig fixiert…
Da habe ich Glück gehabt dass ich nur den Masamune Nodachi bestellt habe. Danke für die Info :daumenhoch
 
Da ich gerade selber noch vor der Entscheidung der Plattenzusammenstellung stehe würde mich nun natürlich noch brennend interessieren, ob du die genannten Kombinationen vielleicht mit den einzelnen Rockwell 6S Platten ins Verhältnis setzten könntest?
Ich verwende den Masamune, sprich die sanfteste aller Kombinationen und den 6S bei täglicher Rasur. Ich kann (noch) keinen sinnvollen Bezug zwischen den beiden Hobeln erkennen.
Der 6S (Pl. 4) rasiert mich sanft aber gründlich mit geringem Bladefeel. Beim Masamune hingegen fühle ich Null Klinge, aber das Ergbnis ist glatt. Fast zu glatt, denn es besteht die Neigung zu Pickelchen, was auf eine Verletzung der Barrierefunktion der Haut schließen lässt. Da ich die Probleme mit Technik nicht auf die Schnelle (23 Rasuren) beheben konnte, bin ich aktuell wieder auf mein Arbeitspferd, den AS-D2 umgestiegen.
 
Nachdem Sandra von Tatara und ich das Problem mit der falschen Basisplatte elegant lösen konnten, war ich sehr gespannt auf meine erste Rasur mit dem Masamune. Ich hatte noch nie einen Hobel mit offenem Kamm am Gesicht. Bei der Konfiguration hatte ich mich an die ausführliche Zusammenstellung von @Oscar in seinem Beitrag #184 gehalten. Vielen Dank an dieser Stelle. Ich wählte dann die Kombination Masamune Deckplatte und Nodachi Basisplatte was einen Gap von 0.90 mm und eine Blade Exposure von -0.03 mm ergibt.

Für die Rasur war es dann die Basisplatte mit offenem Kamm. Kurz gesagt, ich war überrascht wie problemlos und angenehm ich die Rasur iüber die Bühne brachte. Ich verwendete übrigens eine Böker Klinge und von Stirling die Intrepid Man Seife. Das Ergebnis war schlicht BBS :daumenhoch

Der Masamune ist sehr gut verabeitet und liegt mit dem langen Griff gut in der Hand. Ich habe übrigens die Stainless Steel Version gekauft. Produkt und Kundenservice sind super. Deshalb eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
 
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