Forum der Rasur

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Vom Rohling zum Rasiermesser

Ist schon eine Weile her, dass ich meine Rohlinge hier gezeigt habe, aaaber: hoch lebe @Nachbar‘s Jogginghose!!! 3F7469C7-F9AC-460C-A448-BF9A24CDE303.jpegFC01FA4F-C26E-4A8D-9054-01941D05D31E.jpegFC01FA4F-C26E-4A8D-9054-01941D05D31E.jpegE190C2EB-5FDF-4CC5-A98D-E27B9598D106.jpeg196C5360-B81E-4CCD-957B-4E7FF37EA496.jpeg
 
Hat jetzt nichts mit Rohlingen direkt zu tun , aber ein neuer Strang lohnt sich sicher nicht und wie sollte man ihn benennen?.

Habe kürzlich in einer kleine Passage über Uhren ( interessieren mich auch sehr) gelesen das der begnadete Erfinder Antonie Le Coultres
heute Jager Le Coultres als kleines Nebenprodukt auch Rasiermesser anfertigte.
Für jemanden der schon ca 1820 feinste Zahnräder ,stählerne Stahlkämme für Musikdosen und einiges mehr an Feinheiten fertigen konnte war
dies sicherlich kein großes Problem und spülte ohne großen Aufwand etwas Geld in die Kasse.

Dies geschah sicherlich vor der Zeit von Tiehrs, Sheffield und Solingen wo ja Solingen bekanntlich als Sieger dieses Dreikampfes Weltruhm erlangte.

Ich fand diese Zeilen recht interessant , beweisen sie doch das fast jeder im 18 oder frühen 19 Jahrhundert Rasiermesser produzierte der irgendwie mit
Eisen oder Stahl zu tun hatte.

Sogar Schweizer Uhrmacher .
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In diesem Faden geht um es um die Vorstellung von selbstgeschliffenen Messern und den Arbeitsschritten dazu. Ohne Schleifhexe und einem Arsenal von unterschiedlichen Schleifscheiben, also nur mit mit einfachen Mitteln. Und das ist mein erster 5/8 Rohling in 63 Rockwell, habe ich so gehärtet gekauft:
80DEF944-3163-4F64-8E92-BF88552E6EE0.jpegRohlinge können nach der Härtung ein bischen verzogen sein, der Rücken und die Schneide sind gerade. Der Griff geht einen halben Milimeter nach links und da, wo die Schneide enstehen wird, ist im Moment noch eine Hohlung nach innen zum Rücken, die beseitige ich zuerst auf den Schruppstein mit ein bischen Schlittschuh laufen.
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Den Erl habe ich vorsichtig versucht, über die Tischkante zu biegen. Hat nicht ganz gereicht. Es ist aber auch nicht viel. Entweder richte ich das noch im Schraubstock oder ich gleiche das beim Seitenschleifen aus. Hohl Schleifen geht im moment noch nicht, weil in meiner Bohrmaschine die Kohlebürsten verschlissen sind. Zuerst werde ich aber die Schneide auf dem Schruppstein per Hand machen, damit Rückenkannten und Schneide wirklich parallel und gerade werden.
 
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Bin auch gespannt wie es weitergeht .
Aber bedenke du bist Cuchillo nicht Hercules . Den Erl einer gehärteten Klinge an der Tischkante gerade biegen zu wollen schafft nur er .
Bei Rasiermessern wird nur die Klinge bis zum Erl gehärtet, den man dann noch vor dem Schleifen biegen kann. Besser ich spare mir die riskante Operation und gleiche das beim Schleifen aus.
 
Danke an alle für das Interesse an meinem Selbstschliffmesser. Heute abend habe ich den rechten Winkel zwischen Ansatz und Erl mit der Schruppsteinkante geschliffen. Dann war das Messer auf der Bohrmaschine auf einer 80er Exzenter Schleifscheibe, um die Flächen zu schleifen und die Schneide vorzuschleifen, nur auf dem Schruppstein dauert das zu lange. Zum Schluss wurde dann die Schneide auf dem Schruppstein geschliffen bis sie fast scharf war. Auf dem Stein manuell ist es einfacher das gerade hinzukriegen und dann ging es weiter mit einer 45x30 Schleifhülse, die über eine flexible Biegwelle von der Bohrmaschnine angetrieben wurde. Man muss da wirklich aufpassen, daß man nicht mit zuviel Druck auf einer Stelle bleibt, sonst wird die Klinge heiß. Ich bin dann dazu übergegangen die Klinge immer wieder in Wasser zu tauchen, um der Hitze entgegen zu wirken. Das hat gut funktioniert. Der aktuelle Zustand ist noch recht derb, es geht noch weiter.
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Super Projekt.
Ich selber mach auch ein Messer wieder flott Leiner müsste ich es schon etwas kürzen da ich beim schleifen abgerutscht bin und dabei ist die Klinge Binde weggesprungen. Aber ist trotzdem noch gut. Zu der Hitze hab ich hier Mal einen schleifblock gesehen der die Wärme wegleitet und die Klinge auch stabil halt sowas möte ich mir auch bauen. Denke das es sinnvoll wäre. Ist zumindest ne Idee für dein Projekt. LG
 
Am Besten wäre es du würdest die Klinge beim schleifen kühlen. Zusätzlich dann oft in Wasser tauchen. Aber mit deinem Equipment ist das sicher schwer zu verwirklichen. Bei Schleifvorgang entstehen sehr hohe Temperaturen, schnell ist der Stahl dabei überhitzt. Normal verwendet man dafür hoch drehende Korond Scheiben oder/und heutzutage auch Diamant.

