Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Was kann man beim Ledern falsch machen ?

...Genau wie man an der Geräuschen erkennen kann, wie es bei einem gehohlten RM um die Schärfe und Hohlschliffqualität bestellt ist. Genau dann, wenn so ein Messer auf dem Leder in hellen Tönen beim Wenden anfängt zu singen, geht bei mir erst ein Grinsen los...

Ich muss da mal einhaken, weil ich's als Anfänger nicht ganz verstehe.
Du sprichst vom "Singen" der Klinge beim Wenden. Heißt das, dass Du das Messer beim Wenden ganz vom Leder nimmst, die Klinge also beim "Hochheben" des Messers durch das quasi Abstreifen anfängt zu singen? Man bekommt ja fast überall gezeigt und angeraten immer über den Rücken zu wenden und in allen Clips, die ich gesehen habe, verlässt der Rücken das Leder nicht. Ich denke als Anfänger ist es vielleicht nicht ratsam, solche "Freiluftübungen" zu vollziehen, dass ihr Profis das aber schon quasi im Routineablauf drin habt, ist mir klar. Ist natürlich alles eine Sache der Übung. Es geht mir nur darum, ob ich es richtig verstanden habe. Denn wenn es darum geht, dass man "deutlich hören kann", was mit der Schärfe los ist, dann ist das was für mich. ;)
 
Mit dem Singen tue ich mir auch schwer (nicht mit der Stimme, aber beim Ledern ... ).
Ich habe nicht wirklich eine Vorstellung wie sich das anhören sollte.
Ein Zischen/Schaben/Kratzen (jedenfalls ein Geräusch) höre ich auf der Strecke zwischen den beiden Wendepunkten, aber beim Wenden selbst höre ich gar nix :confused
 
Das Messer verlässt das Leder nicht, jedenfalls nicht beim Wenden (wenn ich fertig bin mit Ledern narürlich doch:rofl)

So handhabe ich das auch. Aber singen höre ich beim Wenden nichts. Vielleicht ist mein Ledern aber auch einfach noch nicht gut genug bzw. auch zu zaghaft. Wobei das zischelnde Geräusch auf der Wegstrecke schon vorhanden ist, und sich im Verlauf des Lederns (meist) auch in einen etwas helleren, höheren Ton entwickelt.
 
@maranatha
Ein klein wenig Durchhang (ca. 2cm) sollte aber ok sein. Oder liege ich damit falsch?

Zwei Zentimeter sind viel zu viel. Höchstens einen halben cm oder noch weniger wäre richtig. Ein Werkstattriemen wie dieser, von Jewgeni aufbereitet, oben im Bild:

IMG_20181210_072059.jpg




besitzt vielleicht 2 mm Durchgang. Das Streichbrett (unten) hat noch weniger "Durchhang". Mit 2 cm ist das Messer ganz schnell ballig.

Micha
 
Ich glaube, dass es ziemlich egal ist, ob das Messer den Riemen beim Wenden verlässt, oder nicht. Die Hauptsache ist das was dazwischen kommt. Es ist sicher auch eine Frage der Geschwindigkeit und Routine, aber
Aber etwas abspielen muss sich
am Leder ;).
Btw. wird das ganz ohne "Druck" nicht zu bewerkstelligen sein...
 
Nein, ganz genau.
DAS MESSER VERLÄSST BEI MIR AUCH NICHT DAS LEDER.

Man sieht das in manchen Videos, wo es Anfängern empfohlen wird.

Ich halte persönlich nichts davon.

Wenn ich etwas lerne, dann möglichst von Anfang an richtig.

Wenn man flüssig ledern will, wendet man über den Rücken.

Zu dem Geräusch, welches ich bei manchen richtig gut gewordenen Messern höre. Stellt euch einen alten Samurai Film vor. Wenn sich zwei Katana treffen und dann in eine Schwingung kommen. Ein sehr helles Tschiiing. Das ist das Geräusch. Es ist leiser, aber man hört es, wenn man entsprechend flüssig ledern kann. Schwingung beim Wenden. Ich nutze relativ glatte mit wenig Flor bis sehr glatte Leder ohne Flor.
 
