Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Geledert wurde noch nicht. So Bilder ich mir ein, die Schärfe bte das Schärfergebnis besser einschätzen zu können.
Das ist eine sache, die ich noch nie verstanden habe und auch jetzt nicht verstehe: ob ein Messer, nachdem ich es geschärft habe, ordentlich rasiert , kann ich doch erst beurteilen, wenn ich mit dem Schärfen fertig bin. Dazu gehört aber doch auch die Bearbeitung nach dem Stein (Riemen, Leder etc., was man eben so nimmt.) Ob ich mir dem Steinfinish durch bin, kann ich einfacher feststellen, zB Haartest oder den "fliegenden" Unterarm-Haartest. Welche Erkenntnis bringt also dann die Rasur direkt nach dem Stein?
 
Geledert wurde noch nicht. So Bilder ich mir ein, die Schärfe bte das Schärfergebnis besser einschätzen zu können.
Welche Erkenntnis bringt also dann die Rasur direkt nach dem Stein?

Ich habe mit einigen Messern hervorragende Rasuren ohne zu ledern hinbekommen. Direkt vom Stein weg. Wenn das Wacker so nicht vernünftig rasiert, war ich vermutlich zu kurz auf dem Thüringer (davor kam der 5000er Naniwa) und werde darauf noch Schübe machen.
Durch's Ledern befürchte ich, den Schärfwinkel zumindest ein klitzekleines Bisschen zu verändern, sodass ein Nacharbeiten auf dem Thüringer so nicht mehr möglich wäre.
Das ist zumindest mein Gedankengang. Sollte dies Humbug sein, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Ich feue mich auf weitere Beiträge dazu! daumenh!
 
Ich finde, direkt vom Stein sind meine Ergebnisse immer harscher, crispier, aber halt ebenso wie nach dem Leder. Das Leder macht mir das Messer meist angenehmer und ein klein wenig sanfter zu rasieren.
Direkt nach dem Stein probezurasieren heißt demnach für mich, sich ein Bild über die erreichte Schärfe machen zu können, um ggf nachzuarbeiten, wenn nötig. Man spart sich für den Test die Lederei.
Das mache ich dann, wenn ich zufrieden mit meinem Resultat bin.
Ist bei mir nie eine komplette Rasur, aber eben mal ein Strich auf der Wange zur Standortbestimmung.
 
Komplette Rasuren nach dem Stein mache ich auch selten. Meist ist es nur die rechte Wange. Danach gehe ich dann wie gewohnt 100x auf den Lederriemen, wenn ich mit dem Rasurergebnis zufrieden war.
 
Durch's Ledern befürchte ich, den Schärfwinkel zumindest ein klitzekleines Bisschen zu verändern, sodass ein Nacharbeiten auf dem Thüringer so nicht mehr möglich wäre.
Das ist zumindest mein Gedankengang. Sollte dies Humbug sein, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Ich halte deine Befürchtung für unbegründet. Was sollen da selbst 100 Doppelzüge auf stamm gehaltenen Riemen groß den Winkel veränder? Selbst wenn du theoretisch eine "Balligkeit" erreichen solltest, was nicht passieren wird, wird der Winkel ja durch den Höhenabstand Spitze zu Messerrücken vorgegeben. Wenn du vorher abgeklebt hast und dasselbe Klebeband benutzt, geht auch der Thüringer ganz schnell über das "beballte" auf die Spitze und wenn du nicht abgeklebt hast und wieder nicht abklebst sieht es genauso aus. Also, ruhig mal ordentlich ledern nach der Schärfung und wenn du vom Stein weg auf Unter- oder Oberarm warst, solltest du eigentlich schon beurteilen können, ob die Schärfe passt. ;)
 
ACHTUNG PROVOKATION
Ich behaupte mal ganz frech, dass ledern nicht sein muss.

Aber im Ernst, was bringt das ledern?
Für mich (ich ledere auch, und habe mir erst gestern einen neuen Riemen bestellt) ist doch eher die Frage wie gut der Stein, mit dem ich am Schluss gearbeitet habe, ist.
Gibt es da wirklich noch "Luft nach oben"?

Bei meinem Gold Dollar Test 1 wurden alle Messer OHNE ledern an die Tester geschickt.
(Vorgabe war alle Messer gleich zu testen)

https://forum-der-rasur.de/forum/threads/6-männer-6-gold-dollar-und-6-finisher.811/

Die meisten haben die Messer direkt getestet, ohne selbst zu ledern.
Die Tester haben nicht gemerkt, dass die Messer nicht geledert war.
Selbst Tester die mir gegenüber sagten "ungeledert geht gar nicht" waren zufrieden.
Da stellt sich mir die Frage wie viel Einbildung ist, und wie viel das Leder wirklich bringt.
Wobei ich da nicht abstreiten will, dass es Rasierer gibt die die Unterschiede merken können.
(Und auch damit nicht sagen will, dass die Tester es nicht können. Man darf nicht vergessen, dass sie nicht wussten was kommt.)
Für mich war, und ist, es aber immer sehr interessant wie die Messer direkt vom Stein sind.
Es sagt auch viel über den Stein, und das was der Stein wirklich kann, aus.

