Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Gerade habe ich zwei Filis 14er DT geschärft zum Vergleich zwischen BBB und GBB:
  • Mein grünes Fili habe ich nur auf dem BBB abgezogen in meiner Standardvorgehensweise:
    • Mit Slurry im Wasser Half-strokes, Kreise und X-Strokes bis zum Schluss gemacht
    • Wasser dazugegeben, um die Schlacke zu verdünnen und weiter X-Strokes gemacht
    • Schlacke komplett weggespült und auf Wasser abgezogen
    • Unter leicht laufendem Wasser so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • Wasser stärker aufgedreht und so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • 5 DZ auf Hanfriemen
    • Unter leicht laufendem Wasser so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • Wasser stärker aufgedreht und so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • 50 DZ auf dem Herold XXL-Juchtenriemen
  • Mein weißes Fili habe ich zuerst auf dem BBB und anschließend auf dem GBB abgezogen mit jeweils der gleichen Vorgehensweise:
    • Mit Slurry im Wasser Half-strokes, Kreise und X-Strokes bis zum Schluss gemacht
    • Wasser dazugegeben, um die Schlacke zu verdünnen und weiter X-Strokes gemacht
    • Schlacke komplett weggespült und auf Wasser abgezogen
    • Unter leicht laufendem Wasser so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • Wasser stärker aufgedreht und so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • 5 DZ auf Hanfriemen
    • Unter leicht laufendem Wasser so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • Wasser stärker aufgedreht und so lange X-Strokes gemacht, bis das Messer anfängt "kleben zu bleiben"
    • 50 DZ auf dem Herold XXL-Juchtenriemen (nur nach dem GBB)
Jetzt bin ich sehr gespannt auf die Rasuren der nächsten Tage, ob ich einen Unterschied merke.
Das Schöne ist, dass die Messer sehr ähnlich sind, sodass mögliche Unterschiede beim Rasieren hoffentlich eher auf Grund der verwendeten Steine resultieren als durch andere Faktoren. :)
 
Ich habe in der Zwischenzeit beide Messer jeweils in einer Rasur testen können.
Fazit:
  • Das grüne Fili (mit Abzug nur auf BBB) war sehr gründlich und sanft mit etwas geringerer Schärfe als normalerweise.
  • Das weiße Fili (mit Abzug auf dem BBB und GBB danach) hat zwar auch ein gründliches Ergebnis geliefert, war während der Rasur allerdings ruppig und noch weniger scharf als das grüne Fili.
Habe ich vielleicht die Messer vertauscht? Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich blind gesagt, dass das grüne den GBB gesehen hat und das weiße nur den BBB. Allerdings habe ich mir Notizen wie immer beim Schärfen gemacht und kann daher relativ sicher ausschließen, dass es so gewesen ist.

Damit komme ich für diesen Test zum Ergebnis, dass der BBB erstaunlich gut abgeliefert hat, alleine für sich betrachtet. Das hatte ich so nicht erwartet und hat meinen Blick auf Schärfsteine etwas erweitert: Mehr ausprobieren und nicht von vermeintlichen Körnungen oder Härtegraden zu vorschnellen Schlüssen kommen lassen.
Letzteres zeigen ja die vielen Berichte auch hier, dass man mit sehr vielen "Überraschungssteinen" rasurbereite Rasiermesser schärfen kann.
Für die Zukunft werde ich häufiger den BBB alleine einsetzen, da das Ergebnis mit dem grünen Fili sich sehen lassen kann für mich. Vielleicht auch für Situationen zu gebrauchen, in denen es "mal schnell gehen muss". ;)

Eine weitere Erkenntnis: Irgendwas muss beim GBB nicht gut gelaufen sein. Normalerweise habe ich meine Messer immer auf dem GBB abgezogen und bessere Ergebnisse erzielt als mit dem weißen Fili zuletzt.
Das gibt mir aber die Möglichkeit, guten Gewissens das weiße Fili wieder über die Steine zu schicken. Und dieses Mal wird es ausschließlich den GBB sehen als neues Experiment. Auf die Rasur bin ich auch schon gespannt.daumenh!

Hier die beiden Messer zum Vergleich:

IMG_20220916_060021.jpgIMG_20220917_074447.jpg
 
Damit komme ich für diesen Test zum Ergebnis, dass der BBB erstaunlich gut abgeliefert hat, alleine für sich betrachtet. Das hatte ich so nicht erwartet und hat meinen Blick auf Schärfsteine etwas erweitert: Mehr ausprobieren und nicht von vermeintlichen Körnungen oder Härtegraden zu vorschnellen Schlüssen kommen lassen.
Der BBB ist mit Sicherheit der unterschätzteste bekannte Stein.
Ich lass jetzt mal den "alten Sack" raushängen, aber in der Zeit in der ich in Rasierforen unterwegs bin (seit Mitte 2014) taucht der BBB mit genau deinen Erfahrungen immer wieder auf.
Wer weiter zurückgeht und im "Gut Rasiert Forum" und im "Nass Rasur Forum" die entsprechenden Stränge liest (nicht nur die über den BBB direkt) wird sehen, dass das auch davor schon so war.
Der BBB steht absolut im Schatten seines "großen Bruders" des GBB, und ich verstehe eigentlich nicht warum er nicht mehr "Spieltrieb" bei uns Verrückten weckt, verdient hätte er es.
 
