Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Wieder einmal in Nachtarbeit, diesmal aber für mich selbst, und zwar ein neues Erbe 5/8.
Das Messer kam - wie für Erbe allgemein von @Alvaro hier schon irgendwo vermeldet - mit einer brauchbaren Rasurschärfe, die aber doch nicht so war, dass ich mich damit rasieren wollte. Also galt es, die Werksschärfe zu veredeln. Dies geschah wie folgt:

Translucent Arkansas (60 x) - Tony Miller Flachsriemen (30 x) - Jende Nano Cloth Bench Strop behandelt mit Ken Schwartz Diamantspray 0,25µ (10 x) - Jende Nano Cloth Bench Strop behandelt mit Ken Schwartz Diamantspray 0,125 µ (4 x) - XXL Eigenbauhängeriemen Yakleder (100 x).

Ergebnis: Der Haartest wurde durchgehend, unverzüglich und vollkommen lautlos auf ca. 4 cm bestanden. Und trotz dieser Megaschärfe zeigte sich das Messer, wie ein paar Probezüge zeigten, sanft wie ein Lämmchen. Gelobt sei der Diamant....:D
 
@EasyRider, reinigst Du zwischen Arkansas und Flachsriemen das Messer ?
Ich habe das Gefühl, daß die Riemenarbeit einen noch sauberen Charakter zeigt, wenn man das Messer mit Warmwasser, Seife und Handballenzügen vorreinigt. Besonders bei hellen Riemen sowie auf Vinyl merkt man wieviel vom ungereinigten Messer an Zeug abgerieben wird und sich im Riemen verewigt und vermutlich auch als Abrasivum wirkend auf dem Riemen verbleibt.
 
Ich habe beschlossen, meine Messer zukünftig ohne abgeklebten Rücken zu schärfen. Da der Schleifwinkel kleiner wird, müsste auch das Messer schärfer werden. Mein GD 66 musste dafür heute schon herhalten, komplett vom Facettesetzen bis zum Finish. Bei der anschliessenden Rasur war ich auch der Meinung, dass das was gebracht hat. Bei den derben Messern bin ich mir nicht sicher, ob das so ein guter Plan. Was meint ihr dazu?
 
Nun ja, ich war früher auch kein Freund des Abklebens, weil mir der Abrieb vom Tape auf den Stein auf den Driss ging. Seit dem ich das sehr reibfeste 3M Outdoor Klebeband benutze (muss man auch längs in der mitte durchschneiden, weil es mit 5cm schon recht breit ist) ist das aber kein Thema mehr und ich stelle fest, dass ich mit ableben ein wesentlich bessere und vor allem standfestere Schneide bekomme als ohne.

Beim Gold Dollar ist es eigentlich egal (wobei auch das bei einem Finsih mit einer Lage Tape dazugewinnt). Aber wenn man bessere Messer, gar mit Zierrücken oder Vergoldungen hat, würde ich mir heute den Rücken nicht mehr dünn und die Schneide breit schleifen wollen. Bei derben Messern würde ich unbedingt abkleben. Korrat klebt sogar doppelt ab (erste Lage zum Schärfen und dann noch mal zum Finisch eine weitere Laage Tesa Outdoortape drauf).
 
Also ich benutze auch ein robustes Tape. Da bleibt auch nichts auf dem Stein. Meine Messer haben alle einen glatten Rücken (bis auf ein Messer) Aber das mit der standfesteren Schneide durch Abkleben habe ich mir auch schon überlegt. Na ja und bei den Derben war ich mir selbst nicht sicher. Mein GD 66 ist ja zum spielen da.:happy
 
Schau doch mal in der Tabelle nach (hab ich nicht so etwas im Kopf), oder rechne aus was eine Lage Tape am Winkel ausmacht.
Das Tape (normales Iso Band)ist etwa 0,06mm dick mal 2 macht etwa 0,12mm, und dann ist es eine Frage der Breite des Messers.
 
Ein neues Robert Klaas „Buffalo“ 5/8, bei dem es galt, die Auslieferungsschärfe zu reanimieren. Und dies geschah so:

Klinge doppelt abgeklebt ---> 60 x über den Translucent Arkansas ---> 50 x über den mit schwarzer Paste behandelten Sicherheitsgurt (Durchhang ca. 1cm) ---> 60 x über die Polywebseite des Portland Strops ---> 80 x über die Lederseite (English Bridle) des Portland Strops.

Ergebnis: Haartest durchgehend auf ca. 2,5 cm bestanden. Wobei das Haar sofort gegriffen und lautlos gekappt wurde.
 
Abkleben oder nicht, da werden sich immer die Geister scheiden.Aust und Wacker kleben so gut wie nie ab,Koraat immer .Es gibt Messer da ist es meiner Meinung ein muss abzukleben bei Vollhohlen mit einem Winkel von nur ca 12 Grad sollte mann gar doppelt abkleben um vorne an der Schneide mehr Stabilität zu bekommen.Das kann aber von Messer zu Messer sehr unterschiedlich sein und die Entscheidung abkleben oder nicht bedarf einiges an Erfahrung, ich selbst bin mir auch da nicht immer ganz sicher und noch in der Findungsphase.
 
