Forum der Rasur

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Tatara

Ich habe Tatara vorhin einmal wegen dem SE-Hobel angemailt. Antwort kam innerhalb von Minuten! Wow!

Aktueller Stand:
Die Entwicklung ist in der finalen Phase und sie wollen ihn vor Oktober auf den Markt bringen. Aktuell aber ohne Garantie.

Kling gut, ich bin sehr gespannt.
 
An die Tatara-Besitzer:
ich grübel die letzten Tage, ob ich das aktuelle Angebot mit 25% Rabatt annehmen sollte. Da dies nur für die OC Platte gilt: machen oder lieber die CC Variante nehmen?
 
Da dies nur für die OC Platte gilt: machen oder lieber die CC Variante nehmen?
Ich habe/hatte, neben dem Tatara, mehrere OC Hobel: RR, Karve, MRed, R41, Blackland, iKon, Greencult.... und habe auch den Tatara OC. Den direkten Vergleich habe ich nicht zum Tatara CC, empfinde den Tatara OC mit seiner Exposure von +0,13mm und dem Gap von 0,9mm im Vergleich zu den meisten OC -Kollegen als aggressiver (mehr bladefeel). Mit Ausnahme vielleicht des iKon. Im Vergleich zum Tatara und dem iKon sind meine beiden RR OC's (0.68 und 0.95) wahre Lämmer.
 
Soeben war der Moment, in dem der Elefant das Wasser ließ – die erste Rasur mit dem Musamara.

Die gleichzeitige und gekoppelte Verstellung von sowohl Spalt als auch Klingenvorsprung hatte es mir sofort angetan. Als ich dann noch las, dass er sogar ein wenig milder als der König der Sanften, der Rockwell 6s, sein soll, war es um mich geschehen. Ein lupenreine Rechtfertigung soviel Geld zum Fenster raus zu schmeissen.

Zunächst dachte ich, der Hobel sei defekt geliefert worden. Zum einen ließ sich der Ring nur mühsam verstellen: den Kopf an der Seite festhalten und dann den extrem schwergängigen Ring drehen. Kein Vergleich zum z.B. Rex Konsul oder Yntal adjustable. Dann sah ich auch keine Spaltänderung. Ein Stöbern auf der Webseite von Tatara brachte Erleuchtung:
  • die Spaltänderung geht nur von 0,6 auf 0,9 mm, mit meinen unbebrillten Augen nicht mehr auflösbar
  • während bei allen anderen verstellbaren Hobeln eine Gewindestange in einer Führung den Kopf hebt oder senkt, die Reibung also nur von Gewinde und Führung kommt, resultiert der größte Teil der Reibung bei Musamara wohl von der Verschiebung der Platten gegeneinander und dies unter dem Einspanndruck bei eingelegter Klinge. Das erweckt leider nicht den Eindruck einer geschmeidig arbeitenden Mechanik

In einem Anfall von Wagemut habe ich für die Rasur eine Permasharp Klinge eingelegt. In Erinnerung des Filmtitels „Auch Zwerge haben klein angefangen“ mit Stufe 2 begonnen. Ein sanftes aber dennoch deutliches blade feel. Nach dem Durchgang „mit“ war mit den Fingern in dieser Richtung nichts mehr zu spüren wohl aber deutlich „gegen“, was ich dann mit einer Einstellung zwischen 1 und 2 bearbeitete. Hier muss ich anmerken, dass die Einstellungsbreite recht schmal ist. Von minimal 1 auf maximal 5 ist es lediglich eine Vierteldrehung also nur 90°. Eine gewünschte Stellung zu finden, ist zudem recht hakelig (s.o.). Einiges Nacharbeiten quer/mit/gegen an gefühlt noch stoppeligen Stellen und dann war die gewünschte Glätte erreicht.

Ein paar kleine Blessuren konnte ich nicht vermeiden. Zweimal falsch angesetzt, sofort biss die Klinge trotz aller Vorsicht und am Hals, wo meine Haut altersbedingt so etwa Leguanartiges hat, zweimal ein Fältchen eingefädelt. Das kann man aber nicht dem Musamara anlasten. Hier muss ich nochmal dem Henson anführen, bei dem mir das fast nie passierte im Gegensatz zu den ganzen schweren Edelstahl- oder Messinghobeln. Ich vermute, dass ich mit den hier wohl eher verpönten Leichtgewichten einfacher klarkomme. Der Alaunstein war im mittleren Maße bissig und jetzt 2 Stunden später habe ich nur ganz leichtes Brennen auf der Haut. Allerdings merke ich jetzt nach Aftershave und Trocknung, dass ich mich tatsächlich zu babypopoglatt rasiert habe.

Erste Beurteilung: ein toller Hobel mit Schwächen in der Einstellbarkeit. Ist er sein Geld wert ? Fraglich, aber das würde ich für all diese superteuren >200 € Teile sagen. Man muss halt auf diesen scharfen Hobel scharf sein.
 