Ich glaube, daß ich diesen Link schon einmal hier gepostet habe, aber weil er gut zum Thema passt, mache ich es noch einmal:

http://www.coticule.be/heritage.html?file=tl_files/PDF articles/BBW-study.pdf

In dieser Studie geht es genau darum, die Unterschiede zwischen BBB und GBB möglichst genau heraus zu arbeiten (und sogar zu quantifizieren!). Es ist ein ziemlich aufwändiger und ausführlicher Test mit mehreren Testpersonen, mehreren Messern etc.
Außerdem werden die Messer nach versch. Kriterien, auf ihre Rasurqualität hin, bewertet. So gesehen, ganz großes Kino und ein Muß für jeden der einen Belgier hat. Ich glaube, besser als in diesem Test kann man es nicht machen und wer keine Lust hat, sich den Text, die Boxplots mit Medianwerten und die Tabellen durchzulesen, dem kann ich verraten, daß die Steine zu gleich guten, das heißt ausgezeichneten, Ergebnissen führen.

Die Diskussion dazu findet sich hier:

http://www.coticule.be/the-cafeteria/topic/1452.html
 
@Alvaro: Ich stimme Dir voll zu - den BBB werde ich jetzt öfter auch alleine ins Rampenlicht stellen und weiter austesten. :)

@Paula: Klasse, sehr spannendes Experiment und danke Dir für die Links. Da werde ich mich gerne mal einlesen. daumenh!
 
Es gibt ja auch diese "Hybrid-Steine". Auf der einen Seite ein GBB auf der anderen Seite ein BBB - naturverwachsen. Einfach so aus dem Fels ausgeschnitten (ich hab übrigens auch so einen).

Die Verteilung und Größe der Granaten ist genau identisch.
Also warum soll der BBB schlechter sein als der GBB?

Das "Trägermaterial" hat eben nur eine andere Farbe.
 
Es gibt ja auch diese "Hybrid-Steine". Auf der einen Seite ein GBB auf der anderen Seite ein BBB - naturverwachsen. Einfach so aus dem Fels ausgeschnitten (ich hab übrigens auch so einen).

Die Verteilung und Größe der Granaten ist genau identisch.
Also warum soll der BBB schlechter sein als der GBB?

Das "Trägermaterial" hat eben nur eine andere Farbe.

Vorsicht: unter Hybrid-Steinen werden unter den Belgiern genau genommen nicht jene Steine verstanden, die auf einer Seite blau und der anderen gelb sind (die sind in Regel als "naturverwachsen" bekannt), sondern jene, die auf der selben Seite gelbe und blaue Anteile haben. Und warum diese wiederum von manchen Kennern als Nonplusultra der belgischen Steine angesehen werden, offenbart sich erst nach der Einweihung in die tiefsten Mysterien der geheimen Welt der belgischen Natursteine ;)
 
Eben, Dachschindeln funktioniert ja auch
Genau, EIGENTLICH sagt man bei der Trägerschicht ja sie eignet sich nicht zum schärfen, ich habe mich immer gefragt warum nicht.
Der Schindeltest letztens hat aber gezeigt, dass es geht und im Zweifel benötigt man auch Steine im mittleren Bereich.
Ich denke ja, dass es noch viele Steine zu entdecken gibt die zum schärfen eines RM´s geeignet sind.
(Da fällt mir ein, dass ich noch einen roten Schiefer im Keller habe den ich testen will)
 
Genau, EIGENTLICH sagt man bei der Trägerschicht ja sie eignet sich nicht zum schärfen, ich habe mich immer gefragt warum nicht.
Der Schindeltest letztens hat aber gezeigt, dass es geht und im Zweifel benötigt man auch Steine im mittleren Bereich.
Ich denke ja, dass es noch viele Steine zu entdecken gibt die zum schärfen eines RM´s geeignet sind.
(Da fällt mir ein, dass ich noch einen roten Schiefer im Keller habe den ich testen will)
Den hat, ich glaube @BoSs, dich schon getestet. Mit nicht guten Ergebnissen.
Ich hab nämlich auch so einen Roten. Hab mit die Arbeit gespart. :proud
 
Den hat, ich glaube @BoSs, dich schon getestet. Mit nicht guten Ergebnissen.
Ich hab nämlich auch so einen Roten. Hab mit die Arbeit gespart. :proud
Meine roten Schieferplatten fühlten sich auf den geplanten Flächen immer noch rauh an. Nicht so fein und glatt wie meine anderen Schiefer... da habe ich dann abgebrochen weil die Platte echt hart war.

Viele Grüße Marko
 
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