Ich habe beschlossen, meine Messer zukünftig ohne abgeklebten Rücken zu schärfen. Da der Schleifwinkel kleiner wird, müsste auch das Messer schärfer werden. Mein GD 66 musste dafür heute schon herhalten, komplett vom Facettesetzen bis zum Finish. Bei der anschliessenden Rasur war ich auch der Meinung, dass das was gebracht hat. Bei den derben Messern bin ich mir nicht sicher, ob das so ein guter Plan. Was meint ihr dazu?

Meine Vermessung des Schneidenwinkels bei meinem GD 66 Exemplar ergibt klingenmittig robuste 17.5 Grad
bei Rückenstärke 5.4 mm und Klingenbreite 17.7mm und muss definitiv nicht durch Tapen erhöht werden.
Allerdings ist zusätzliches Tapen zum Finish gewiss eine feine Sache,
wie ich schon an Messern, die mir @Matchbox gefinisht hatte, feststellen durfte.
Also meiner Meinung nach ist es quasi fahrlässig es beim Finish nicht zu tun.
Zumal die Facette (Bildmarkierung B) doch recht breit mit gemessenen 0.5mm ist und lange Polierphasen zur Folge hätte.

Man hat also etwas Reserve, um den Rücken runterzuschleifen, z.b. um Verwindungen rauszunehmen oder
um die Schneidenlinie zu begradigen, falls man Fan von geraden Schneiden ist.
Schließlich hat zum Kopf hin die Rückenlinie (Bildmarkierung A) einen Buckel, der gewiss mit der Kopfabrundung (Bildmarkierung E)
zusammenhängt. Getreu der Regel:

"Die Form des Rückens bestimmt die Form der Schneide"



@Radiator, Ich würde aber bei kritischen Messern mit Schneidenwinkel unter 15 oder 14 Grad mit dem Tapeverzicht vorsichtig sein.
Diese neigen oft sehr zu Ausbrüchen beim Schärfen und machen nicht viele Rasuren mit, wenn der Stahl nicht in Ordnung ist oder
kein 2.Winkel dran ist oder ein gotischer Bogen angepastet wurde. Also erstmal Durchmessen und Nachschauen
unter der Tabelle:
https://forum-der-rasur.de/forum/threads/winkel-der-facette-eines-rasiermessers-berechnen.2056/
 

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@Freischliff
Schöner Beitrag, aber kurze Fragen dazu

a) Hast du den Winkel wirklich nachgemessen, oder nachgerechnet?
b) Ist das Messer neu, oder ein bereits geschärftes Messer?

Ich frage deswegen nach weil bei neuen GD Messern der Winkel wirklich nicht stimmt.
Nach meinen Erfahrungen ist er deutlich größer wie der der sich durch die Nachbearbeitung ergibt.
 
@Radiator
Nein
Ich klebe normal mit einer Lage ab.
"Nachbearbeitung" bezieht sich auf den neu Aufbau der Facette

Wenn man die Facette mit "Edding" "anmalt" und dann auf die Steine geht sieht man (zumindest war das bei mir so), dass zuerst einmal am Facettenbereich Richtung Rücken Material abgenommen wird.
Erst nach etlichen Zügen ist die Facette bis zur Spitze "durch geschärft".
Gerade im hinteren Bereich ist der Winkel oft noch größer, dort dauer es länger.
 
@Alvaro,

Den Winkel habe ich nicht nachgemessen aber ich habe eine Schmiege und da kommt raus: 20 Grad ungefähr,
wobei das nicht genauer sein kann als mit dem Messschieber die Schneidenhypothenuse und Rückenstärke zu
bestimmen und nach der Sinus-Formel wie im Thread von @dirk zu berechnen.

zu b.) Ja das Messer ist neu und unbearbeitet, zum Pastenexperiment.

Was hast Du etwa für Rückenstärken und Schneidbreiten/hypothenusen ?
 
@Freischliff

hab ich nie nachgemessen, es fällt mir nur auf, dass die Auflagepunkte, die zur Berechnung des Winkels ja zum einen der Rücken, zum anderen die Spitze der Schneide sein müsste, nicht stimmen.
Bei allen Messern ist der zweite Auflagepunkt der Facette nicht die Spitze sondern der Punkt an dem die Facette in den Wall übergeht.
Bedeutet, dass die Facette einen größeren Winkel hat wie der errechnete Winkel aus Breite der Klinge und Breite des Rückens.


Gerade mal 2 nachgemessen.
Rückenbreite 5,4mm Klingenbreite 18,9mm
5,4mm 18,5mm

(Nach der Bearbeitung)
 
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