Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

@silversteel dein Bild vor diesem sah schon aus wie aus einem Werbefilm, aber das.. Hut ab. :buana
Sehr schön in Szene gesetzt. Wenn das so weiter geht muss ich dir mal ein paar meiner Messer vorbeischicken, um schöne Fotos von denen zu haben.
Lieben Dank @j0mber, es freut mich, wenn die Fotos gefallen finden :)
Ich beschäftige mich hobbymäßig schon sehr lange mit Fotografie. Auch wenn Produktfotografie für mich neu ist, so macht es mir doch Spaß ein wenig herumzuspielen. Diese "Low-Key" Bilder sind tatsächlich etwas knifflig umzusetzen (mit einem schwarzen Hintergrund ist es nicht getan ;)) und mir fehlt das eigentlich dafür notwendige Equipment, aber ich Versuche ein wenig mit dem zu improvisieren, was ich da habe.
 
Bei dem heute geschärften Messer handelt es sich um einen Neuzugang in meiner Sammlung. Es ist ein altes 12er Henkels Zwilling vermutlich aus dem 19jh. Es hat eine leicht lächelnde, derbe, fast keilförmige, 5/8er Klinge mit Barbers Notch und einen schönen geschwungen Rücken (bei dieser Kombination wird mein Bestellfinger schnell unkontrollierbar). Das Heft ist aus einem frühen Kunststoff und der Keil ist aus Blei.

Das Messer ist vom Vorbesitzer vermutlich bereits grob von Rost befreit worden. Es gab fast keine sichtbare Abnutzung am Rücken und von einer Facette war auch keine Spur zu sehen. Das Messer war absolut stumpf, aber ohne Ausbrüche in der Klinge.

Die ersten Versuche eine Facette mit dem 3000er Naniwa Pro zu setzen, um möglichst wenig Material abzutragen blieben erfolglos. Bei der derben klinge hätte ich vermutlich noch recht lange gebraucht, wenn ich nicht auf den 1k Pro gewechselt wäre. Auch auf dem 1k war einiges an Arbeit nötig, bis sich die Facette komplett ausgebildet hatte.

Nach dem 1k könnte ich auf voller Länge bereits Armhaare rasieren (mein bevel test). Nach dem 3k und Abzug auf Juchtenleder klappte der HHT bereits erstaunlich gut. Dann ging's zum polieren auf den 8k und 12k Naniwa, sowie den 20k Suehiro Gokumyo.

Um der derben klinge noch einen möglichst sanften character zu verleihen, durfte das Messer zum Abschluss noch ein paar Runden auf dem Nakayama Mizu Asagi drehen.

Den 20k Gokumyo als Pre-Finisher einzusetzen erscheint vielleicht etwas sinnlos und ich kann's auch nicht wirklich erklären, aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Nach dem Abzug auf Cordovan Leder war der HHT5 reine Formsache. Die Rasur war mal wieder aller erste Sahne. Zur Zeit hab ich wirklich einen guten Lauf.

Das Messer ist zwar nicht mehr in aller schönsten Sammlerzustand aber es rasiert sehr gut. Die geschwungene Klingenform liegt mir auch und das Gefühl, wenn man sich mit so einem alten Werkzeug rasiert und es wieder "zum Leben erweckt" ist immer wieder besonders.

_DSC2015.jpg
 
Gestern habe ich mein Koraat über den neuen Ohzuku geschoben und mich heute damit rasiert.
Was soll ich sagen, ich glaube ich habe (m)einen Finisher gefunden, keinerlei Hautirritationen.
Sehr geil daumenh!
Die Tage schiebe ich nochmal mein ERN über den Stein um das Ergebniss zu untermauern.

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Naniwa Superstone und beim schmalen Escher und beim 14er nen Shapton Glasstone als Abschluss

hat mal wieder Spaß gemacht
 

Anhänge

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Die Tage schiebe ich nochmal mein ERN über den Stein um das Ergebniss zu untermauern.
Das hatte ich übrigens gemacht und habe drei traumhafte Rasuren mit dem Messer vollenden dürfen daumenh!

Und weil die so geil waren habe ich heute gleich mein Dorko für die nächste Woche vorbereitet.
Kleines Finish für die Schneide:
  • NSS 5K
  • NSS 10K
  • Tapewechsel
  • Ohzuku
  • 2 DZ Chromoxidriemen
-100 DZ Ölleder

IMG_2138.jpeg

Bin gespannt.
 
Heute habe ich mein Filarmonica 14 DT wie folgt geschärft:


_DSC0919 Kopie.jpg


  • Shapton Glass Stone HR 2000
  • Shapton Glass Stone HC 6000 --> hier hat der HHT schon hervorragend geklappt daumenh!
  • Nakayama Kiita Maruka angerieben mit Mejiro [目白] Nagura
  • Nakayama Kiita Maruka angerieben mit Tomo-Nagura
  • 50 DZ auf dem HEROLD 183J Juchtenleder.