"Singen" der Klinge beim Wenden
Wie soll das gehen?! Das wäre ja ein physikalisches Wunder und fiele somit in die Metaphysik.....
Der Ton entsteht durch Reibung, bei der Wendung wird eine solche aber nicht erzeugt.....
Und es hat vor allem mit Tempo zu tun. Wenn man das Messer im Schneckentempo übers Leber zieht, wird man vergeblich auf den "Gesang" warten. Und wie Grognar vollkommen richtig schreibt: Nicht in jedem Messer steckt ein "Sängerknabe".
Ich habe ein paar - Vollhohle! -, die würden die Aufnahmeprüfung bei den Wiener Sängerknaben oder den Regensburger Domspatzen bestehen, aber auch nur dann, wenn sie flott übers Leder gezogen werden.

"Schwingungstöne" beim Wenden habe ich noch nie gehört. Muss ich auch nicht, mir genügt nämlich der "Abzugsgesang".
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu dem Durchhang.
Generell führt ein zuviel an Durchhang logischer Weise zu Balligkeit oder früher oder später zu einem Abknicken des Grats, wenn man es arg übertreibt.
Hat Multicast vollkommen Recht.

Darum sind diese Blöcke oder Spannriemen für Anfänger sicher nicht verkehrt.

Nehme ich aber mal ein heftiges Beispiel von mir und meinem Schärfstil,
nur um etwas zu verdeutlichen..
Magna Tondere. Hat einen dünnen Rücken und man kommt ohne Tape auf einen Winkel von 14,irgendwas Grad. Ich möchte aber für eine bessere Schnitthaltigkeit einen größeren Winkel, also knall ich meinetwegen 5 Lagen Tape drauf und noch zwei weitere für den 2. Winkel. Da bin ich, wenn man sich
dieses so geschärfte Messer aufliegend DANN OHNE TAPE
im täglichen Ledern
auf einem starr aufgeklebten Leder
vorstellt, denkbar schlecht aufgestellt, wenn ich da die Spitze der Schneide tangieren möchte. Also muss ich den Durchhang leicht anpassen können.
Über den Druck alleine mache ich das nicht. Abgesehen davon, müsste das Leder dann auch dick und weich genug sein. Hast du zuviel Druck auf dem Leder, brechen dir je Stahl winzigste Stücke heraus und du rasierst auch nicht so, wie es sein kann. Wobei da auch wieder die Lederart eine Rolle spielt..

Kein Druck führt dazu, dass sich entweder gar nichts abspielt oder man sich einen Wolf ledern muss, also die Anzahl der Züge in die Höhe gehen muss.
Am Schlimmsten finde ich, manchen macht es Schwierigkeiten, den Druck auf BEIDEN SEITEN des Messers beim Ledern gleich zu verteilen.

Man halte sich vor Augen, man will einen Grat ausrichten, um sich zu rasieren.
Also sollte das Ledern auf beiden Seiten möglichst exakt gleich sein.
So Messer erkenne ich nicht nur, wenn man die Leute Probe ledern lässt, sondern auch, wenn man bei den ersten Zügen eine unterschiedliche Geräuschkulisse und haptisches Feedback bekommt. Man kann den umgelegten Grat spüren und hören, wenn man darauf achtet. Das passiert auch mal mit Messern, die lange herum gelegen haben. Kein Beinbruch, denn dafür hat man das Leder.
Mit einem Spannriemen oder besser, einem Hängeriemen, kann ich prima experimentieren und spielen, z. B. einen solchen umgelegten Grat über leicht mehr Durchhang mit wenigen Zügen wieder auf Kurs zu bringen, um dann den Durchhang weiter raus zu nehmen und den Grat fein auszurichten..mal als Beispiel.

Ich habe echt Glück gehabt, dass mir das damals jemand gezeigt hat.
Danach war es wirklich einfach und praktikabel. Und irgendwann war ich dann so selbstsicher, dass ich mir direkt mal fein in das Leder geritzt habe. :D
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich das alte Herold Teil schon nachgeschliffen habe. Ist heute ein Pastenriemen, der nur noch rum hängt,. aber für Experimente gut genug war. Ich mach das, wie mein Leder Schärf Lehrer mir gezeigt hat und gehe nicht gerade zimperlich mit dem Arbeitsgerät um und blende alles aus, wenn ich ledere und konzentriere mich einfach auf den Ablauf, der mit der Zeit locker von der Hand geht. Dann passiert auch kein Mist.

Aus den Videos konnte ich keinen wählbaren Druck ableiten.