Aber ich sehe mich bei dem Thema eh eher als interessierter Anfänger, und nicht als Experte.
 
Heute habe ich ein 1/2 hohles Rauh Nr. 200 geschärft. Weil ich nur ein Setup habe, kam das auch zum Einsatz. Weil die Klinge am Kopfende eine kleine Scharte hatte, dauerte es etwas länger, ging aber problemlos.
Ich habe dann @Alvaro s Vorschlag, das Messer nach 1k erst 20x über einen Leinenriemen zu ziehen, bevor es zum nächsten Stein weiter geht, probiert. Ob es was gebracht hat, kann ich nicht beurteilen. Die erste Rasur war jedenfalls prima.
 
Da heute, Dank sei dem miesen Wetter, etwas Zeit war, war heute mal Zeit für ein Experiment :)

Mein ADRESSO 6/8, das voher gute, aber nicht überragende Ergebnisse lieferte, bekam eine, dann doch umfangreichere, Auffrischung.
Ich wusste nicht mehr, womit ich beim letzten Mal abgeklebt hatte, deswegen gabs zunächst eine kurze Runde am 800er NSS, wie gewohnt gefolgt von 2k, 5k und 8k. Anders als bei einer kompletten Neuschärfung war der Ritt auf den Steinen recht kurz gehalten. Das Taschenmikroskop zeigte schnell, dass die Riefen des Vorgängersteins ausgeschliffen waren.
Das Experiment bestand darin meinen blauen Thüri anzureiben, den Schmodder schrittweise zu verdünnen, und als allerletzten Schritt den grüngelben Thüri nur mit klaren Wasser, und ganz zum Ende noch mit Glycerin zu fahren. Es folgte noch 60x Leder um das Ganze vollständig zu machen.
Rasur folgt später - ich bin megagespannt ;)
 
Update:
Mit dem Strich war das Messer top und sehr angenehm und sanft. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir mehr versprochen hatte von dem darauffolgenden Durchgang. Der nämlich, war nicht schlechter als zuvor, aber eben nicht wesentlich besser oder gründlicher.
Ich werde das Adresso nochmal mit 8k polieren und dann ein leicht verändertes Setup versuchen.
Irgendwas muss doch an dieser Anreiberei dran sein ... :D
 
Irgendwas muss doch an dieser Anreiberei dran sein ... :D

Schon, bis zum Prefinish gehts angerieben schneller (ich rede jetzt nicht von JNats, von denen ich keinen Ahung habe:D), aber hast du mal überprüft, ob nicht evtl. Dein blauer Thüri feiner ist als dein gelbgrüner? Bei meinen ist das nämlich so, weshalb ich den gelbgrünen, der auch schneller ist, gerne vor meinem blauen benutze. Keine Frage, auch nach meine Gelbgründen kann ich mich sanft rasieren, aber nach dem blauen ist es noch mal besser.
 
Als purer Finisher liefern beide sehr gute Ergebnisse, aber möglich wärs natürlich.
Mein Taschenmikro gibt soviel nun nicht her, und irgendwann schaut dann alles gleich aus...
Ich werde das mit einem anderen Mikroskop auf jeden Fall nochmal verifizieren!
Danke Dir für den Tipp!
 
Heute war Katzenpflege:D
  • Puma 89 Special 6/8
  • Puma 39 pour barbe tres dure 6/8
Beide auf Naniwa Gouken 1k/3k/5k/12k und zum Finisch auf meinen blauen Thüringer. Dann noch jeweils 50 mal canvas und dann noch auf allen meinen Riemen von Jewgeni... 20 Doppelzüge Latigo, 50 x GRF-Riemen und 30 x Nubuk.. und morgen dürfen dann beide Kätzchen abwechseln mit mir Schmusen (hoffe jedenfalls das es ein Geschmuse und keine kratzen und fauchen wirdteufel_lachend
 
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Hallo Hellas,
bitte die Frage nicht falsch verstehen. Ist hinter Deinen vielen Riemen ein System oder eher ein Ritual von Dir. Sprich werden die Riemen nach Deiner Auswahl entsprechend immer feiner und Du hast gute Erfahrung damit?
 
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Beide auf Naniwa Gouken 1k/3k/5k/12k und zum Finisch auf meinen blauen Thüringer. Dann noch jeweils 50 mal canvas und dann noch auf allen meinen Riemen von Jewgeni... 20 Doppelzüge Latigo, 50 x GRF-Riemen und 30 x Nubuk.. und morgen dürfen dann beide Kätzchen abwechseln mit mir Schmusen (hoffe jedenfalls das es ein Geschmuse und keine kratzen und fauchen wirdteufel_lachend

Hallo Hellas,
bitte die Frage nicht falsch verstehen. Ist hinter Deinen vielen Riemen ein System oder eher ein Ritual von Dir. Sprich werden die Riemen nach Deiner Auswahl entsprechend immer feiner und Du hast gute Erfahrung damit?