_DSC0921.JPG
_DSC0928.JPG
 
Heute kam das neu erworbene Wicawa auf die Steine. Beim begutachten mit dem Mikroskop hatte ich nämlich einen kleinen Ausbruch entdeckt der beseitigt werden musste.
Die Schneide wurde mit Edding markiert und es kam eine Lage Tape drauf:

1000er Imanishi -> ca. 25DZ
Die Schneide wurde überall erfasst und der Ausbruch war bereits weg. Armhaare waren kein Problem mehr.
Leder und neues Tape:

6000er Imanishi -> ca. 30DZ
Die Schneide glänzte schon.
Neues Tape:

10000er Imanishi -> ca. 50DZ
Hochglanzpolierte Schneide

Grüner Thüringer leicht angerieben mit grün-gelben Thüringer -> ca. 50DZ
Zweite Lage Tape:

Ca. 30DZ nur mit Wasser und nochmal 30DZ mit Spüli.
HHT war kein Problem direkt vom Stein.

20DZ Leinen
80DZ Juchten
80DZ Latigo
80DZ Cordovan

HHT ca. 5cm vom Haltepunkt -> einwandfrei.

Messer lies sich wunderbar einfach schärfen und nahm eine tolle Schärfe ab. Rasur folgt später, ich bin gespannt daumenh!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch wieder einmal etwas gespielt.
3 Golddollar nach 08/15 Routine bis 12k und dann auf drei verschiedenen Finishern gefinisht.
1x Forelle
1x Fränkischer Wetzstein
1x Artaunon
Testrasur steht noch aus da ich heute die Messer bei meiner Frau vergessen habe.
Bin aber schon sehr gespannt da ich einen der Steine behalten darf (Tausch gegen einen Maxberg)
Da ich die Forelle selbst habe wird die Entscheidung zwischen dem Artaunon und dem Franke fallen, so blind tendiere ich zum Franke.
 
Ich habe auch wieder einmal etwas gespielt.
3 Golddollar nach 08/15 Routine bis 12k und dann auf drei verschiedenen Finishern gefinisht.
1x Forelle
1x Fränkischer Wetzstein
1x Artaunon
Testrasur steht noch aus da ich heute die Messer bei meiner Frau vergessen habe.
Bin aber schon sehr gespannt da ich einen der Steine behalten darf (Tausch gegen einen Maxberg)
Da ich die Forelle selbst habe wird die Entscheidung zwischen dem Artaunon und dem Franke fallen, so blind tendiere ich zum Franke.
Wo sind die Bilder??? So viel Text und nix Buntes! :flucht1
 
Ich weiß gar nicht, wo ich das unterbringen soll, was die letzten Tage angesagt war. Aber weil es mMn am meisten das Schärfen betrifft, kommt es mal hier rein.
Eigentlich bin ich ja durch mit dem Schärfen von Messern, weil ich einfach nicht allzu begabt dafür bin. Ich hatte aber mal wieder auf Youtube gestöbert und bin auf ein kurzes Video von Ulrik (Koraat) gestoßen. Er hat das Ganze ziemlich grob veranstaltet und das Schärfen ist auch nicht bis zum Schluß gezeigt. Seine Reihenfolge war folgendermaßen: der Start auf einem abgenutzten 600er, den er als 1000er einschätzt. Sehr grobe, druckvolle Züge und gezielt geführte Schübe zum Abschluß. Direkt danach mit der gleichen Vorgehensweise auf den 10000er (!) Naniwa. Danach laut seinen Angaben Paste und Leder. Ich dachte mir, so mach‘ ich das auch mal. Gesagt getan und nachdem die ersten beiden Messer einen hervorragenden Haartest ablieferten, kamen noch zwei an die Reihe. Insgesamt also meine Wacker Chevalier und Stoßer, sowie ein Le Grelot „Le Petit Coiffeur“ und ein L‘Espagnolette Trophèe. Pasten waren grün, rot und schwarz (40,30,30) und 80 DZ Latigo.

Rasiert wurde gestern und heute mit Chevalier und Le Grelot. Und es war erfreulich angenehm. Also für eine Messerrasur. An der Effektivität meiner General/Schick Kombi ist nicht zu rütteln, aber das ist eine andere Baustelle.

Die Messerchen sind also bei mir doch noch nicht so ganz Verfangenheit.

