Forum der Rasur

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Heute habe ich ein Messer geschärft...

Viel zu rauh und rupfig. Die Haut ist da, wo das Messer rasuert hat gereizt.
Du kannst mal versuchen auf der Fliese mit Schleim zu arbeiten. Die Schleifpartikeln im Schleim „entschärfen“ die aggressive Schneidkante.
Dann langsam verdünnen und auf Wasser finishen, um die Schärfe wieder herauszuholen.
Die Fliese, zumindest betrifft es mein Exemplar, gibt ein sehr gutes Feedback, wann du jeweils weiter verdünnen kannst.

Ist nur mal eine Anregung ;)
 
90 DZ auf dem Alvaro Grey Slate sind, denke ich, zu viel. 20-30 sind bei mir schon mehr als ausreichend. Ich neige dazu, beim Schärfen zwischendurch immer mal Arm- oder Beinhaare zu rasieren, um gelegentlich zu checken wie sich die Klinge so macht.
Denke vielleicht auch daran, mit zunehmender Zeit auf einem Stein auch den Druck merklich zu verringern.
 
Nicht heute, sondern schon gestern, habe ich das letztens erworbene Schulze nochmals von Grund auf geschärft, da ich noch einige kleine Mikroausbrüche auf der Schneide mit der Lupe entdeckte. Diese sind mir beim ersten Schärfen entgangen, da ich nur den Armhaartest nach dem 800er gemacht habe und die weiteren Steine, das gefühlt gewünschte Ergebnis brachten.

Gefinisht hatte ich auf dem Escher, und die folgende Rasur war gut, wobei im Moment jede Rasur besser als die vorherige wird, da ich noch in der Entdeckerphase bin.

Nun ja, gestern also nochmal die gesamte Prozedur mit Armhaartest und diesmal auch mit der Lupe, um auch die letzten Ausbrüche zu beseitigen.

Gefinisht habe ich wieder auf dem Escher, und da ich z. Z. viel experimentiere, habe ich nach einigen Längsschüben und Haartest wieder mal kleine kreisende Bewegungen auf dem Stein gemacht. Die kreisenden Bewegungen habe ich nur mit dem Gewicht des Messers durchgeführt und immer darauf geachtet, dass der jeweilige Abschnitt der Schneide immer aufliegt. Hierdurch wurde der Haartest nochmals besser, was ich vor einiger Zeit schon mal feststellte.

Da ich bei den kleinen kreisenden Bewegungen mit ø ca. 5mm nur einen kleinen Abschnitt des Steins nutzte, kam ich auf die Idee, diese Art des Schärfens mal auf meinem Anreiber zu testen. Dieser ist eine kleine Ecke aus der bekannten @Alvaro Fliese, den ich mangels Alternativen als Anreiber bisher für alle Steine (künstliche, GBB und Thüringer) nutze.
Das Ergebnis war ein noch besserer Haartest.
Das wollte ich natürlich gleich nochmal überprüfen, und bin ich wieder auf den Thüringer mit Längsschüben, danach kreisende Bewegungen auf dem Thüringer und der Gray Slate. Der Haartest fiel mit jedem Schritt besser aus.

Die Rasur heute war wieder gut bzw. wieder mal eine Verbesserung, allerdings kann ich nicht sagen, ob das jetzt am speziellen Finish mit der Fliese und der besseren Schärfe lag oder nur meiner fortschreitenden (Rasur-) Übung zuzuschreiben ist. Im Moment ist eine Rasur gut, wenn das Messer scharf ist und rasiert und ich optisch glatt bin. Ob das nun eine aggressive oder sanfte Schärfe ist, kann ich noch nicht unterscheiden, da ich gleichzeitig sehr viel mit der Technik / dem Handling experimentiere.

Jetzt weiß ich auch, dass Schärfe nicht alles ist, aber mich würde trotzdem interessieren, ob das nur meine Erfahrungen sind, was die höhere Schärfe mit der Fliese angeht und vor allem, ob irgendwas gegen die kleinen kreisenden Bewegungen zum Abschluss auf dem Finisher spricht. Eventuell ist es ja auch nur mangelnde Technik bei den Längsschüben, die bei mir eine geringere Schärfe hinterlässt.
Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass ich bei dieser Vorgehensweise den Druck, das Aufliegen der Klinge auf dem Stein und auch das Feedback des Steins besser kontrollieren kann bzw. wahrnehme.

