Forum der Rasur

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Rasiermesser des 18. und frühen 19. Jahrhunderts

Ich habe hier auch noch ein altes John Elliot‘s Patent Frame Back .
Interessant ist der Verlauf der Klinge und auch , dass das Messer keine Hohlung aufweist.Der Keil ist aus Blei und das Heft aus Horn.
Ich habe das Messer so bekommen und es bisher noch nicht geschärft. Man müsste dem Messer mehr als 6 Lagen Tape verpassen , oder es beim schärfen anheben.
Wenn jemand sich dies zutraut ( und Erfahrung hat ) , gebe ich es gerne in kündige Hände.Ich würde es gerne in meine Rasuren aufnehmen.

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Man müsste dem Messer mehr als 6 Lagen Tape verpassen , oder es beim schärfen anheben.
Alternativ könnte man ein Messingröhrchen mit entsprechendem Durchmesser mit dem Dremel der Länge nach aufschneiden und an den Rücken löten.

Ich habe mal vor ein paar Jahren ein billiges Damast-Rasiermesser gekauft, das auch keinen wirklichen Rücken hat. Das wollte ich bei diesem Messer auch schon umsetzen; aber wie immer kommen einem so viel andere Sachen dazwischen, das ich es bis jetzt noch nicht geschafft habe. Wird aber definitiv kommen…
 
Wenn da mal nicht die Härtung verloren geht.
Kann man verhindern. Die Schneide ausreichend hoch mit feuchten Tüchern vor Überhitzung schützen und nur punktuell erhitzen und nicht die ganze Klinge zum glühen bringen. Wenn man weiß, was man macht, ist das kein Problem.
 
Alternativ könnte man ein Messingröhrchen mit entsprechendem Durchmesser mit dem Dremel der Länge nach aufschneiden und an den Rücken löten.
Original war dieses "Röhrchen" (wohl eher in Stahl als in Messing - und wenn in Messing, dann vernickelt) auch mal auf der abgesetzten Rückenpartie drauf, allerdings nur verpresst anstatt gelötet, deswegen ist es wohl dann auch irgendwann mal abgefallen...
Darum ist die Bezeichnung "Frameback" eigentlich falsch, es ist bestenfalls ein Faux-Frameback, da die Klinge hier nicht in einen Rückenrahmen eingesetzt wurde, sondern aus einem Stück inkl. Erl und Angel besteht.
Der Grund war wieder einmal die Kostenersparnis, da die flache Klinge ohne den Rücken einfacher und schneller zu schleifen war, das Röhrchen wurde danach aufgesetzt und gibt dann zum Nachschärfen den richtigen Winkel vor.

Mit scharfen Grüßen aus Solingen
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier auch noch ein altes John Elliot‘s Patent Frame Back .
Interessant ist der Verlauf der Klinge und auch , dass das Messer keine Hohlung aufweist.Der Keil ist aus Blei und das Heft aus Horn.
Ich habe das Messer so bekommen und es bisher noch nicht geschärft. Man müsste dem Messer mehr als 6 Lagen Tape verpassen , oder es beim schärfen anheben.
Wenn jemand sich dies zutraut ( und Erfahrung hat ) , gebe ich es gerne in kündige Hände.Ich würde es gerne in meine Rasuren aufnehmen.
Da ich eh Freihand schärfe, sollte das Ansetzen einer Wate (ohne Durchhänger unter der Schulter) und das Schärfen eigentlich kein Problem sein.
Allerdings sehe ich ein paar Baustellen mehr als nur das Schärfen, die Klinge hat wohl schon einige Schleifmittel erlebt...
Man sollte die gesamte Klinge sanft überarbeiten ohne daß der historische Charakter ganz verlorengeht, dabei könnte man auch das Rückenröhrchen ersetzen um ein Nachschärfen zu vereinfachen...
Wenn Dir danach ist, darfst Du mich gerne darauf ansprechen und mir das Messer zusenden.

Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer
 
Hier noch ein Sheffielder stubtail umme 1800 rum, eher 1810-20... ein MILNS WARRANTED mit dem HORSESHOE brand im VULCANITE- (Hartgummi) -Heft mit Silbereinlage. Auffällig ist hier der stark durchgebogene Rücken der NearWedge Klinge.

