Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Jetzt heißt herauszufinden, welchen Finisher ich bei welchem Messer wie einsetze, um die für mich passende Gesamtperformance zu erhalten. Dabei muß ich vor allem erst einmal lernen mit den Finishern nicht das bereits hergestellte wieder zu vernichten. Das ist mir bisher leider noch nicht so sehr gelungen.

Hallo @maranatha, ich denke, wir beschäftigen uns jetzt ähnlich lange mit der Schaffung unserer Messer. Ich habe für mich den Weg gewählt, nicht so viele unterschiedliche Steine auszuprobieren, sondern erst einmal mit einem Setup zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. MICH würde es im jetzigen Stadium eher nicht weiter bringen, mit verschiedenen steinen herum zu probieren.
 
Ich habe für mich den Weg gewählt, nicht so viele unterschiedliche Steine auszuprobieren, sondern erst einmal mit einem Setup zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.
daumenh!

Das ist auch der einzig richtige Weg, weil er am schnellsten zum Erfolg führt!
Der größte Fehler, den ein Anfänger machen kann, ist das ständige Wechseln bei den Steinen und Messern.
Das bringt nicht nur nichts, es ist sogar kontraproduktiv!
Es hatte schon seine guten Gründe, weshalb seinerzeit bei der preußischen Kavallerie die Rekruten im ersten Jahr das Pferd nicht wechseln durften. Erst als sie sattelfest waren, durften sie in den Sattel eines neuen Gauls steigen.
Und dieses Reglement aus des Alten Fritzen' s Zeiten kann man 1:1 auf Messer und Steine übertragen!
 
des Alten Fritzen' s Zeiten
Inhaltlich stimme ich zu, solange ich bei 8k Naniwa und anschließendem Pasten blieb, hatte ich prima Ergebnisse. Jetzt, beim Experimentieren mit den Walisern kommen die ersten Probleme.

... und noch was, der Apostroph beim Genitiv aus der Feder eines angehenden vergleichenden Literaten hat mich verwundert. Ich dachte immer, da käme kein Apostroph hin.:rolleyes:
 
Kurze Rückmeldung. Das Le Grelot von gestern hat ganz ausgezeichnet rasiert heute. Dass es scharf und gründlich sein würde, ließ sich schon erahnen. Es war aber ebenfalls unerwartet sanft. Zumindest mal diesem Le Grelot steht die Naniwa-Reihe mit dem 12k als Abschluss sehr gut zu Gesicht.
 
Jetzt heißt herauszufinden, welchen Finisher ich bei welchem Messer wie einsetze, um die für mich passende Gesamtperformance zu erhalten. Dabei muß ich vor allem erst einmal lernen mit den Finishern nicht das bereits hergestellte wieder zu vernichten. Das ist mir bisher leider noch nicht so sehr gelungen.

Jedes Messer, oder besser jedes Stahl, soll sein Finisher haben. Aber schwer heraus zu finden.
 
mit dem 1,5 Shapton die Facette vorher aufgebaut hatte. Lief alles bestens, bis zum Schluss kurz bevor die Slurry fast nur noch Wasser war urplötzlich das Unterlaufen der Klinge wegbrach. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon mit kaum noch Druck unterwegs, trotzdem war der Undercut auf einmal weg und ließ sich auch nicht wieder herstellen. Haartests auf dem Arm und mit Einzelhaar war nicht durchführbar, auch nicht nach erst 50x Latigo und danach weiteren 50 DZ. Vielleicht mache ich zu viel, sollte früher aufhören. Der Belgier jedenfalls bereitet mir nach wie vor die größten Schwierigkeiten.
@maranatha, danke für die präzise Beschreibung des Hergangs. Das Abreissen des Undercuts will zunächst verstanden werden. Meine
Hypothese:
Wie üblich bilden Rücken und Facette den Schneidwinkel. Kurz vor dem Abriss des Undercuts ist ein Extremzustand und zwar liegen Rücken und Facette sehr fein ausgeschliffen auf einem dünnen Wasserfilm. Wenig Druck und Schneide voraus wird immer ganz vorne abtragen bzw. polieren oder manchmal zum Abbrechen den Schneide führen. Jetzt kommt die überlegene Eigenschaft von vollhohlen Messern aus Solingen
zum tragen, die hier ihre Flexibilität in der Klinge haben und die können die Politur weiter annehmen statt vorne unkontrolliert abzubrechen.
Aber nochmals das ist alles Hypothese.