Und weil ich mich auch immer über Bilder freue, hier meine diesmalige Ausrüstung:
IMG_20201207_132028.jpg
 
Bei mir liegt der Grund für die kreisenden Bewegungen vor allem darin, dass ich mich bei den Längsschüben auf dem schmalen Thüringer (20x4,5) immer wieder dabei ertappe, dass die Klinge wegkippt oder ich die Schneide anhebe. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich bei den Längsschüben, wenn der Stein auf dem Tisch liegt, zuviel Druck ausübe. Wenn ich den Stein in der Hand halte und Längsschübe mache, kann ich zwar besser den Druck kontrollieren, aber das Wegkippen und Anheben wird häufiger. Wenn ich kurze kreisende Bewegungungen mache, habe ich alles besser unter Kontrolle.
 
ob irgendwas gegen die kleinen kreisenden Bewegungen zum Abschluss auf dem Finisher spricht.
Heute wird meist von geraden Bewegungen in Richtung der Facette gesprochen.
Ob das das einzig wahre ist glaube ich nicht.
Wenn man in den älteren Foren liest findet man durchaus auch immer wieder kreisende Bewegungen.
Selbst das planen der Steine darf diskutiert werden.
Meist macht man so als ob ein planer Stein alles ist, @Philipp78 beweist das Gegenteil.
Letztendlich ist einzig das Ziel das Ziel.
Wenn das Messer am Ende scharf ist ist alles in Ordnung.
Wir machen uns zu viel Gedanken über den Weg zum Ziel.
Stahl, als tote Materie, wird nicht merken mit welchem Stein, Paste, Riemen..... er bearbeitet wurde
Wenn die Rasur positiv verläuft ist es letztendlich dem Messer und auch der Haut egal wie das erreicht wurde.
Warum bzw welcher Unterschied wie erreicht wird, und wie dieser empfunden wird, darüber dürfen wir aber gerne "streiten", obwohl das sicherlich zu nichts führen wird da es "Geschmacksache" ist, und über Geschmack kann man letztlich nicht streiten wie wir wissen.
 
Selbst das planen der Steine darf diskutiert werden.
Der Gedanke ist mir heute morgen auch gekommen: Wenn man sich so manch einen alten Schleifstein der in der Bucht angeboten wird anschaut, gewinnt man den Eindruck der wurde über Jahrzehnte nicht geplant. Nichts desto trotz wurden die Steine offenkundig intensiv genutzt, sonst würden sie ja nicht so aussehen.
Schon komisch, worüber unsereins sich morgens so den Kopf zerbricht..
 
Wenn man sich so manch einen alten Schleifstein der in der Bucht angeboten wird anschaut, gewinnt man den Eindruck der wurde über Jahrzehnte nicht geplant. Nichts desto trotz wurden die Steine offenkundig intensiv genutzt, sonst würden sie ja nicht so aussehen.
GENAU.
Und mit Sicherheit haben die Besitzer ihr Ziel erreicht.
 
Selbst das planen der Steine darf diskutiert werden.
Meist macht man so als ob ein planer Stein alles ist, @Philipp78 beweist das Gegenteil.
Letztendlich ist einzig das Ziel das Ziel

In meiner kleinen Schärfwelt darf jeder Stein auf der Achse perpendicular zur Schubrichtung des Messers beliebig konvex (= Absenkung zu den Rändern hin haben) sein.
Und in der Achse der Schubrichtung darf jeder jeweils feinere Stein immer mehr konkav (= eine Absenkung zur Mitte hin haben) sein als der vorhergehende.

Wenn man sich so manch einen alten Schleifstein der in der Bucht angeboten wird anschaut, gewinnt man den Eindruck der wurde über Jahrzehnte nicht geplant. Nichts desto trotz wurden die Steine offenkundig intensiv genutzt, sonst würden sie ja nicht so aussehen

Ja, früher hat man wohl nicht immer den Luxus gehabt, eine halbe Stein-Bataillon im Schrank zu haben, so mussten die Steine auch nicht aufeinander abgestimmt werden. Man hat wohl eher einen kleinen Set eigener Rasiermessern gehabt, welches man, nach vielleicht einmaligem Facettensetzen, nur noch auf einem Finisher aufgefrischt hat, eben für Jahrzehnte (So hat jedenfalls mein Opa gemacht). Wenn sich so der Stein langsam abnutzt (typischerweise entwickelt sich eine Delle in der Mitte des Steins), passt auch die Geometrie der Messer ebenso langsam daran an. Damit bleibt dieses kleine System stets auf sich selbst abgestimmt.
Selbst wenn man den Facetten-Setzer ab und an eingesetzt hatte, ist dies deutlich seltener passiert als das Auffrischen auf dem Finisher, dann nutzte sich die Oberfläche des Facettensetzer weniger ab und hatte damit eine weniger konkave Oberfläche (in Schübrichtung). Auch das fügt sich zu dem rest des Systems an.