MILNS,Charles 1810-20s 14UnionSt,Sheffield (Horseshoe) 4-8 SQ Horn SilverInlay a.jpg


Charles Milns , 1816 ansässig in der Burgess Street, 1825 dann 14 Union St. hatte die Wortmarke MILNS wohl von seinem Vater Benjamin übernommen.

MILNS,Benjamin Worall 1787 + Charles BurgessSt 1816 UnionSt 1825 Sheffield.jpg


Viel mehr konnte ich aber bisher auch nicht herausfinden... Bei der Recherche findet man immer wieder verschiedene Schreibweisen des Namens ...
Vielleicht weiß Peter @Hatzicho's Kotten mehr...?

Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer

 
Ich habe hier auch noch ein altes John Elliot‘s Patent Frame Back .
Interessant ist der Verlauf der Klinge und auch , dass das Messer keine Hohlung aufweist.Der Keil ist aus Blei und das Heft aus Horn.
Ich habe das Messer so bekommen und es bisher noch nicht geschärft. Man müsste dem Messer mehr als 6 Lagen Tape verpassen , oder es beim schärfen anheben.
Wenn jemand sich dies zutraut ( und Erfahrung hat ) , gebe ich es gerne in kündige Hände.Ich würde es gerne in meine Rasuren aufnehmen.

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Ein wenig zur Geschichte. John Elliot war Rasiermessermacher in Sheffield, geboren 1795. Er war für einige Zeit Partner bei der wesentlich größeren Firma Joseph Elliot & Sons. Ob auch eine Verwandschaft der beiden Elliots bestand ist unklar. Interessanterweise gibt es die „Patent Frame Back“ Rasiermesser mit dem Firmenamen beider Firmen. Vermutlich hat aber nur einer der beiden hierzu wirklich ein Patent angemeldet, vielleicht John während seiner Zeit mit Joseph’s Firma. Die Partnerschaft endete 1850.

Auf der „Great Exhibition“ in London war John Elliot jedenfalls als eigenständiger Rasiermesserhersteller vertreten. Er wirbt hier sowohl für sein Frameback, wobei hier allerdings kein Hinweis auf ein Patent (z.B. ...patented) erfolgt. Außerdem bewirbt er „Razors with hollow-ground blades“ – damit war er in Sheffield 1851 sicher einer der ersten.
Hier der entsprechende Eintrag im Ausstellungskatalog:

John Elliot Great exhibiton 1851.jpg


Ich kann es nicht genau lesen, aber ich vermute der Stempel vorne auf Deinem Messer bedeutet VR und nicht WR. VR steht für „Victoria Reign“, also die Herrschaft Queen Victorias. Damit würde das Messer auf jeden Fall nach 1837 produziert worden sein. Falls es doch WR heißt wäre das Messer früher zu datieren, König William regierte 1830-1837. Vermute ich aber eher nicht.
Ich denke das Messer ist nach 1850 entstanden, als John Elliot eigenständig seine Rasiermesser produzierte.
Die „Frames“ der Framebacks waren entweder aus Messing oder Stahl. Schwer zu sagen in Deinem Fall, könnte beides gewesen sein.

Gut scharf! hatzicho
 
Der Buchstabe links neben der Krone ist nur noch schwach erhalten , könnte beides sein . Auch dir ein Dankeschön, für die Recherche.
 
Ich kann leider inhaltlich nicht viel beitragen - aber zwei Messer habe ich doch, die ich zeigen kann.
Das Alter der Messer ist mir nicht bekannt. Ich hoffe, sie passen hier rein:
Oben Lisbon, unten P Ford

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Ich habe noch einen Nachtrag zu meinem Beitrag. Zum einen fehlen noch Fotos der Hohlung, zum anderen finde ich die "Einlage" aus Silber (?) bemerkenswert, da es sich eigentlich um Nieten handelt, wie ein Blick ins Innere des Hefts verrät.

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Die Fa. DANIEL HERDER wurde bereits 1810 in Ohligs bei Solingen gegründet, beschäftigte sich aber in der Frühzeit nur mit Scheren, Tafelbestecken und später auch mit Klappmessern. Ab 1900 gehörte das unternehmen EMIL HERDER und der Witwe von Daniel. Aus dieser Zeit wird das gezeigte Rasiermesser stammen.

