Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Je nachdem wie sauber du vorher die Spitze bearbeitet hast, kann da schon der Finisher oder Prefinisher reichen. Rasierte die Spitze Armhaare wie der Rest der Klinge nach dem 1000er? Wenn nicht komplett neu aufbauen.

Im Zweifel siehe es als Übung für lächelnde Klingen und Schärfe das Messer komplett neu. Ich hatte ja auch meinen Schaff mit dem rundgeschliffenen Le Grelot. Der Stahl ist schon zäher als der eines gemeinen Solingers.
 
Wenn Du die vordere Partie nicht erwischt haben solltest, müsste das nach dem 1k unter der Lupe zu sehen gewesen sein. Wenn Du keine nutzt, würde ich das empfehlen.
Manche meiner Messer machens im hinteren Bereich der Facette nicht so, was ich dann nicht sooo wild finde, weil ich mit damit eher weniger rasiere - mit der vorderen Hälfte dann eben schon eher ;)
 
Den hinteren Bereich des Messers nutze ich mit Vorliebe fürs Kinn und einigen Stellen am Hals, weil ich da eine Bessere Führung habe. Die Spitze ist unerlässlich für die Oberlippenpartie quer. Ergo, das Messer muss auf der gesamten Schneide rasieren;)
 
Die Gesichtsgeometrie - wenn ich mich mit den letzten 2cm der Klinge am Kinn rasieren würde hätte ich wohl keine Nase mehr :D

Aber es stimmt ja schon - die ganze Klinge ist besser, nur muss das Messer auch wollen da angefasst zu werden ;)
 
Das Messer muss neu aufgebaut werden!
Es ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass bei einem, sagen wir über ¾ der Klinge gut bis sehr gutem Haartest ein insgesamt nur sehr mittelmäßiges bis unzufriedenstellendes Ergebnis in der Gründlichkeit herauskommt. Und das lag nicht nur an der Spitze. Das Messer war zwar brauchbar sanft, aber real im Gesicht nicht scharf, was der HHT mir nicht vermitteln konnte.
 
Das Messer muss neu aufgebaut werden!
Es ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass bei einem, sagen wir über ¾ der Klinge gut bis sehr gutem Haartest ein insgesamt nur sehr mittelmäßiges bis unzufriedenstellendes Ergebnis in der Gründlichkeit herauskommt. Und das lag nicht nur an der Spitze. Das Messer war zwar brauchbar sanft, aber real im Gesicht nicht scharf, was der HHT mir nicht vermitteln konnte.

Bezüglich HHT: Machst Du den nach üblicher Konvention, sprich Haarspitze auf "Halteseite"?
Dann würde ich raten es andersrum zu probieren und als Entscheidungskriterium für ein gutes Messer zu nutzen, d.h. Haarwurzel auf "Halteseite", weil meiner Beobachtung nach ausschließlich die sauber rasierenden beide Richtungen des HHT schaffen.

Schneide abstumpfen, mit 1k-2k rollende X züge mit stetigem Rückenkontakt, man kann ab und zu Schaukelstuhlzüge einstreuen.
Falls Du ohne Lupe arbeitest: Daumennageltest, d.h sämtliche Schneidenabschnitte sollten die Nageloberfläche beim Aufsetzen packen bzw sich einkeilen. Mit üblicher Steinfolge fortfahren.

Jetzt zum Üben eines der Fehlbestellungen aus der Anfangszeit benutzen: BB, Wit..x, Mon.Ren. usw. :lol

Viel Erfolg
 
Hi Matchbox,

Rasiermesser mit lächelnden Klingen
erfordern ein wenig mehr Geschicklichkeit als gerade Schneiden.
Das sind Handgriffe, wofür sich ein
Thread mit animierten Gifs lohnt, da jeder natürlich so seine eigene Weise entwickelt, das Messer über die Steine zu führen. Aber ich probiers gerne in Worten.

Schneide abstumpfen: Dazu ziehen wir die Rasiermesserschneide ein bis zweimal im Lot stehend über einen 1k Stein, z.b. an der Kante entlang ohne viel Druck, so daß die Klinge in allen Bereichen stumpf ist. Haben wir eine
lächelnde/bogenförmige Klinge, so müssen wir auch die Abstumpfbewegung bogenförmig machen.

Daumennageltest zur Schärfkontrolle beim Schliff ist bei 1k-4k sinnvoll. Dazu den Klingenbereich auf die Daumennagelfläche im Lot ohne Druck aufsetzen. Und jetzt wird gespürt ob die Klinge packt/sich einkeilt. Tut es das nicht, ist dieser Bereich stumpf und man kann die Klinge auf dem Nagel aufliegend etwas gleiten lassen. Ist der zu testende Bereich scharf, so bremst der Nagel den Gleitversuch.

