Forum der Rasur

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Heute habe ich ein Messer geschärft...

Eine andere Frage wäre da aber wie viele Züge man benötigt bis welche Verbesserung eintritt, und natürlich die Frage ob man die dann erreichte Schärfe überhaupt vertragen würde.
Danke erstmal für die ausführliche Erlklärung, das ist ja der Wahnsinn und es erinnert mich an einen amerikanischen Rasur-Youtuber!
Er heisst DrMatt357 und zeigt auch Mikroskopbilder von seinen Resultaten, er hat auch ein Video gemacht, wo er gezeigt hat, dass man die Facette auch "überfinishen" kann, man hat dann gesehen, dass sich der Stahl einfach wellt.

Ich persönlich bin mir allerdings nicht sicher ob es die Anzahl der Strokes war oder nur das Medium. Leider finde ich das video nicht mehr. Er scheint einiges gelöscht zu haben, denn er hat nur noch recht wenige Videos, oder er hat einen Zweitkanal und ich habe es nicht bemerkt. Nach seiner Aussage sollte man nicht zu viele Züge auf dem Finisher machen, sonst überfinisht man den Stahl und die Facette wird schlechter. Ob das jetzt immer so stimmen muss würde ich nicht unterschreiben, das kommt wohl mehr auf das Medium an, meiner Meinung.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass 10 DZ reichen und fertig ist das Finish. Er hat auch ein interessantes Video gemacht, wo er Pasten verwendet hat, ich glaube die Pasten kamen aus kleinen Tuben, somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es Diamantpasten waren. Die Mikroskopbilder sprachen sehr für sich, ich habe noch nie so funkelnde und glänzende Facetten gesehen. Aber das liegt auch auf der Hand, wenn ich auf das zurückkomme was du geschrieben hast, bei der hohen Körnung, sollte sich so etwas auch einstellen lassen. Ich denke, dass die Kunst bei soetwas besteht, eine Feinheit rauszuleiern, die deutlich feiner ist als die Steine, aber noch gröber ist als das Leder, damit es überhaupt einen Effekt hat. Aber ich bin ja noch relativ neu in der Welt des Rasiermesserschleifens. Ich habe nur ein paar Steine: 1000er, 3000er, 8000er, Gray Slate und 12000er, danach kommt bei mir Leder. Habe schon mit der Diamantpaste im 0,25Mykronbereich geliebäugelt, aber sie war mir einfach zu teuer. :uhoh
 
nichts feiner als reines Leder.
Feiner mag ja sein, aber du musst dabei auch die Härte des Schleifmittels bedenken.

auch "überfinishen"
Ein Thema welches durchaus eine Rolle spielen kann, aber nicht muss.
Es ist halt eine Frage womit man wie lange brauch.
Ich persönlich konnte das bisher nicht feststellen

Nach seiner Aussage sollte man nicht zu viele Züge auf dem Finisher machen
Die Meinung wird auch hier von einigen vertreten.

ich glaube die Pasten kamen aus kleinen Tuben, somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es Diamantpasten waren.
Das ist nicht so, die Pasten gibt es durchaus auch in Tuben, und das hat nichts mit Dia zu tun.
Ich denke, dass die Kunst bei soetwas besteht, eine Feinheit rauszuleiern
Damit muss jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln, jeder arbeitet ja auch etwas anders.
Das zu schärfende Messer spielt natürlich auch eine Rolle.

Ich habe nur ein paar Steine: 1000er, 3000er, 8000er, Gray Slate und 12000er, danach kommt bei mir Leder.
Reicht
Habe schon mit der Diamantpaste im 0,25Mykronbereich geliebäugelt, aber sie war mir einfach zu teuer
Mit Dia wäre ich immer vorsichtig.
Diamant kann sehr schnell eine sehr unangenehme Schärfe hinterlassen.

