Monoi de Tahiti
Aus der wirklich hübsch gestalteten Dose entsteigt ein Duft der mich an Urlaub, Strandcafés und Seele baumeln lassen erinnert. Beziehungsweise lässt mich der Duft daran denken all das wieder tun zu wollen.
Dieser noble Otter schmeichelt der Nase mit einem toll cremigem und warmem Aroma, das ich schon hier als gelungen und sexy Bereichen möchte.
Angenehme Vanille und herrlich florale Noten der Tiraré starten den Duft und bilden mit dem "dunklen" Sandelholz zusammen das was ich hauptsächlich vom wohlriechenden Bouquet wahrnehme.
Was genau ich mit dunkel, hell, warm oder kalt meine möchte ich kurz erörtert, denn erst während ich dies hier schrieb habe ich die passenden Worte für meine Gedanken gefunden.
Zitrusdüfte sind z.B. klassisch helle/warme/leichte Düfte, die für meine Wahrnehmung in der einen Sekunde da und zur nächsten weg sind.
Einige duften mit diesem Phänomen vertraut sein, ich denke da besonders an diverse Zitrus lastige AS, die mitunter innerhalb von 5 Minuten aus der eigenen Sinneswahrnehmung verschwinden können.
Hölzer, und speziell Sandelholz und Oud sind gute Beispiele der Kategorie warm, schwer, dunkel. Denn im Gegensatz zu Zitrusnoten durchlaufen diese Aromen in meiner Nase einen deutlich zu erkennenden Wandel der sich über mehrere Stunden entfaltet.
Diesen Wandel zu beschreiben ist mir leider nicht möglich, da er sich zu komplex verhält. Und am Ende riecht es wie Sandelholz und irgendwie auch nicht mehr, ganz, ganz schwer zu beschreiben.
Dennoch hoffe ich, dass meine kleine Erklärung euch einen besseren Einblick darin gibt, was ich von mir gebe, wenn ich euch das gerochene beschreibe.
Zurück zum Duft,
nebst Limette und Kokosnuss bildet Ingwer die letzte Komponente des Aromas der Monoi de Tahiti, was eine gewisse, aber angenehme süße verleiht. Ingwer und Limette erkenne ich unterschwellig und sind während der Nutzung der Seife für mich nicht mehr präsent, die Kokosnuss glänzt für mich durch ihre völlige Abwesenheit, was dem Duft keinen Abbruch tut. Im Gegenteil ich bin ehrlich gesagt froh darüber, denn der Typische Kokosduft in solchen Produkten ist mir eher ein Dorn im Auge als eine Freude.
Oft sind mir solche "karibische" Düfte aufgrund der Kokosnuss zu feminin oder süß. Obwohl es da einige Ausnahmen gibt, wie z.B. die A&E St. Barts. Meinem Empfinden nach macht aber gerade das Fehlen der Kokosnuss diesen Duft wie beschrieben einfach nur sexy und sinnlich. Leichte parallelen zur PAA Coconut Oud lassen sich erkennen, denn beide strahlen eine gewisse Eleganz und Gelassenheit aus. Eine Eigenschaft die ich eher vor Dupes bekannter EDP in Form von AS/RS kenne und schätze.
Weswegen ich diesen Duft als Date Night tauglich bezeichnen würde, angenehmer nicht überfordernder und erdrückender Duft der dennoch gut wahrnehmbar ist.
Auf kurz oder lang wird wohl das passende AS einziehen.
Eine wirklich hervorragende Komposition die sich der Nase hier bietet und ein echter Allrounder oder besser year-rounder ist, denn der Duft passt sehr gut in den Sommer, aber auch in den Herbst und Winter wo ich ihn persönlich lieber habe.
Ein voluminöser Schaum ließ sich trotz hartem Wasser im Handumdrehen aufschlagen und ergab den von mir so favorisierten festen Schaum der einen beim Auftragen wie den Weihnachtsmann aussehen lässt.
Das empfundene Hautgefühl zwischen und nach den Durchgängen ist ebenfalls auf hohen Niveau.
Nach vielen Querelen und dem gesamten Abverkauf meiner A&E Sammlung habe ich nun neben PAA einen weiteren Top Artisan der alle mir wichtigen Eigenschaften einer guten RS vereint. Ein absoluter Glücksgriff, denn diese RS hatte ich mir alleine aufgrund der tollen Dose und des Duftprofils geholt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit Noble Otter steht die Logbook auf dem Wunschzettel, ein Duft von dem ich mir viel verspreche, und von dem ich euch hoffentlich bald mehr erzählen kann.