Ich kann nur einen Anhaltspunkt nennen, in der Hoffnung, daß es hilft.
Hackfleischpacket oder Ähnliches in die Hand nehmen.
Ich persönlich bin da in etwa zwischen 300 Gramm bei einem kleinen Solinger und 500 Gramm bei einem Sheffield Hackebeil und bringe den Druck auch auf die Schneide, nicht platt auf den Rücken ;)
Durchhang auch je Messer. Wie gesagt, ich nutze Tape und schalte die Sensoren ein. Man kann die Unterschiede vom Ledern auch während der Rasur ausprobieren, was gut passt. Nur sollte alles Trocken sein, RM und Hände, damit das Leder kein Wasser abbekommt! Das wird sonst zu verhärteten Flecken führen.
 
Auf dem Leder singt da nichts. Liegt ja auf und kann nicht schwingen.
Es klingt beim Wenden, wenn die Schneide frei schwebt.
Und ja, du musst schon einen affenzahn drauf haben.

:proud
 
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich das alte Herold Teil schon nachgeschliffen habe.
Frage: Womit schleifst du deine Riemen nach? An meinem schmalen Heroldriemen haben sich rechts unten ganz am Rand zwei / drei kleinere Stellen aus der Juchtenschicht abgelöst. Die würde ich gerne wieder planen.

Das wird sonst zu verhärteten Flecken führen.
Das ist bei meinem Riemen auch der Fall. Ich wollte mal eine dunkle Stelle mit einem nassen Putztuch (mit Wasser getränkt) entfernen und habe seit dem eine schmale verhärtete Stelle - der Riemen sieht halt nicht mehr so schön neu aus. Kann man da was dran machen?
Es scheint beim Ledern aber nicht weiter zu stören - zumindest ist das Ergebnis bei Ledern seit dem nicht schlechter geworden.
 
Ob das stören wird, entscheidet der Kalk Gehalt in deinem Leitungswasser und wo der Fleck sitzt. Wenn der an den Stellen ist, wo du nicht lederst, hast du Glück gehabt und es kann dir egal sein. Fühlst du an der Stelle keine Veränderung, ebenso. Bei uns ist das Wasser nicht so dolle, also ich kann so einen Fleck dann ertasten. Der Finger stockt beim drüber fahren etwas, die Oberfläche fühlt sich nicht so glatt an. Ich öle meine Riemen entweder, was Vor und Nachteile hat, oder sehe zu, daß ich nicht erst mit halb nassen Flossen vom Pinsel vorbereiten oder Gesichtswäsche an ein Leder gehe. Also das Ledern vorher erledige. Testen habe ich ja hinter mir und mich hat immer der Ranz am Messer Rücken vom Öl gestört.
Kann gut sein, daß ich zuviel Öl genutzt habe. Beim letzten Riemen habe ich ein Lederwachs eingebügelt. Da habe ich so Problem nicht. Verkehrt ist das nicht, wenn du ein Wasser schnell weg wischen kannst. Es geht aber auch ohne. Mein Riemen hängt mittlerweile nicht mehr im Bad.. :D

Ja, die Macken beim Ledern. Mal generell gesagt, wenn man vom zersäbeln rausstehende Lederteile hat, müssen die weg. Das wird jedem klar sein..
Ankleben bei einem Cut, hat bei mir selbst mit flexiblen Kleber und Vorsicht nicht geholfen.Das lies sich ertasten und das war mir nicht geheuer. Da lieber vorsichtig die Fransel, mit dem Fingernagel z. B., abkratzen, ohne den Cut schlimmer zu machen, also seitlich oder gegen die Cut Richtung.

Ich habe mir ein handelsübliches KfZ Schleifpapier her genommen, was hier in den Werkzeugkisten lag. Das war ein 400er. Kann mir vorstellen, daß es mit einem 800er zwar länger dauert, aber nicht so schnell zu Franseleien führt. Kommt auf den Druck an.

Dann legst du den Riemen auf eine plane Oberfläche. Also ich habe auf eine Glasplatte, wie bei den Steinen, verzichtet und auf einem alten Schreibtisch/ Werkeltisch gearbeitet. Dann nimmst du dir etwas, wie einen Holzklotz oder eine Kasettenhülle. Was ihr halt so da habt, wenn kein Schleifklotz vorhanden. Hauptsache planer, als die blanken Finger.. Man kann das Leder auch vorher noch fixieren, wenn man mag. Dann wickelst du das Schleifpapier drum und schleifst vorsichtig rauf runter, bis die Stellen egalisiert sind. Ich würde nicht erst groß stellenweise, also partiell an dem Cut kreiseln usw, um ungewollte Vertiefungen zu vermeiden.. So Riemen sind auch an den Kanten abgeschliffen, damit da keine Franseln hoch stehen. Es kann sein, das du auch da noch fein anphasen musst.
Und in jedem Fall erst Mal piano anfangen und sehen, was passiert. Was weg geschliffen ist, kriegt man ja nicht mehr dran und ich kenne das verwendete Leder nicht.