Aber als "nette Alternative" zu Diapaste und Diaspray geht auch so etwas

 
Danke für den Link, ich habe schon hier im Forum von solchen Tüchern gehört, ein paar aktive Mitglieder hier haben sich so ein Tuch gehohlt und damit probeweise gearbeitet, nur dass das Tuch deutlich günstiger gewesen ist. Nun ja, ich weiß nicht ob so ein Tuch es bringt, ich denke die Sache mit den Pasten klingt am interessantesten und lässt sich auch angenehmer handhaben, ein Brett zu nehmen es mit der Paste zu besudeln und dann das Messer daran abzuziehen. Eine Paste habe ich schon, die habe ich zur Restaurierung eines alten Rasiermessers hergenommen, es ist die Autosol, vielleicht könnte man damit auch schon Experimente machen. Die Sinichrome ist deutlich teurer und wird vielleicht auch besser sein, währe einen Versuch wert.
 
nur dass das Tuch deutlich günstiger gewesen ist.
Die haben das Tuch


Das habe ich auch, das ist aber KEIN Diamanttuch (habe ich auch noch nicht)

Das Hagerty Tuch ist auch einen Versuch wert.
Es liefert, aus meiner Sicht, ebenfalls gute Ergebnisse, aber eben anders als das Diatuch
 
Stimmt die haben das günstige Tuch, ich bleibe jedoch lieber bei Paste, wobei bis jetzt habe ich nichts mehr genommen ausser Steine, jedoch wird sich das wohl ändern, wenn ich meinen grossen Rasierklingentest fertig habe, dann nehme ich mir wieder vermehrt Messer zur Brust, dann kann alles kommen. Habe noch zwei alte Rasiermesserklingen, die ich restauriert habe, die bekommen noch neue Hefte, bei denen kann ich mir gut vorstellen erstmalig auch Paste zu nehmen, ich kann mir durchaus denken, dass die Ergebnisse mit Paste besser sind als nur mit Steinen und Leder, da freue ich mich schon irgendwie drauf.
 
Stimmt die haben das günstige Tuch, ich bleibe jedoch lieber bei Paste, wobei bis jetzt habe ich nichts mehr genommen ausser Steine, jedoch wird sich das wohl ändern, wenn ich meinen grossen Rasierklingentest fertig habe, dann nehme ich mir wieder vermehrt Messer zur Brust, dann kann alles kommen. Habe noch zwei alte Rasiermesserklingen, die ich restauriert habe, die bekommen noch neue Hefte, bei denen kann ich mir gut vorstellen erstmalig auch Paste zu nehmen, ich kann mir durchaus denken, dass die Ergebnisse mit Paste besser sind als nur mit Steinen und Leder, da freue ich mich schon irgendwie drauf.
Schön zu hören, dass das Thema Messer für dich noch nicht abgeschlossen ist daumenh!
Habe schon mit der Diamantpaste im 0,25Mykronbereich geliebäugelt, aber sie war mir einfach zu teuer. :uhoh
Wenn du immer noch was suchst, hätte was abzugeben. ;)
 
@Goofy-bee

Danke für das Angebot, aber ich habe im Moment keinen Bedarf an DiaPaste, wenn es so weit sein wird, dann versuche ich es erstmal mich Autosol und Simichrome, das klingt für mich recht interessant.
 
Ich habe mich jetzt mal bei Balsaholz umgesehen im Netz, da gibt es glücklicherweise schon fertig plane Balsaholzbrettchen. Ich frage mich nur welche Stärke so ein Brettchen haben soll? Sollte man ein dünnes nehmen, das wenige Millimeter dick ist, oder lieber ein dickeres, das mehrere Zentimeder an Stärke haben soll?
Ich denke mal, besser ein dickes nehmen, zuerst die Paste draufschmieren trocknen lassen und dann das Rasiermesser drüber ziehen, wenn das Brettchen schön dick ist, kann man es besser greifen als ein sehr dünnes, oder muss das Brettchen dünn sein damit es federt?
 
Eine Paste habe ich schon, die habe ich zur Restaurierung eines alten Rasiermessers hergenommen, es ist die Autosol, vielleicht könnte man damit auch schon Experimente machen.
Autosol find ich auch gut dafür
aber einen Puschel Nevr Dull mit nem Kleks Autosol fand ich noch besser vom Ergebnis
da Nevr Dull keine Schleifmittel enthält
ist es wohl nur Watte mit ner Art von Petroleum ( C10-C12 )
vielleicht könnte man Autosol mit Petroleum mischen
wobei das Petroleum leider nicht so gut riecht und flüchtig ist
 
Wenn man Autosol mit Petroleum mischt, dann wird die Pampe ziemlich dünnflüssig, aber vielleicht zieht die dadurch in die Filzscheibe ein, ich muss schon sagen, schon alleine Autosol hat den Stahl zum Spiegelglanz gebracht.
 