Ich würde zuerst das Messer komplett fertig schleifen und dann erst die Schneidefassette setzen. Schön verjüngend bei schleifen mit deiner Bohrmaschine und die Fassette dann mit einem 1000 er Stein anlegen, das wäre sauber. Ein Schleifband würde auch gehen, aber das ist profesionelle Ausrüstung, fällt bei dir ja flach. Dann weiter 3000, 5000, 8000 oder alternativ Naturstein, Arkansas, belgischer Brocken o.ä..
Mit der "Schrubbscheibe" bekommst du keine saubere Schneide hin, das wird dir die Barthaare reißen dass dir die Tränen kommen.
 
Eigentlich gibt es aber doch schon einen Faden für Rohlinge, wo auch selber geschliffen wird:


Vielleicht kann man die zusammenfügen?
danke für den Hinweis. Daher auch Stränge zusammengeführt. (Hellas/FdR-Team)
 
Eigentlich gibt es aber doch schon einen Faden für Rohlinge, wo auch selber geschliffen wird:


Vielleicht kann man die zusammenfügen?
danke für den Hinweis. Daher auch Stränge zusammengeführt. (Hellas/FdR-Team)
Hier geht es doch eigentlich um alte Spezialrohlinge, z.B. wenn man einen alten gepunzten 14er Rohling gefunden hat. Ich hatte vorher bei efsk gefragt, wo ich den Beitrag platziere und das Ergebnis war dann ein eigener Faden. Ich hoffe ich bin jetzt hier nicht OT, wenn ich über meine Schleifergebnisse berichte.
Am Besten wäre es du würdest die Klinge beim schleifen kühlen. Zusätzlich dann oft in Wasser tauchen. Aber mit deinem Equipment ist das sicher schwer zu verwirklichen. Bei Schleifvorgang entstehen sehr hohe Temperaturen, schnell ist der Stahl dabei überhitzt.
Die Pferd Schleifhülsen werden für Drehzahlen um 10000 empfohlen, ohne Kühlung. Meine Bohrmaschine dreht nur bis 3000 und lässt sich gut in der Drehzahl regulieren. Natürlich kann man viel langsamer schleifen und die Hitzeentwicklung hängt von der Geschwindigkeit ab.
Normal verwendet man dafür hoch drehende Korond Scheiben oder/und heutzutage auch Diamant.
Du meinst sicher allgemein Schleifen von gehärtetem Stahl in Industrie und Handwerk. Bei Rasiermessern sieht das anders aus. In "Das Rasiermesser" von Max Schmidt wird angegeben mit welchen Drehzahlen Rasiermesser auf Scheiben aus Stein geschliffen werden. Der Ausgraber dreht sich z.B bei 900 bis 1200 Umdrehungen. Das ist nicht hochdrehend. Natürlich kann man als Profi mit der Schleifhexe und Wasserkühlung höher drehen und damit schneller und wirtschaftlicher arbeiten. Aber das muss man doch nicht. Manuelles Schleifen auf dem Schruppstein (keine Schleifscheibe) ist ein Beispiel dafür, daß langsames Schleifen von gehärtetem Stahl sehr gut funktioniert, es dauert nur viel länger.
Ich würde zuerst das Messer komplett fertig schleifen und dann erst die Schneidefassette setzen.
Ja, natürlich. Richtig scharf sollte das Messer erst nach dem Scheifen werden, damit man ungefährlich arbeiten kann, falls einem das Messer beim Schleifen aus der Hand fliegt. Bei Max Schmidt wird nach den ersten grossen Scheiben eine 45 Grad Schneide gesetzt, genannt das Hochziehen. Es geht darum eine gerade Schneide zu bekommen. An der Grobschneide kann man sich dann orientieren beim weiteren Ausschleifen. Man darf dann aber die Schneidenspitze nicht mehr ausfransen.
Mit der "Schrubbscheibe" bekommst du keine saubere Schneide hin, das wird dir die Barthaare reißen dass dir die Tränen kommen.
Ich benutze keine Schruppscheibe, sondern einen Schruppstein, auf dem man manuell schleift. Es ist doch hoffentlich klar, daß das Messer nach dem Schleifen noch nach der üblichen Progression geschärft wird. Es rasiert sich niemand nach dem Schruppstein, der wird nur für den Anfang in der Progression benutzt, wenn viel zu tun ist.
 
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