Forum der Rasur

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Wilkinson Classic

Bei meinen Instrumenten bleibe ich dabei — die Töpfchen mit Vaseline werden von allen Herstellern beigelegt.
 
Bin nicht ganz sicher, ob dieser wirklich unter Wilkinson Classic fällt, ob das Modell früher immer so aussah, und von wann es genau ist.
Vermutlich stammt es aus den Achtzigern des zwanzigsten Jahrhunderts und lag danach lange unbeachtet im Schrank meines Vaters.
Der Kopf ist etwas anders aufgebaut als beim aktuellen WC, das zweiteilige Funktionsprinzip jedoch das gleiche.
Das Gewicht beträgt 33-34g, da sind sich Küchen- und Briefwaage uneins

wc1.JPG wc2.JPG wc3.JPG
 
@Alvaro
Du kannst Kunststoffe, die vor 30 Jahren hergestellt wurden nicht mit den Kunststoffen von heute vergleichen. Da liegen Welten dazwischen. Heutige Kunststoffe haben ganz andere Eigenschaften, insbesondere was Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit betrifft. Natürlich nicht immer zu unseren Gunsten wenn man sieht, was mittlerweile alles in unseren Ozeanen herumschwimmt.
Das stimmt nicht unbedingt so. Viele Kunstoffe aus den 50iger Jahren hatten soviel Weichmacher und ähnliches, so dass die heute noch butterweich sind. Während heutige oft viel schneller verspröden.

So, ich habe mich mal schlau gemacht und recherchiert, woraus der Wilki gefertigt ist. Und zwar besteht der aus Delrin, einem Kunststoff, der extrem formstabil, extrem abriebfest, extrem mechanisch belastbar, säure- und laugenbeständig und extrem langlebig ist. Das ist der ideale Werkstoff.

Wie ich schon geschrieben habe, wenn alle Zinkdruckgusshobel längst verrottet sind, erfreut sich unser Wilkinson Classic immer noch bester Gesundheit. Vielleicht wird er von Archäologen im Jahr 3000 bei einer Ausgrabung entdeckt und wandert ins Museum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Wilkinson Classic ist mein erster Hobel. Vier Rasuren habe ich mit ihm hinter mich gebracht, mit Palmolive Rasiercreme und Pinsel.

Die Erste noch zaghaft, ohne Schnitte, aber dafür nur ein Durchgang mit dem Strich.
Die Zweite mit zwei Durchgängen, kleinste Schnitte.
Die Dritte lief prima, zwei Durchgänge, keine Schnitte, und das obwohl es morgens vor der Arbeit war. So richtig gründlich zu rasieren habe ich mich aber nicht getraut
Die Vierte heute Abend mit zwei Durchgängen dagegen enttäuschend, ein paar kleine Schnitte als ich etwas mutiger gegen den Strich rasierte. Aber da habe ich auch den Schaum nicht gut vorbereitet (zu trocken), und meine Handhabung des Hobels ist sicher noch verbesserungsbedürftig. Die Klinge habe ich noch nicht gewechselt.

Mein erster Eindruck:
Das Gesamtgewicht scheint OK zu sein.
Der Griff ist rutschig, wenn an den Fingern Seife klebt.
Das Plastikgehäuse macht auf mich haptisch keinen wertigen Eindruck.
Das Metallgewicht im Griff hat Spiel und schlackert darum.
Die Klinge einsetzen und festdrehen ist idiotensicher. Nichts zum Justieren.
Das Kopfteil ist so groß, das ist für mich sehr ungewohnt. Es fällt mir beim Rasieren schwer einzuschätzen, wo die Klinge beginnt. Ich bin den schmalen Gillette Sensor gewöhnt.

Zu letzterem Punkt würde ich gerne wissen, wie sich normale Hobel verhalten. Ist das nur eine Sache der Gewöhnung und des Erlernens? Oder haben andere Hobel typischerweise einen flacheren Kopf?

Ich bin Kinnbartträger, dementsprechend rasiere ich mir nur den Hals und über der Oberlippe.
 
Jeder Hobel ist etwas anders, aber wichtiger ist es erst einmal die richtige Technik zu erlernen (dabei scheinst du aber auf einem guten Weg zu sein).
Ein typischer "richtiger" Anfänger Hobel wäre dann der Mühle R89, Merkur 34 oder Timor CC
 
Ich würde sagen... Weiterüben.
So lange bis Du dich nicht mehr schneidest.
Und dann weitermachen bis Du ein für dich befriedigendes Rasurerlebnis erlebst.