Was nutzt eigentlich die hohe Auflösung im Poliermittel, wenn die Stahlqualität durch zu geringe Härtung diesen feinen Ausschliff gar nicht her gibt?
neben dem sublektiven Aspekt, dass Spiegelpolitur einfach (fast) immer geiler ist, hier mal eine Probierempfehlung:
Nimm mal ein Edelstahl Buttermesser das du nicht mehr brauchst, schärf alles an Wellenschliff ab mit einer Diaplatter ode reinem groben Stein und polier die dann auf.
Ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass die meisten Buttermesser nich auf 56 HRC kommen. Trotzdem hast du nach dem Schärfen und polieren ein supergeil schneidendes Messer.

Spaß beiseite.. Stahlqualität bzw. geringere Härtung ist nicht automatisch ein Garant für schlechtere Poliereigenschaften - sowohl Filarmonica als auch Friodur Rasiermesser sind nicht annähernd so hart wie die Rasiermesser von Koraat, lassen sich aber trotzdem super schärfen und polieren. Alle drei nehmen mit sehr großer Wahscheinlichkeit eine Diapolitur <0.9 µm auf. Diese paar Promill Unterschied, die sich da ergeben.. ich merke da um ehrlich zu sein, bei all meinen rasurfähigen Messern, egal ob von vor knapp 100 Jahren oder aus den letzten 10 Jahren, keinen gravierenden Unterschied, wenn ich sie alle gleich finishe. Da spielt für mich die Geometrie eine viel größere Rolle.
Abgesehen davon ist doch nichts feiner als reines Leder.
Dazu solltest du mal Alternative Riemenmaterialien suchen. ;)
Du kannst auch wirklich in ein tiefes Loch der Erkenntnis fallen, wenn du dich mal frägst "welches Leder ist das beste für den Rasiermesserabzug für mich?".
Alles hat einen Korundwert, nur was der dann bringt ist eben eine andere Frage - da stimmte ich @Alvaro wie sooft zu. Praktisch kannst du mit Leinenpoliertüchern und Seide(!) auch einen Abzug machen, hier stellt sich wiederum die Frage ob sich das für dich auszahlt.

Ich nehm so ein günstiges Leinenpoliertuch, über einen Spannriemen gezogen, für alle meine Messerrasuren als "last finish" nach dem Ledern. Beschert mir immer wieder genau den richtigen Biss der Klinge, nicht so "überaggressiv" wie purer Diamant, aber besser als nur Leder.
 
Er heisst DrMatt357 und zeigt auch Mikroskopbilder von seinen Resultaten, er hat auch ein Video gemacht, wo er gezeigt hat, dass man die Facette auch "überfinishen" kann, man hat dann gesehen, dass sich der Stahl einfach wellt.
Vergiss nicht, dass einer nicht immer die ganze Wahrheit abbildet. Jeder ist irgendwie dem confirmation und selection bias ausgesetzt und bei solchen "end all be all" Diskussionen rückt das immer viel zu sehr in den Hintergrund. Am selber testen und ausprobieren führt leider/glücklicherweise kein Weg vorbei. Egal wie du zu deinem Ergebnis kommst, hauptsache deine Messer rasieren für dich so wie du sie haben möchtest.
 
Stahlqualität bzw. geringere Härtung ist nicht automatisch ein Garant für schlechtere Poliereigenschaften - sowohl Filarmonica als auch Friodur Rasiermesser sind nicht annähernd so hart wie die Rasiermesser von Koraat, lassen sich aber trotzdem super schärfen und polieren. Alle drei nehmen mit sehr großer Wahscheinlichkeit eine Diapolitur <0.9 µm auf. Diese paar Promill Unterschied, die sich da ergeben.. ich merke da um ehrlich zu sein, bei all meinen rasurfähigen Messern, egal ob von vor knapp 100 Jahren oder aus den letzten 10 Jahren, keinen gravierenden Unterschied, wenn ich sie alle gleich finishe. Da spielt für mich die Geometrie eine viel größere Rolle.
Filarmonica, Friodur, Koraat haben alle einen guten Ruf, habe ich selbst nicht, aber ich gehe auch davon aus, dass die sich alle super schärfen lassen. Ich glaube auch, dass eine Politur, die vielleicht 15k oder 30 k entspricht, da nochmal bei allen gennanten Messern eine Verbesserung bringen kann, vor allem wenn man nicht den besten High End Finisher hat. Es wurden dann aber Polituren genannt, die bis 500k gehen von der Auflösung.
Meine feinste Angabe die ich hier auf einem Riemen habe ist 0,09µm. (µm = Micron = 0,000001m = millionstel Teil eines Meters)
Welcher Körnung würde das entsprechen?
Mal einfach gedacht, wenn die Vervierfachung zutrifft wäre 0,25µm also etwa 125k und 0,125µm wäre dann 500k :eek: ......
Es wäre interessant sich darüber einmal mit einem echten Profi zu unterhalten.