Deutlich schwieriger wird es, wenn man schon 2 Finisher zur Auswahl hat.Ein Finisher mit einer kleineren Abnutzung wird beim Auffrischen eines Rasiermessers, das früher auf einem mehr „ausgelutschten“ Stein gefinisht wurde, eventuell nicht die absolute Schneidkante erreichen. Eine der Methoden, um dieses Risiko zu minimieren, ist ein möglichst genaues Abrichten der Steine ;)
 
Wie ich schon mal geschrieben habe besitze ich nur 2 DTM 600/ 1200 und einen 3000/ 10000 Finisher als Kombistein und das reicht mir vollkommen.
Wann ich die letzte Facette gesetzt habe weiss ich schon gar nicht mehr.
Aber ab und an ein paar Züge auf dem 10000er sollten erlaubt sein, die 3000er Seite kommt selten zu Einsatzt.So bleiben alle meine Messer auf Top schärfe und der Materialabtrag ist marginal.
 
Ich würde die Aussage mal mit einem eindeutigen "Jein" beantworten.
Klar war früher die Behandlung der Messer eine ganz andere. Aber früher war das Rasiermesser auch nur Mittel zum Zweck. Heute ist es für uns eher ein Luxusgut oder Genussmittel (im weiteren Sinne).
Solchen Sachen lässt man eine ganz andere Pflege und Behandlung zugute kommen, als früher den Gebrauchsgegenständen. Denn mal ehrlich, wer hat seinen Systemi vor der "Erleuchtung" so gehegt und gepflegt, wie wir es heute mit unseren Hobeln tun?
Und Sachen, die wir lieben, behandeln wir anders, als einfache Gebrauchsgegenstände. Und dann wird eben mehr darauf geachtet, dass der Stein plan ist und die Klinge gerade bleibt. Früher ging es darum, dass die Klinge scharf ist. Und das klappt auch mit einem ausgeschiffenen Stein.
 
früher war das Rasiermesser auch nur Mittel zum Zweck. Heute ist es für uns eher ein Luxusgut oder Genussmittel (im weiteren Sinne).
Solchen Sachen lässt man eine ganz andere Pflege und Behandlung zugute kommen, als früher den Gebrauchsgegenständen
Ganz genau, ich wollte mit meiner Aussage auch keinerlei den heutigen Umgang bewerten, sondern den Unterscheiden ME aufzeigen :)
Hab selbst inzwischen mehr Steine, als für mich gut ist und, wie ich es schon wo anders gepostet hab, wenn mein Opa sehen würde, wie ich Rasiermesser schärfe, würde er mich „Korinthenkacker“ beschimpfen und mir einen Vogel zeigen :D
 
Ein altes 5/8“ „ King Cutter“, nach dem Baumlogo zu urteilen zwischen ~ 1924-1935 entstanden. Musste erst noch etwas „Patina“ und ein paar Ausbrüche entfernen. Lies sich erstaunlich easy schärfen, hat sich richtig in die Steine gebissen;)
Wird morgen eingeweiht rasierensmilie:p
 
....... und vor allem, ob irgendwas gegen die kleinen kreisenden Bewegungen zum Abschluss auf dem Finisher spricht. Eventuell ist es ja auch nur mangelnde Technik bei den Längsschüben, die bei mir eine geringere Schärfe hinterlässt. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass ich bei dieser Vorgehensweise den Druck, das Aufliegen der Klinge auf dem Stein und auch das Feedback des Steins besser kontrollieren kann bzw. wahrnehme....

Aus meiner Sicht ist alles erlaubt was Dir den Spass an der Rasur vergrößert. Weil ich es auch mal wissen wollte, habe ich mir mal den Spaß gemacht und das ausprobiert und wiederholt dasselbe Messer auf verschiedene Weisen abgezogen. Ich müsste lügen, wenn ich sage, daß da ein Unterschied spürbar gewesen wäre. Auf die Idee kam ich durch ein Video (das zeigt auch die kleinen Spiralen). Ich habe zwar keinen Thüringer, aber das kann man auch mit einem anderen Stein versuchen.

Auch wenn ich, glaub' ich, den Link zu diesem Video schon einmal gepostet habe, tue ich es nocheinmal: Possible Touch-Up strokes at "razorlovestones"

Allgemein kann man Steinefans den ganzen YT Kanal zum Anschauen empfehlen.
 
Danke für die Antworten. Sie ermuntern mich, das weiter zu verbessern, was ich schon einigermaßen kann und mir leichter fällt.
Dann kann ich ja meinen Escher doch zersägen und habe dann vier Finisher. :flucht1
 
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