Dann kommt das Wichtigste. Der Lederstaub und das Schleifpapiergebrösel muss da aus dem Leder raus. Staubsauger ist der erste Schritt und dann geh mal anschließend mit einem Baumwoll oder Microfaser Lappen drüber, damit das Leder wirklich piko ist und das war es schon. Dann hast du wieder möglichst keine Katschen und je Leder, einen feinen, sauberen Flor.

Man kann Leder auch mit Lederseife und Bürste auswaschen und trocknen,.wenn man Wasserflecken hat. Das kann, muss aber nicht klappen.
Dann musst du das Leder annageln, mit Gewichten behängen, wenn es die Aufhängung usw. zulässt, oder dir was einfallen lassen, damit es beim trocknen sich nicht verzieht.

Und wenn alles nichts hilft, einfach ein neues Leder kaufen und als Lehrgeld verbuchen. Bei den Mondpreisen für die Plastik Dinger, hat man das schnell raus.

Es gab auch gaaaanz kurz ein Video auf YT von dem netten, alten Mann, der die Kanoyamas herstellt oder hergestellt hat.
Das hat nicht zufällig irgendwer?
 
Ich habe jetzt schon ein paar mal gelesen (gerade eben ja wieder), dass ihr eure Riemen nicht im Bad habt.
Warum nicht ?
Meiner hängt von Anfang an im Bad und der hat weder Flecken noch sonst irgendwelche Anzeichen die auf schlechte Lagerung schliessen lassen (aber mir fehlt natürlich der direkte Vergleich zu einem neuen Riemen).
Ich achte im Bad allerdings auch auf gute Belüftung und ich habe ein Bad mit Fenster, also nicht nur 'nen Miefquirl, der versucht den Dampf rauszubefördern.
Das einzige was ich feststelle ist, dass sich das Leder auf der "Messerbahn" etwas anders anfühlt als ganz nah an den Rändern.
 
...Genau dann, wenn so ein Messer auf dem Leder in hellen Tönen beim Wenden anfängt zu singen, geht bei mir erst ein Grinsen los...

Heute habe ich mein Messer singen hören! :)

Ich habe es einfach mal provoziert und auf meinem "Hirsch" heute morgen mal Fahrt aufgenommen. Die schon angesprochenen ca. 300-400g Druck erzeugt und ordentlich Fahrt aufgenommen bei recht stramm gehaltenem Riemen. Nach ca. 30 Doppelzügen hat das Oasis richtig schön angefangen zu singen/klingen, wenn ich kurz vor der Wende die Schneide noch im Lauf angehoben habe. Vor den 30 Zügen nicht. Rasur war top und ab dem 2. Durchgang (wie immer) auch sehr sanft, so wie ich es auch geschärft bekommen hatte. Es muss also gut gelaufen sein beim Ledern. ;)
 
wenn ich kurz vor der Wende die Schneide noch im Lauf angehoben habe
Das birgt nur eine Gefahr: wenn du "noch im Lauf" die Schneide nicht nur anhebst sondern auch umlegst, hakst du im Leder ein. Das gibt dann diese Mini-Einschnitte an den Enden der Riemen, die wahrscheinlich jeder von uns schon mal gesehen hat. Also besser nicht den Rausch der Geschwindigkeiten verfallen, besser Kontrolle behalten, Tempo kommt dann von allein
 
Ja genau. Achte auf die Kontrolle.
Bei mor ist das schon so im Blut.
Aber ich bin bei der Wendungs auch schon am stoppen, sonst hast du echt den Salat, wie SL schreibt.

Feine Sache sonst, Glückwunsch auf jeden Fall.
 
Danke für die Tipps. Geschwindigkeit habe ich mangels Übung auch nur beim Durchziehen über's Leder aufgenommen. Die Wende vollziehe ich immer noch sehr bewusst, konzentriert und relativ langsam. Von einem richtig schnellen Gesamtablauf kann noch nicht die Rede sein, muss auch irgendwie für mich nicht unbedingt erreicht werden. Aber Speed beim Durchziehen hat schon mal was gebracht.
 
Zurück
Oben