Heute wurde mein altes Sheffielder Messer eines unbekannten Herstellers vom Flohmarkt geschärft, was mich in mehrerer Hinsicht vor einige Herausforderungen gestellt hat.
Es ist ein "Beinahe-Keil", hat gute 5/8", hat nach weitgehender Entfernung der schwarzen Korrosionsspuren über die gesamte Fläche Vertiefungen im Metall und ist aus einem, was ich während der Bearbeitung feststellen durfte, sehr zähen Stahl hergestellt.
Das sind alles Premieren für mich gewesen. Mit so etwas hatte ich noch nicht zu tun, deswegen beschreibe ichs mal hier.
Zunächst lief der Versuch über den NSS 800 eine Facette herzustellen ins Leere. Ich würde sicher jetzt noch schrubben, wenn ich dabei geblieben wäre
. Danach folgte die nicht abgerichtete Rückseite des Kreters, die mit einem Stück des gleichen Steins angerieben wurde. Es gelang besser als zuvor mit dem NSS aber immer noch sehr langsam. Deswegen Diaplatten, wieder der Kreter und nach gefühlten Ewigkeiten der NSS 800. Leider stellte ich danach fest, dass eine Seite der Facette nicht richtig durchgeschärft war
. Mehr Tape drauf, und Erzeugung einer 2. Schneidfase, die dann nun auch ganz durchgeht. Glücklicherweise, weil ich keine große Lust mehr hatte beim ganz groben Stein anzufangen.
Die Facette ist durch meine Bemühungen relativ breit geworden. Ich hätte wohl von Vornherein dicker abkleben sollen, hätte aber dadurch wiederum manche Stellen der Facette nicht erwischt, oder eben zuwenig - schätze ich.
Als das Setzen der Facette durch war, bin ich im normalen Trott fortgefahren, sprich 800/2k/5k/8k/12k und Finish mit grünem Thüringer. Allesinallem bin ich mehrfach so lange an den Steinen gewesen, als sonst, weil die Facette recht unregelmäßig ist. Tricky für mich...
Die lange Reiberei hat mich beinahe eine Rolle Isoband gekostet. Kaum wars drauf, wars dann auch schon durch
. Achja, und neu Abrichten werde ich die gröberen Steine wohl auch müssen
Es war eine interessante Erfahrung mit Happy End.
Nach 40x Leder gab es eine überraschend gute Rasur, die keine Wünsche offenließ. Etwas harscher als mit den Vollhohlen, die ich gewohnt bin, aber sehr gründlich und immer noch im sehr angenehmen Bereich
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