Rollende X Züge: Hat man eine lächelnde Klinge zu schärfen, muss man Klingenbereiche schärfen. Mit einem rollenden X Zug wird bei einem Zug über den Stein die Schneide in allen Bereichen erfasst. Dazu beginnt der Rechtshänder mit der Verse des Messers rechts oben beim Stein. Die Spitze der Klinge ist erhöht und berührt den Stein nicht. Jetzt die Klinge vorraus das Messer den Stein entlang und gleichzeitig die rechte Hand heben, Rückenkontakt beibehalten, und unten am Stein angelangt muss nun die Spitze der Klinge Kontakt zum Stein und die Ferse etwas erhöht vom Stein sein.
Nun von unten beginnen das Messer wenden und nach oben den Rollzug machen. Um das X ist nun vollstandig.

Schaukelstuhl: Puh das geht nur mit Video. Im Prinzip rollendes X ohne Längsbewegung entlang des Steins.

Zum Üben eignen sich die zahlreichen Billigmesser aus Fernost. Es wäre Schade um die tollen Le Grelot von maranatha.
 
Zum Üben eignen sich die zahlreichen Billigmesser aus Fernost. Es wäre Schade um die tollen Le Grelot von maranatha.

Der hat doch genug davon :D

Danke für die Erläuterungen. Wenn ich ein Messer mit lächelnder Klinge schärfe, dann schiebe ich die Klinge immer in einer Halbkreisbewegung über den Stein, lasse jedoch den Rücken stets auf diesem. Deine Methode ist wohl eher etwas für Profis :)
 
Zum Üben eignen sich die zahlreichen Billigmesser aus Fernost. Es wäre Schade um die tollen Le Grelot von maranatha.

Der hat doch genug davon :D

Danke für die Erläuterungen. Wenn ich ein Messer mit lächelnder Klinge schärfe, dann schiebe ich die Klinge immer in einer Halbkreisbewegung über den Stein, lasse jedoch den Rücken stets auf diesem. Deine Methode ist wohl eher etwas für Profis :)

Gern geschehen! Wenn Du ein Messer zum Schärfen vorliegen hast, wo der Rücken bauchig ist, werden diese Rollbewegungen von Nutzen sein. Früh üben daumenh!. Es lohnt sich.
 
Zwei Messer mussten heute dran glauben.
Beide habe ich mit den "rollenden" Bewegungen von 1,5k Shapton, über 4k bis 8k geschliffen. Das vorher schon erwähnte Le Grelot "Le Petit Coiffeur" ging dann noch über den grauen Thüringer und 100x Hirsch. Es hat jetzt überall den HHT gut bis sehr gut bestanden, auch an der Spitze.
Das L'espagnolette "Trophée" ging dagegen über den kleinen gelb-grünen Thüringer und liefert einen sehr guten und sanften HHT ab.

Ich bin gespannt, erwarte aber vom Le Grelot noch nicht so viel. Den Naniwa 12k habe ich jetzt weggelassen, da ich irgendwie Schwierigkeiten mit ihm habe. Er "zerstört" mir regelmäßig die Schärfe, die ich bis dahin aufgebaut habe. Nach dem 8k habe ich normalerweise durchgehend einen guten HHT, der aber nach dem 12k weg ist. Egal wie lange oder kurz ich drauf bin. Direkt vom 8k auf einen anderen Finisher geht (momentan) besser.
 
@maranatha Wow das freut mich als
fieberhafter Beobachter Deiner Schärferfolge sehr, daß bei Dir nun die vorderen Klingenabschnitte beim Schärfen mitkommen. Falls nach einigen Rasuren der Kopf und die Ferse nachlassen, kann es am Abledern liegen, weil auch da wie beim Stein darauf zu achten ist, ob alle Klingenbereiche erfasst werden.
Ergänzend zu X-förmigen Zügen ist
die Warnung von @Senser in seiner Anleitung zu beachten, das bei ausschließlicher Ausführung von X-Zügen die Mitte der Klinge stets die meiste Abrasion erfährt, und so die Klinge nach wiederholtem Schärfen das Lächeln mehr und mehr verlieren kann oder gar konkav (Autsch) wird, insbesondere bei hohlgearbeiteten Steinen.

Bezüglich dem Misserfolg mit dem 12k tippe Ich darauf, daß der 12k einen oft verallgemeinert als Grat bezeichneten Bereich vorne an der Schneide erzeugt hat. Beim finalen Arbeiten auf den Feinssteinen ist dies sicher unerwünscht. Ein sicheres Indiz ist es, wenn ein Abziehen auf dem Handballen (bitte mit Köpfchen! ) direkt nach dem 12k so einen feinen Grat aufrichten kann, so dass der erneut HHT gelingt. Aber eine Rasur wird zu Reizungen führen, weil der Grat zu instabil ist. Der Gang aufs unbehandelte Abziehleder bricht den Grat zwar weg aber es verbleibt ein stumpfe Restklinge.
Ein Ausweg für Steine-Fans wäre ein zweiter Fasenwinkel durch eine (zusätzliche) Lage Tape wie von @Hellas in dem Thread:
Schneidfasenwinkel am Rasiermesser
empfohlen wird.
 