Weiter im Bericht:

2. Rasur:
"mit" Stufe 3, "gegen" Stufe 2 ebenso quer und Nacharbeit
Stufe 3 gibt klareres blade feel ohne spürbare Steigerung der Aggressivität; etwas gründlicher aber nicht wesentlich

3. Rasur:
alles auf Stufe 4
blade feel noch besser, immer noch sehr sanft, spürbar gründlicher. 1x "mit" der zweite Durchgang Mischung aus quer und gegen. Deutlich weniger Arbeit/Nacharbeit und daher im Alauntest die bisher mildeste Rasur
 
4. Rasur
"mit" auf Stufe 5 also maximal, Rest auf 3,5
Die Klinge war schon sehr deutlich spürbar. Es ging aber alles gut. Nur wie immer beim Rest im Bereich Oberlippe, Unterlippe, Kinn einige winzige Schrapper. Ich weiß jetzt, warum viele da einen Bart tragen. Nach der Rasur auch spürbar gereizt. Das ist mir zu heftig, geschah auch nur der Vollständigkeit halber. Zukünftig wahrscheinlich meist auf 4 oder 3.

Fazit: ein insgesamt sehr milder Rasierer mit der Möglichkeit der individuell passenden Einstellung; sehr angenehm in der Handhabung
 
p.s. mir ist da noch was aufgefallen: auf der Tatara Homepage ist eine animierte Grafik zur simultanen Verstellung von Spalt und Vorsprung. Es verändert sich aber auch mit jeder Einstellung der Rasurwinkel - von extrem flach (1) bis steiler (5). Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum mir Stufe 4 am besten gefällt, denn mit flachen Winkeln habe ich Probleme. Zwar sanft aber damit füge ich mit meist winzige Schnitte zu. Das war z.B. beim Phoenix Meta4 ziemlich stark ausgeprägt. Diese Ungeschicklichkeit ist natürlich nicht den Hobeln sondern allein mir als persönliches Handicap anzulasten.
 
Gerade habe ich meinen Klingentest - RK-Shaving - beendet. Irgendwie habe ich wohl doch den Dreh 'raus, den Musamara auch auf den niedrigen Stufen effizient, sanft und blessurenfrei zu benutzen. Ich bin jetzt rundum glücklich - ein geiler Hobel !
 
Die Tatara Hobel finde ich als Maschinenbauer einfach schön. Sehr schön präzise, der Griff soll wohl auch die Cap mit einer Passung (die Passungen sind allerdings auch relativ locker, ich würde sagen "loser Wurfsitz") und nicht nur durch den Gewindedurchmesser mit der Base zentrieren. dabei wird die Base auch noch vom Griff durch den äußeren Durchmesser des Griffendes, der in die Base taucht zentriert und dann noch durch den kugeligen Anschlag noch genauer zentriert. Ob das wirklich nötig ist, sei dahingestellt, es ist aber sicher exakter wie die übliche Verbindung bei dreiteiligen Hobeln.
Diese ganze Exaktheit wird allerdings hinfällig, wenn man einen Fremdgriff nutzen will. Dieser hat keine Passungen, die Bohrung in der Base ist dann eigentlich zu groß und eine Zentrierung (wie beim kugeligen Tatara-Ende) gibt es auch nicht.
Man wird also mit den Tataragriffen auskommen müssen/dürfen!
Nachdem mir Adjustables mit Federn zu ungenau und "klapprig" waren (rasiert hat z.B. ein Yaqi ultima slant auch hervorragend) und ich einfach nur fürs gute gefühl was Festes haben wollte, sind die Tatara Manamuse und Nodachi durch die beliebige Kombinierbarkeit der Base und Cap auch den peersönlichen Vorlieben anpassbar.
So habe ich mir im MH, bei Kleinanzeigen und Tatara selbst alle Teile zusammengekauft und für mich probiert.
Meine Ergebnisse stimmen dabei ziemlich genau mit den Ausführungen von Oscar im #148 überein. Für mich waren dann die Kombinationen Masamune Cap und Base und Nodochi Base mit Masamune Cap die Favoriten.
Fatal war dann nur, als ich über Kleinanzeigen an eine Kombi aus Masamune Cap, Nodachi Base und Masamune Griff gekommen bin. Das geringere Gewicht hat sich für mich positiv bemerkbar gemacht. Da ich den größeren Nodachi Griff noch lieber habe wie den Masamune musste dann auch dieser noch in Titan her, nebst einer Masamune Base.
So habe ich nun meine favorisierten Kombis in Titan (purer Luxus, mein erster King C Gillette hat mich auch sauber raasiert) und der gesamte Edelstahlbestand ist im MH verschwunden. Ich bin kein Sammler und eventuell könnte ich mich noch zu einer Nodachi Cap in Ti durchringen, obwohl ich für mich zwischen der Kombi Masamune Base + Nodachi Cap und Nodachi Base + Masamune Cap keinen signifikanten Unterschied erkennen konnte.
Jedenfalls sind die Tataras eben auch durch die Kombinierbarkeit schon auch gewissermaßen Adjustables (im Stil eines Rockwell 6c oder 6s bezüglich adjustable durch Teiletausch) und die Titanversion hat für mich noch mal Handlingvorteile gegenüber dem Edelstahl (bei dem man übrigens auch aufpassen muss, dass sich nicht in den Ecken der Cap kleinste Rostfleckchen bilden, nicht störend für die Funktion, aber fürs Auge. Daher immer schön auseinanderbauen, säubern, abtrocknen!), läßt sich einfach besser und exakter führen.
So jetzt kaufe ich erst mal nichts mehr (oder werde ich doch noch mal schwach, falls jemand einen Muramasa günstig genug verkauft?)
 
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