Mein Ratschlag für die nächste Schlacht, die Du mit dem Belgier gegen die Unschärfe des Franzosen führst: Den Punkt des Abrisses erahnen und vorher aufhören, denn Ich finde man muß Dillucot nicht weitermachen bis man klares Wasser hat. Dann auf Leinen 20x und Leder. Falls es nicht scharf genug ist geht man wieder auf den Belgier unter fließendem Wasserhahn ala Dr. Matt.

Das tolle ist doch: Es gibt viele Probleme mit Belgiern aber auch viele Lösungen. Das Licht am Ende des Tunnels ist eine Klinge, die hautfreundlich die Gesichtsbehaarung abräumt.

Wie @Rooty richtig schreibt. Alles Gefühlssache.
 
Also zu dem Gefühl muss ich noch was sagen, ich war viele Jahre lang Werkzeugmacher und in diesem Beruf arbeitet man sehr viel mit feilen diamatfeilen und verschiedenen poliersteinen. Übrigens auch mit welchen von naniwa. Bis ein Werkzeugmacher eine Form einigermaßen polieren kann so das sie nachher vom tuschierbild passt vergehen einige Jahre. Bis einige dieser Jungs entwickeln ein extremes fein gefühl so das sie genauer arbeiten wie jede Maschine diese nennt man dann feinläpper. Natürlich ist ein rasiermesser bei weitem nicht so schwer zu polieren wie eine ziehform oder gar ein innenhochdruck Werkzeug, da man eine Führung hat für das was man tut. Jedoch muss euch bewusst sein in welchem masslichen Bereich man hier arbeitet, weit unter einem hunderstel Millimeter. Und dies von Hand. Jedes noch so kleine ungefühl, ein Zug mit zu viel Druck oder alleine schon ein leichtes kippeln beeinflusst das Ergebnis.
Und auch zu dem Thema schleifmittel und Stahl kann ich euch etwas sagen. Mal sehen vielleicht schreibe ich hierzu zu den speziellen Eigenschaften mal einen Artikel hier. Wen es interessiert findet allerdings auch schon unter honning and grindig jede Menge wissen. Jedenfalls kann ich euch sagen Stahl und schleifmittel ist eine Sache für sich.
@maranatha, es ist total schön zu sehen wie deine Finger langsam gefühl bekommen für das was du tust. Als wir uns getroffen haben hattest du noch eine unsichere führung am Stein und nun scheinst du langsam zu fühlen was du tust. Zu deinen Franzosen, bedenke was ich dir zum Belgier gesagt hab und harte stähle. Granate sind hierfür hervorragend geeignet.
 
Moin,

nachdem ich mein neues gebrauchtes Wacker Old Sheffield vom Rost befreit und desinfiziert habe, ging es für ein paar Schübe auf meinen Thüringer.
Die Facette, von Bartisto gesetzt (von ihm habe ich das Messer nicht gekauft), sah schließlich noch gut aus.

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Je mehr Messer ich mit meinen beiden alten Thüringern finishe, desto weniger möchte ich andere Steine testen - höchstens noch mehr Thüringer :cool:

Die Rasur direkt vom Stein ins Gesicht war wie erwartet sehr angenehm.

Viele Grüße

Matchbox
 
Eine neue Schärferfahrung für mich.
Vorgeschichte ist, dass ich mein Oasis 6/8, das mittlerweile stark nachgelassen hat, vor drei Tagen mit 8k und 12k Naniwa quasi aufgefrischt hatte. Die Rasur vorgestern war durchaus ok, ausreichend gründlich, aber vor allem in Sachen Sanftheit, eigentlich in beiden Punkten, war Luft nach oben. Ich weiß was das Messer kann. Als es von @sl kam, nach belgischer Sitte geschärft, war es lange Zeit ein Träumchen. Das, was ich jetzt erhielt, war nicht wirklich schlecht, aber nicht vergleichbar mit dem, was ich kannte. Ich entschloss mich, daß Messer mit dem grauen Waliser zu behandeln. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Nach dem ersten Durchgang habe ich es gestern beiseite gelegt, und mit dem Hobel vollendet.