Da gibt es nichts falsch zu verstehen. Das war eher Lust und Laune und um mal allen Riemen ihre Dasensberechtigung zu sichern:D. Der Doppelriemen von Jewgeni Latigo/Nubuk war mein erster hochwertiger Riemen. Latigo schärft für meinen Geschmack recht schnell, wohingegen die Nubukseite haptisch sehr angenehm ist, aber mehr Züge bedarf. Dazwischen reiht sich der Forumsriemen perfekt ein und ich benutze eigentlich alle sehr gern und da ich gestern Zeit hatte;)

Die Kätzchen sind übrigens ganz hervorragend geworden.
 
Da ich mein Expert Barber 400 von Union Cutlery als kratzig und aggressiv in Erinnerung hatte, habe ich es kurzerhand abgeklebt und auf einem LaLune (ohne Aufkleber leider) aufgefrischt.
Das Ergebnis kann sich sehen oder besser gesagt fühlen lassen. Der scharf, angenehm sanft nach 10x Leinen und 100x Leder.

Eigentlich wollte ich mich von dem Messer trennen. Eigentlich. :D
 
Gestern schon, aber heute wurden sie noch fertiggemacht und rasiert.

Ich hatte letztens, als ich einen Franken in komfortabler Größe gekauft hatte, noch die Möglichkeit gehabt an einen gelbgrünen, eigentlich fast cremefarbenen, Thüringer zu kommen - und beim Steinhändler meines Vertrauens zugeschlagen, mal wieder ;).
Da ich Franken ja kenne, und sehr schätze, hatte ich 2 Messer mit dem Thüri gefinished, nachdem vor Kurzem ebenfalls 2 andersfarbige Thüringer ihren Einsatz hatten.
Ein Cowboy 5/8 kam von 800/2k/5k und 8k auf die NSS, und wurde mit dem Thüri mit Schleifschlamm bis zuletzt reinem Wasser und Glycerin gefinished.
No2 war ein Böker Elite Carbon 2,0 in 6/8, das die NSS-Serie + 12k und anschließendem Thüri mit reinem Wasser und zuletzt Glycerin bekam.

Entweder habe ich meine Technik verbessern können, oder der Stein ist besser (feiner) als meine beiden anderen in Blau und Grün. Jedenfalls war das Ergebnis bei beiden Messern sehr gut. Man muss vorsichtig mit Superlativen sein, aber bzgl. Thüringer Steinen ist mir heute das beste Ergebnis gelungen. Beide waren sehr sanft und gründlich. Das Böker einen Hauch schärfer, das Cowboy einen Hauch sanfter - aber beide für meine Verhältnisse Prima.
Natürlich kann es auch an den Messern gelegen haben, die sehr einfach und willig beim Schärfen waren.
Abschließend gabs noch für beide 50 Doppelzüge ballistolisierten Heroldriemen.

Es war ein sehr schönes Schärfwochenende :D
 
Vorneweg: Nein, das Messer habe nicht ich so malträtiert! Es lag, wunderbar eingepackt und mit einem hauchfeinen Ölfilm überzogen, in der sicheren Schachtel. Aber die Schachtel lag in der Besteckschublade und vor meinen Einzug hat ein (bis zu diesem Moment befreundeter) Trockenbauer tatsächlich kein anderes Messer zum Zurechtschneiden einer Gipskartonplatte gefunden als mein Zakuri Gyuto. Nachdem er also die komplette Facette mehrfach rausgebrochen hatte, ließ er einmal kurz Wasser drüberlaufen, damit sich der Gips schön mit Wasser vollsaugt, dann hat er es in die Besteckschublade geworfen.

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Der dunkle Schimmer ist ganz simpler Rost.

Aus Frust habe ich das Messer die letzten zwei Jahre nicht mehr angefasst.

Heute habe ich ein Petty in das ich selbst eine kleine Scharte reingemacht habe auf den richtig groben Stein gepackt und eine komplett neue Facette aufgezogen. Also 20min mit dem 240er gearbeitet, dann jeweils 5min mit 800, 1000 und 4000. Siehe da, ich habe mein liebstes Petty wieder.

Also habe ich auch das schon lange im desolaten Zustand dahindämmernde Gyuto rausgekramt und dachte: Was mit dem Petty geht, geht auch mit dem Gyuto. Als aber nach 5min auf dem 240er nicht mal eine positive Entwicklung erkennbar war (ist halt doch ein anderes Kaliber) habe ich aufgegeben und werde das Gyuto die nächsten Wochen mal zum Schanz schicken.

Daher meine Ausbeute für heute:
- Petty komplett neue Facette gebaut und ausgeschliffen
- Santoku nachgeschliffen
- Gyuto angefangen mit der Reparatur aber resigniert.
 

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