Eine andere Frage wäre da aber wie viele Züge man benötigt bis welche Verbesserung eintritt, und natürlich die Frage ob man die dann erreichte Schärfe überhaupt vertragen würde.
Nachdem ich im Koraat Stahlkunde Faden gelesen hatte, dass nach sehr guter Stahlverarbeitung die Korngrösse immer noch im Tausendstel Millimeterbereich liegt (was wohl ein super guter Wert ist), bin ich davon ausgegangen, dass 500k einfacher höher auflöst als sehr guter Stahl im Korn. Damit sind dann 500k nur noch eine theoretische Grösse ohne praktische Relevanz. Schlechterer Stahl hat gröberes Korn, hängt auch von der Schmiedung und der Wärmebehandlung ab, nicht nur von der eigentlichen Härtung (siehe Koraat Stahlkunde Faden).
Jetzt hab ich schon wieder mehr über Stahl geschrieben, als mir eigentlich lieb ist, weil ich nicht vom Fach bin. Ich lese da auch nur mit im Forum. Meine Schärfergebnisse mit dem GBB plus schwarzer Paste auf Riemen oder Metallpolitur auf Holz sind auch so gut, daß es nicht mehr braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein aufgehübschtes ORBA Reg. kam aus der Bucht geschwommen und durfte nach dem setzen der Facette bis zum 10k, auch noch übers Politur-Brett.
Die anschließende Rasur war sehr gut. Vorstellung im neuen Thema unter Hersteller & Marken

IMG_20221102_135001a.jpg
 
Nachdem ich bei der Rasur reproduzierbare bürotaugliche Ergebnisse erreiche, musste ich ja natürlich probieren, ob ich ein Messer auch schärfen kann. Dazu habe ich mein H. Becker Hildo genommen, der an der Schneide etwas beschädigt war. Ich muss mit irgendwas dagegen gekommen sein, wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben hatte.

IMG_20221105_111357.jpg

Mein Setting:

Naniwa 1000, 5000 und 10000
Eschenbach Steinlupe 15x

Hat mich insgesamt einen Abend und einen Vormittag gekostet, da ich alles einüben musste, beginnend wie die Lupe mit Messer im Licht zu halten ist. Nachdem ich die Steine mit 80er Schleifpapier auf einer Glasplatte abgerichtet habe, was gerade beim teuersten Stein lange gedauert hat, weil der relativ schief war, habe ich mit dem Schärfen begonnen. Allerdings habe ich nicht bedacht, dass das Messer am Kopf minimal aber doch etwas rund ist. Nach dem ersten Durchgang mit allen Steinen und Leder war der Haartest im hinteren Bereich sehr gut, aber vorne je näher am Kopf desto schlechter. Ein Blick durch die Lupe hat mir auch gezeigt, dass die Steine wohl eben wegen der Rundung gar nicht gewirkt haben können. Daher ein zweiter Durchgang heute mit einem Eindrehen des Messer am Kopf auf den Steinen. Nach insgesamt mehreren hundert DZ auf den Steinen (weil ich alles doppelt machen musste) und auf dem Leder gleich der Test im Gesicht.

Nach dem 10000er Stein habe ich kein Finisher genommen, auch wenn der Grey Slate bereit für den Einsatz war. Die Rasur war gründlich, erwartungsgemäß nicht ganz so sanft, aber auch nicht schlimm. Könnte ich mich daran gewöhnen, muss aber nicht.

Insgesamt beim ersten Schärfversuch sehr zeitaufwändig, aber beim nächsten Messer wird das deutlich flotter gehen.
 
Zurück
Oben