Herder,Daniel Ohligs-Solingen Rechnung 1905.jpg

Ab 1925 war ALFRED HERDER der Inhaber und 1928 kamen Richard und Walter Herder dazu.
In dieser Zeit hatte DANIEL HERDER ein breitgefächertes Vertriebsprogramm.

Herder,Daniel Ohligs-Solingen Werbung.jpg

Scheinbar hat aber die Firma den 2. Weltkrieg nicht überlebt...

Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer
 
Die Fa. DANIEL HERDER wurde bereits 1810 in Ohligs bei Solingen gegründet,
Ich finde es interessant, wie sich die Angaben zur Gründung der Firmen im Laufe der Zeit verändern.
In meinen Unterlagen fand ich folgendes aus einem Firmenverzeichnis aus dem Jahr 1873, zu einem Zeitpunkt, als Daniel Herder selber noch lebte. Hier wird als Gründungsjahr 1857 angegeben.

1873_Daniel Herder - markiert.jpg


Die Angabe von 1810, die sich auf der von @SolingerStahl gezeigten Anzeige befindet, ist bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Was nun wirklich richtig ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, ich halte aber die Angabe 1857 für wahrscheinlicher.

Daniel Herder muß dann vor 1883 verstorben sein.
Aus dem Adressbuch von 1884 geht hervor, daß da bereits sein Sohn Emil die Firma übernommen hatte, die in der Walderstraße 20 angesiedelt war. Dort lebte zu der Zeit auch noch die Witwe von Daniel Herder.

1884_Daniel Herder (Merscheid Walderstraße 20) - Inhaber Emil Herder - Witwe Daniel Herder.jpg


Als Ergänzung noch eine Werbeanzeige aus dem gleichen Jahr, das hergestellte Warenprogramm deckt sich mit oben gezeigten.
1884_Daniel Herder (Ohligs) Werbeanzeige.jpg


Scheinbar hat aber die Firma den 2. Weltkrieg nicht überlebt...
Die Firma hat den 2. Weltkrieg gar nicht erlebt, denn sie ist im Jahr davor am 12. Mai 1938 erloschen.
 
Ich finde es interessant, wie sich die Angaben zur Gründung der Firmen im Laufe der Zeit verändern.
In meinen Unterlagen fand ich folgendes aus einem Firmenverzeichnis aus dem Jahr 1873, zu einem Zeitpunkt, als Daniel Herder selber noch lebte. Hier wird als Gründungsjahr 1857 angegeben.

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Die Angabe von 1810, die sich auf der von @SolingerStahl gezeigten Anzeige befindet, ist bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Was nun wirklich richtig ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, ich halte aber die Angabe 1857 für wahrscheinlicher.

Daniel Herder muß dann vor 1883 verstorben sein.
Aus dem Adressbuch von 1884 geht hervor, daß da bereits sein Sohn Emil die Firma übernommen hatte, die in der Walderstraße 20 angesiedelt war. Dort lebte zu der Zeit auch noch die Witwe von Daniel Herder.

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Als Ergänzung noch eine Werbeanzeige aus dem gleichen Jahr, das hergestellte Warenprogramm deckt sich mit oben gezeigten.
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Die Firma hat den 2. Weltkrieg gar nicht erlebt, denn sie ist im Jahr davor am 12. Mai 1938 erloschen.
Also mein J. Anthony Carter sagt auch, das Daniel Herder 1810 gegründet wurde:

B38BD078-C4FB-4815-9BAD-9826F8557E2A.jpeg
 
Ich finde es interessant, wie sich die Angaben zur Gründung der Firmen im Laufe der Zeit verändern.
In meinen Unterlagen fand ich folgendes aus einem Firmenverzeichnis aus dem Jahr 1873, zu einem Zeitpunkt, als Daniel Herder selber noch lebte. Hier wird als Gründungsjahr 1857 angegeben.

Die Angabe von 1810, die sich auf der von @SolingerStahl gezeigten Anzeige befindet, ist bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Was nun wirklich richtig ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, ich halte aber die Angabe 1857 für wahrscheinlicher.
Na ich würde mal mutmaßen, daß der Daniel bzw. seine Nachfolger nicht gelogen haben werden, wenn sie auf einer Werbepostkarte von 1930 ihr Gründungsdatum mit 1810 angeben... ;)

Herder,Daniel Ohligs-Solingen  1930.jpg


Mit scharfen Grüßen aus der Klingenstadt
Rainer
 
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