Erst dann würde ich mir Gedanken über einen Hobel machen der nicht schlackert bzw. etwas griffiger ist.
Berichte dazu gibt es hier im Forum zuhauf.

Da drückst Du bestimmt noch etwas zu fest auf. Jedenfalls empfand ich den WC als noch sicherer als den als immer mit als Einsteigerhobel gepriesenen Mühle R89 bzw. dessen Edwin Jagger Derivat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach zwei weiteren Rasuren mit dem Wilkinson Classic habe ich, so mein Eindruck, den Dreh raus.
Als Anfänger hat mir wohl am meisten Schwierigkeiten bereitet, die richtige Haltung herauszufinden. Dabei ist die Form des Kopfteils doch schon ein guter Anhaltspunkt. Mal an den Finger halten in verschiedenen Winkeln und sich einen Eindruck verschaffen, wie die Klinge aufliegt, hilft. Auch eine Frage der Übung ist, wie man sich an verwinkelte Gesichtspartien heranwagt, wie etwa unter die Nase, an die Mundwinkel oder dem Adamsapfel. Die Backen aufblähen oder mit der Zunge innen dagegenhalten hilft etwa bei den Mundwinkeln, meiner persönlichen Schwachstelle. Und natürlich nicht vergessen, immer schön Schaum nachzulegen, wenn eine Stelle noch Nachbesserung bedarf.

Nach dem Wechsel auf eine Dorco ST-301-Klinge kann ich die Einschätzung einiger Leute hier bestätigen, dass die beigepackten Wilkinson Sword-Klingen nicht die beste Figur im Wilkinson Classic machen.

Heute habe ich eine Rasierer-Vergleich à la Kensurfs gemacht. Die linke Gesichtshälfte mit dem Gillette Sensor Excel, die rechte Hälfte mit dem Wilkinson Classic samt Dorco ST-301. Der Schaum war auch richtig gut gelungen.
Was soll ich sagen, ich bin jetzt nach einer Woche "Training" an dem Punkt angelangt, wo ich mit dem Hobel eine gleichwertige Rasur zum Systemrasierer hinbekomme. Ein schönes Erfolgserlebnis!
 
Der WC ist besser wie sein Ruf.
Er liegt auch, für mich, irgendwo in der Mitte zwischen sehr sanft und sehr direkt.
Wenn man will kann man mit dem auf Dauer Glücklich werden.

Herzlichen Glückwunsch @Medusa-Man zu den Fortschritten
 
Die Version aus den 80ern gefällt mir optisch besser. Mittlerweile muss es für mich nicht mehr rosa oder lila sein, aber irgendwas stimmt für mich mit dem All-plastic-all-black-Design des WC nicht...
 
Ich hatte den WC als ersten Hobel und bin nach einigen Blutbädern sofort zum Merkur 23C übergelaufen.... Nun haben meine Fähigkeiten extrem zugenommen und ich rasiere mich ohne Probleme mit dem Mühle R41 und dem Mühle Rocca.
Ein interessantes Experiment wäre nun: Nochmals den WC benutzten - oder???

WOMBAT
 
Der WC war auch mein erster Hobel. Für kleines Geld und fast überall verfügbar, hatte sich das zum ausprobieren angeboten.

Leider hätte er mir fast die Hobelei verdorben. Dass die ersten Rasuren nicht gerade gründlich und/oder hautschonend waren, ist klar. Auch der ein oder andere Cut war unvermeidlich.
Das hatte ich auch schon alles im Internet gelesen und hatte mich darauf eingestellt. Aber was mich wirklich sehr gestört hatte, waren die kleinen Grate an den Seiten, die immer über die Haut gerieben haben.
Zum Glück hatte ich im Internet den Hinweis gefunden, dass man die Grate, die wohl produktionstypisch sind, mit etwas Schleifpapier abschleifen soll.
Und siehe da, die Rasuren waren wesentlich angenehmer.

Mit der Zeit kamen dann noch weitere Hobel hinzu und der WC geriet in Vergessenheit und ich habe ihn irgendwann an meinen Bruder weitergegeben.