Jetzt habe seit ein paar Wochen einen Chromoxid Riemen von Jewgeni hier liegen, ihn aber noch nicht im Einsatz gehabt. Ich dachte mir, das wäre eine gute Gelegenheit, das Ding mal auszuprobieren. Gestern Abend 30x Cromox, 40xLatigo, heute morgen Rasur. Ich bin echt überrascht. Das Messer zeigt sich von seiner besten Seite. Sanft, scharf, gründlich. Mit jetzt wirklich wenig Aufwand. Ich meine, dass es eine geringfügig andere Schärfe ist als die belgische von sl, aber weit weg ist das nicht. Vor allem nicht schlechter, nur anders.

Das hat mich jetzt heute morgen doch nicht unerheblich begeistert.
 
Wie ich an anderer Stelle geschrieben habe, hat mir BastlWastl freundlicherweise drei Messer mit jeweils anderem Finisher geschärft, um für mich herauszufinden, welcher Finisher mir am besten liegt. Alle drei Messer sind so unglaublich gut geworden, dass ich seitdem schlicht keine Ambitionen hatte, selber ein Messer zu schärfen, da ich an dieses Niveau einfach nicht herankommen kann :(.

Gestern habe ich es dann aber doch nochmal probiert. Mein Bradrei kam zur Auffrischung auf den 8K King und danach - in Ermangelung feinerer Steine - auf Lappingfilm mit 1.0, 0.5 und 0.3 my. Als Finisher kam eine Forelle mit Öl zum Einsatz.

Das Messer kann nicht an die von BastlWastl geschärft en Messer heranreichen. Trotzdem bin ich recht zufrieden, da ich die Rasur doch als recht scharf und sanft empfunden habe. Mal sehen, wie es sich entwickelt.
 
@maranatha Meinst Du mit dem "grauen Waliser" den Stein, der als 15k angegeben ist?
Wenn Ja, dann glaube ich, wir machen da gerade die gleichen Erfahrungen. Mit diesem 15k Waliser aus dem 3 Steine Paket habe ich bisher noch kein akzeptables Resultat erreicht. Wenn ich allerdings im Anschluß Paste verwende ist das Ergebnis einwandfrei. Eine Erklärung warum es "ab Stein" nichts wird, habe ich noch(!) nicht. Aber ich versuche mich immer mal wieder daran.

Das hat mich jetzt heute morgen doch nicht unerheblich begeistert.
Glückwunsch, da freue ich mich mit.:)
 
Jetzt habe seit ein paar Wochen einen Chromoxid Riemen von Jewgeni hier liegen, ihn aber noch nicht im Einsatz gehabt. Ich dachte mir, das wäre eine gute Gelegenheit, das Ding mal auszuprobieren. Gestern Abend 30x Cromox, 40xLatigo, heute morgen Rasur. Ich bin echt überrascht. Das Messer zeigt sich von seiner besten Seite. Sanft, scharf, gründlich. Mit jetzt wirklich wenig Aufwand. Ich meine, dass es eine geringfügig andere Schärfe ist als die belgische von sl, aber weit weg ist das nicht. Vor allem nicht schlechter, nur anders.

Das hat mich jetzt heute morgen doch nicht unerheblich begeistert.
Willkommen im Club der "Pasteure"! daumenh!
Ja, ja, die viel gescholtenen Pasten, auf die so mancher Steinpurist oft nur mit Ekel herabsieht und gleichzeitig dummes Zeug über sie verbreitet (meist ohne sie je selbst verwendet zu haben!), können halt doch weit mehr, als ihnen oftmals zugetraut wird. Nämlich ein Messer mit geringstem Aufwand so "sanft, scharf (und) gründlich" zu machen, dass es sich "von seiner besten Seite" zeigt...
 
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