48D0E7CA-DB6A-41B6-AAFA-2BFD91B9E1C1.jpeg
 
...Video von Ulrik (Koraat): der Start auf einem abgenutzten 600er, den er als 1000er einschätzt. Sehr grobe, druckvolle Züge und gezielt geführte Schübe zum Abschluß. Direkt danach mit der gleichen Vorgehensweise auf den 10000er (!) Naniwa. Danach laut seinen Angaben Paste und Leder.

Genial!
 
Heute hatte ich zwei Neuzugänge der letzten Wochen zum ersten Mal auf den Steinen. Da bei beiden Messern noch keine Facette gesetzt war, wurde das komplette Programm durchlaufen.

Naniwa Pro 1k, 3k
Naniwa Goken Fuji 8k, Kagayaki 12k
Finish auf Nakayama mizu asagi
Abzug auf Shell cordovan

Das J.A. Hellberg hatte vor dem Schärfen bereits einen Schneidwinkel von 19° und wurde daher nicht noch zusätzlich getaped.

Bei dem J.B. hingegen war mit der derben Klinge und 15° Schneidwinkel von Beginn an eine Lage dickes Tape angesagt. Ab dem 12k habe ich noch eine weitere Lage Tape verwendet um eine zweite Facette zu Erzeugen.

Alles lief ganz problemlos und wurde mit einer klasse Rasur bestätigt.
_DSC2256.jpg
 
So langsam habe ich die Vermutung, dass ich in der Vergangenheit bei meinen Schärfbemühungen schlichtweg immer zu viel gemacht habe. In der Motivation es wirklich ganz genau hinzubekommen, kann es durchaus sein, dass ich mir mit zu viel Arbeiten auf dem Stein die Schneide regelmäßig wieder kaputt gemacht hatte. Ich bin mir da nicht sicher, aber der Verdacht erhärtet sich.

Jetzt habe ich mir meine beiden L‘Espagnolette noch einmal zu Gemüte geführt. Ebenfalls wieder nach der Methode, die Ulrik auf YouTube zeigt. Also lediglich ein grober Stein, um die Facette zu setzen, und ein feiner zum Polieren. Abschließend geht er noch kurz auf die grüne Paste und danach auf Leder, was er aber nicht zeigt. Mit dem Durchgang auf der Paste habe ich vor kurzem schon ganz gute Erfolge verzeichnen können, aber noch nicht das, was ich schon von anderen Schärfern erleben konnte. Und das Spitzenergebnis bleibt da auch dem GBB vorbehalten. Mein Ergebnis war aber auch schon nicht ganz schlecht.

Die L‘Espagnolette waren immer schon mit meine Liebsten, stellen sich beim Schärfen aber auch gerne mal ein wenig quer. Nun habe ich sie mit der „kurzen“ Methode behandelt, und den Pastengang auch noch weggelassen. Als Schritte sind also folgende übrig geblieben. Facette auf 1500 Shapton. Das habe ich allerdings sorgfältig ausgeführt, um sicher zu sein, dass da nichts vernachlässigt wird. Was da nicht passt, kommt bekanntermaßen später nicht mehr. Einen Streifen Isolierband kam auf den Rücken. Ich mache das ganz gerne, damit bei all den Schärfversuchen der Rücken nicht leidet. Dann einen zweiten Streifen Isolierband drauf, um einen Sekundärwinkel zu erzeugen. Ulrik wendet dies auch an, zumindest recht oft. Auf dem Video hat er sich in diesem Fall dagegen entschieden. Als nächstes direkt auf den 12000er Naniwa. Ganz leichte Schübe ohne jeglichen Druck. Lediglich genug, um den Kontakt der Schneide zum Stein zu gewährleisten. Zunächst vorsichtige 3er-Schübe, also eine Bahn auf dem Stein in drei kurze Abschnitte unterteilt. Nach vier Bahnen auf jeder Seite lief das Wasser schon die Klinge hoch. Danach nur noch zwei komplette, ebenfalls sehr vorsichtige komplette Bahnen und der Test am Arm. Mit aufgelegtem Rücken sind die Haare auf ganzer Schneide direkt von Stein weg ordentlich in der Gegend rumgeflogen. Danach noch je 50 mal auf Juchten und anschließend auf Latigo und der Haartest funktioniert sehr gut.

Ob das Ganze nun auch im Gesicht das gewünschte Ergebnis bringt, wird sich zeigen. Ich habe die Vermutung, dass es evtl. sanfter geht. Sollte es aber an sich ok sein, wird als nächstes als Polierstein der lila Waliser versucht.

Es könnte sein, dass ich dem „Schärfgeheimnis“, was es für mich in der Vergangenheit immer noch darstellte, ein Stückchen näher gekommen bin.

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Interessant. Das werde ich das nächste mal dann auch mal probieren. Aber das kann ein Weilchen dauern, im Moment ist mein bescheidenes Messerarsenal komplett geschärft.
 
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