Für mich ist der WC kein Einsteigermodell, da er auch ganz schnell die Hobelei wegen den Graten am Kopf verleiden kann. Ich würde eher einen Merkur 23 empfehlen.
 
Nach anderthalb Monaten mit dem Wilkinson Classic ziehe ich folgendes Fazit, ergänzend zu meinen vorherigen Posts:

1. Der breite Kopf stört. Da er außerdem seitlich geschlossen ist, kann ich den Anstellwinkel nicht vernünftig optisch kontrollieren.
2. Das Gewicht sitzt im Griff, und nicht im Kopf, wo es eigentlich hingehört. Das verleitet mich dazu, zu viel Druck aufzubauen.
3. Nach dem Durchprobieren verschiedener Klingen finde ich, dass der Wilkinson Classic beim ersten Durchgang, mit dem Strich, zu ungründlich ist. Da muss ich oftmals in die gleiche Richtung über die gleichen Stellen drüber rasieren, bevor ich in den folgenden Durchgang (quer zum Strich) übergehen kann.
4. Gegen den Strich mache ich mit dem Wilkinson Classic gar nicht gerne. Zu schnell passiert's, dass ich mich dabei schneide oder zumindest Blutpünktchen auftauchen. Das hinterlässt dann auch ein unschönes Gefühl für den ganzen Tag auf der Haut.
5. Rückstände der Rasierseife auf dem schwarzen Kunststoff lassen den Rasierer schon nach der ersten Rasur schmuddelig aussehen.

Man kann sich damit rasieren, aber ich habe in der Zwischenzeit doch lieber manchmal zu meinem Gillette Sensor gegriffen. Jetzt, wo ich den Merkur 34 C besitze, habe ich den Wilkinson Classic auseinander genommen, rudimentär gereinigt und beiseite in die Klingenkiste gepackt.
 
@Medusa-Man: Der 34C ist um Längen besser als der WC. Der Wechsel vom WC auf das Merkur-Gerät hat bei mir einen Aha-Effekt vom Feinsten ausgelöst - liegt super in der Hand ist sehr gründlich...

Aber hättest du dir einen Hobel für 40 Euro mal einfach so gekauft? Und vor allem wo? Da macht der WC einen guten Job - er gibt den Einstieg in die Hobelrasur für kleines Geld und macht Lust auf mehr. Und jetzt, wo du schon mal auf den Geschmack gekommen bist: Es gibt noch andere Hobel mit anderen Griffen und anderen Köpfen... :D
 
Hallo rotie74,

Für den Einstieg hätten mich die vierzig Euro Kaufpreis für einen Hobel tatsächlich abgeschreckt. Der Wilkinson Classic ist unschlagbar billig dagegen, den kann jeder ohne mit der Wimper zu zucken ausprobieren. Auch den Aha-Effekt, den du erwähnst, kann ich bestätigen.
 
3. Nach dem Durchprobieren verschiedener Klingen finde ich, dass der Wilkinson Classic beim ersten Durchgang, mit dem Strich, zu ungründlich ist. Da muss ich oftmals in die gleiche Richtung über die gleichen Stellen drüber rasieren, bevor ich in den folgenden Durchgang (quer zum Strich) übergehen kann.
Diese Erfahrung habe ich damals auch gemacht. Ich habe, als ich mit dem Hobeln angefangen habe, immer nur einen Durchgang gemacht, das für viele eherne Prinzip m/q/g war mir damals komplett unbekannt.
4. Gegen den Strich mache ich mit dem Wilkinson Classic gar nicht gerne. Zu schnell passiert's, dass ich mich dabei schneide oder zumindest Blutpünktchen auftauchen. Das hinterlässt dann auch ein unschönes Gefühl für den ganzen Tag auf der Haut.
Wenn ich mich recht erinnere, mochte ich gegen den Strich mit dem WC auch nicht so gerne. Geschnitten habe ich mich mit dem WC nie, wahrscheinlich weil ich schnell auf andere Hobel umgestiegen bin, aber es gab Rötungen.
5. Rückstände der Rasierseife auf dem schwarzen Kunststoff lassen den Rasierer schon nach der ersten Rasur schmuddelig aussehen.
In der Tat, und sie sind aus den Rillen schwer rauszukriegen.
 
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