@Freischliff
Danke für den Zuspruch. Ich bin jedoch noch nicht ganz so enthusiastisch bevor ich nicht das Ergebnis im Gesicht gespürt habe.

Bezüglich des 12k habe ich in letzter Zeit ohne zweiten Fasenwinkel gearbeitet, vielleicht sollte ich das noch mal verfolgen. Die "Erfolge", die da anfangs bei mir zu verzeichnen waren, sprächen dafür. Aber ich hatte zuletzt mit Messern rasiert, die einfach traumhaft gut sind. Und @Rooty hat die ohne zweite Fase geschärft. Eben einfach so aus dem Können heraus. Es geht also. Dementsprechend versuchte ich in letzter Zeit einen Weg ohne den zusätzlichen "Aufwand" zu gehen, was zunächst einmal nicht so sehr von Erfolg gekrönt ist.

Ich werde anhand der Rasuren nächste Woche erfahren, ob das Ganze etwas geworden ist. Wenn nicht, wird weiter geübt. Ich habe Zeit, und Schritt für Schritt werde ich den für mich am besten gangbaren Weg finden. Für die jetzt geschärften Messer habe ich auf Grund des absolvierten HHT eher das Gefühl, dass sie ausreichend scharf sein werden, vermutlich die Angelegenheit aber nicht so sanft wie gewünscht ablaufen könnte.

Es ist insgesamt aber schon jetzt ein Jammern auf einem für mich recht hohem Niveau. Was bei mir an Schärfergebnissen heraus kommt, ist zum allergrößten Teil für eine Rasur brauchbar. Es ist jedoch hier wie woanders auch eben so, dass das Bessere des Guten Feind ist. Wenn man erlebt hat, wie traumhaft ein Messer rasieren kann, gibt man sich mit etwas, das ein wenig darunter einzuordnen ist nur schwerlich zufrieden. Auch, wenn es an sich schon recht gut ist.

Wir werden sehen! :)
 
Letztens hatte ich eine Neuerwerbung, ein ERN 1166 6/8, auf den Steinen, und irgendwas ging schief. Die Rasur war aus mir unerfindlichen Gründen mies. Nun ist heute Sonntag, ich hatte Zeit, und das bedeutet auf in die 2. Runde :)
Es gab NSS bis 12k, und anders als bei der vorigen Schärfung folgte ein kurzer Trockenduchgang in Form von 2 Strichen an der Backe. Das Ergebnis war einwandfrei und gab Anlass zur Hoffnung. Nix kaputt, nur wohl irgendwo unsauber beim ersten Mal gearbeitet.
Dann wollte ich einen draufsetzen und habe das Messer einige Male über den Llyn Idwal mit Öl und minimalem Druck geschickt. Mit dem Strich war es ziemlich OK, aber gegen den Strich am Hals ging eindeutig zuwenig.
Nach dem 12k eindeutig verschlimmbessert.
Nun mag es sein, dass ich einerseits falsch mit dem Idwal gearbeitet habe, oder andererseits der Stein doch nicht das von mir erhoffte Potential hat.
Tja, die 3. Runde wartet.
 
Also nun mische ich mich auch mal ein, zunächst mal eine saubere Führung auf dem Stein ist nicht wirklich leicht weil leute überlegt mal in welchen masslichen bereichen hier gearbeitet wird, ein minimal anderer druck sorgt schon für ein völlig anderes Ergebniss. Wobei die verteilung des sanften drucks auch genutzt werden kann um eher fertig oder vorschärfung zu erzeugen.
Ausserdem das verwendete Schleifmittel ist nicht unwichtig und jedes Schleifmittel verhällt sich anders, @sl der Gelbe belgische Brocken hat eben die eigenschaft das er durch seine granate und deren härte und besondere geometrie quasi keinen grat erzeugt, dies funktioniert allerdings nur bei sehr harten stählen gut. Die Naniwas sind sehr warscheinlich korrund, welche eine sehr scharfe geometrie haben und dadurch natürlich besseren abtrag leisten, allerdings auch mehr oder weniger tiefe kratzer mit starker gardbildung hervorrufen.
Meine persönlichen lieblingssteine sind im fertigbereich der GBB, der Escher und der Gelb grüne thüringer.
Wobei die Fertigkeiten des schärfens wesentlich wichtiger und gewinnbringender sind als der gewählte Stein.

Übrigens mache auch ich ab und an eine 2. Facette. und zwar dann wenn das messer eine relativ breite facette beim schärfen zeigt. Den das gewünschte Ergebniss ist eine scharfe schnitthaltige schneide und nicht eine perfekt polierte Facette, und mit zunehmender Flächenbreite dauert eben das feinstpolieren immer länger.

@maranatha vielen dank für die Löblichen worte.
 
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